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Fixstern CL-Nachfolger

Das große Coupé gehört bei Mercedes zur S-Klasse wie das Glas Champagner zu den Austern. Auf der IAA steht eine seriennahe Studie davon.

mid/ts

Vor der Serienstart Ende 2014 stellt Mercedes auf der IAA eine seriennahe Studie des großen Zweitürers unter der Bezeichnung Concept S-Class Coupé vor. Der Name gibt auch die künftige Modebezeichnung vor. Der Hersteller streicht das CL ersatzlos und bietet den neuen Fixstern am Mercedes-Himmel künftig als S-Klasse-Coupé an.

Die Tradition der großen Coupés auf Basis der Mercedes S-Kasse nach dem Krieg begann mit dem 300 S auf einem verkürzten Chassis der neuen Limousinen Baureihe 300 ("Adenauer Mercedes") im Oktober 1951 auf der Pariser Autosalon. 1956 folgte die zweitürige Variante des "Ponton-Mercedes". Die nächste Generation des großen Coupés erschien 1961 mit einer eigenständigen Formsprache, die sich deutlich von der parallel bis 1965 angebotenen S-Klasse auf Basis des W 111/112 ("Heckflosse") unterschied und stilistische bereits der S-Klasse W 108/109 von 1965 bis 1972 angelehnt war.

1972 setzte Mercedes die Tradition des großen Coupés nicht wirklich aus, entwickelte den SLC (1971 bis 1981) jedoch nicht auf Basis der S-Klasse, sondern auf der des Roadsters SL. Auf die S-Klasse W 126 von 1979 folgte dann wieder das auf gleicher Plattform entstandene Coupé 1981.

Mit V8-Motoren, die in der Serie bis zu 220 kW/300 PS leisteten. Bei den nächsten Generationen ließ Mercedes das technische Prinzip unverändert: Die großen Coupés basierten technisch stets auf der parallel prodzierten S-Klasse. Seit 1992 firmierten die großen Zweitürer unter der Bezeichnung CL und bieten als Spitzenmotorisierung V12-Motoren.

Das Concept S-Class Coupé beweist, dass das Konzept aus enger technischer Verwandschaft und konzeptioneller Unterschiedlichkeit der Fahrzeuge bei der Top-Klasse von Mercedes auch künftig gültig bleibt. Die Linie des großen Coupés bleibt klassisch: Lange Motorhaube mit einem flachen Dach, dessen Linie nun noch sanfter in das kurze Stufenheck mündet. Wie bei derLimousine prägen ausgeprägte Sicken Seitenansicht und Motorhaube. Obwohl die 5,05 Meter und 1,96 Meter breite Studie mit 1,41 Metern Höhe nur einen Zentimeter niedriger ist als der aktuelle CL wirkt sie deutlich flacher. Natürlich fehlt wieder die feste B-Säule. 21-Zoll Räder runden den Auftritt der Studie ab.

Im Innenraum hält alles Einzug was gut und teuer ist, beim Material und der Technik. Die geschwungenen Sitze mit ausgeprägten Seitenwangen sind mit weißem Kalbsleder bespannt, ebenso die Instrumententafel und die Mittelkonsole. Die Türtafeln sind aus Aluminium mit fein eingefrästen Linien als Kontur, die Teppiche und der Dachhimmel sind aus Seide. Das Cockpit prägen wie bei der S-Klasse-Limousine zwei über 30 Zentimeter große Bildschirme, die als Instrumente und Entertainment-Zentrale dienen.


Als Antrieb arbeitet in der Studie der bekannte 4,7-Liter-V8 mit 355 kW/455 PS und 700 Nm maximalem Drehmoment aus der Limousine. Die Kraftübertragung übernimmt eine Siebenstufen-Automatik. Für die Serienversion geplant sind außerdem ein Hybridantrieb mit 225 kW/306 PS, ein Plug-in-Hybrid und natürlich der V12 als 600er. Schließlich steht 2014 für die S-Klasse der Zwölfzylinder bereit, der im noch aktuellen CL 380 kW/517 PS leistet. Auch beim S-Klasse-Coupé gehen die entsprechenden AMG-Versionen an den Start. Dafür steht der aufgeladene V8 des S AMG 63 mit 430 kW/585 PS ebenso bereit, wie dann auch der V12 des S AMG 65 mit 463 kW/630 PS.

Die zweitürige S-Klasse beidient sich darüber hinaus freigiebig im reichen Pool der Assistenzsysteme der S-Klasse. So etwa die "Intelligent Drive"-Technik, die Objekte vor dem Fahrzeug bis zu 500 Metern Entfernung erfasst und an eine Vielzahl von Assistenzsysteme weitergibt. Dazu zählt beispielsweise der Abstandstempomat "Distronic Plus" mit Lenk-Assistent. Der Bremsassistent erkennt im Kreuzungsbereich auch Querverkehr und Fußgänger und unterstützt die Leistung der Bremsen beim Verzögern.

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