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Von Alfa Romeo bis BMW

In unserem IAA-Spezial zeigen wir Ihnen, mit welchen Highlights die Hersteller aufwarten. Teil 1 mit Alfa, Audi, Bentley und BWM.

mid/tl

Alfa Romeo

Die italienische Traditionsmarke aus dem Fiat-Konzern durchlebt im 103. Jahr ihrer Geschichte eine entscheidende Phase. Alfa Romeos Absatzzahlen sinken stetig. Auf dem deutschen Markt brach in den ersten sieben Monaten des Jahres der Absatz um 58,3 Prozent auf gerade noch 2 113 Einheiten zusammen. Trotzdem will Alfa wieder in den USA Fuß fassen. Zwar feiert der Schlüssel zu diesem riesigen Markt in Frankfurt keine Weltpremiere, doch den ansehnlichen Sportwagen Alfa Romeo 4C (quattro cilindri = vier Zylinder), seit dem Genfer Autosalon im Frühjahr bekannt, sollen die Alfisti auf der Messe sehen.

Der "bezahlbarer Supersportwagen" besteht zu einem großen Teil aus Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoffen (CFK). Die Sicherheitszelle der Passagiere ist nach dem Vorbild eines Monocoques im Rennsport konstruiert und wiegt nur 65 Kilogramm. Der vier Meter lange und 118 Zentimeter flache Sportler wiegt nur 895 Kilokramm, die die 176 kW/240 PS seines 1,8-Liter-Turbomotors in nur 4,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 katapultieren. Im September rollen die ersten Alfa Romeo 4C zu den Kunden. Die handwerkliche Bauweise begrenzt die Jahresproduktion auf 3.500 Exemplare.

Aston Martin

Der englische Sportwagenspezialist Aston Martin feiert 2013 den 100. Geburtstag. In einem Jahrhundert entstanden bislang rund 68.000 Fahrzeuge. Der VW-Konzern schafft dieses Pensum in gut zwei Arbeitstagen. Doch die überschaubare Produktion der Briten kultiviert das exklusive und elitäre Ambiente. Das unterstreicht die jüngste Neuheit, die in Frankfurt Premiere feiert über den Preis. Der Aston Martin Vanquish Volante kostet nämlich mindestens 270.000 Euro.

Der offene Supersportler mit seinem 422 kW/573 PS starken 6-Liter-V12 ist das erste Cabrio des Hauses mit einer Karosserie komplett aus Kohlefaser-Verbundmaterial. Die Briten liefern das Cabrio ihres Top-Modells ab Herbst in Deutschland aus.

Der 4,73 Meter lange Aston Martin "Vanquish Volante" verfügt über ein elektrisch betätigtes Verdeck aus einem dreilagigen Textilmaterial, das sich in 14 Sekunden öffnen und schließen lässt. Dank der CFK-Karosserie ist der "Volante" nur neun Kilogramm schwerer als das Coupé. Zwar weisen die 1 844 Kilogramm Leergewicht den Aston Martin noch lange nicht als leichtfüßiges Füllen aus. Doch die Leistung des V12-Benzinmotors mit sechs Litern Hubraum von 422 kW/573 PS und das maximale Drehmoment von 620 Newtonmeter reichen aus, die luftige Fuhre aus dem Stand in 4,1 Sekunden auf Tempo 100 zu "beamen".

Erst bei 295 km/h kommt der Vortrieb zum Ende. Die Kraft überträgt eine sequentielle Schaltung mit sechs Gangstufen an die Hinterräder. Für angemessene Verzögerung sorgt eine Keramikbremsanlage hinter den 20-Zöllern aus Leichtmetall.

Audi

Quattro ist ein zentraler Begriff in der Geschichte von Audi: einmal als Name für den identitätsstiftenden Allradantrieb und als Bezeichnung für das Sportcoupé, das als erstes Großserienfahrzeug den Quattro-Antrieb erstmals 1980 präsentiert hat. Weil auf der IAA 1983, vor genau 30 Jahren, erstmals die scharfe Variante des Urquattro als kurzer Sportquattro mit 228 kW/306 PS im Mittelpunkt des Ingolstädter IAA-Auftritts stand, hat der Hersteller für die 65. Autoschau die Studie "Sport Quattro" entwickelt. Die Karosserie verbindet die Linie des ursprünglichen Quattro mit der aktuellen Designsprache der Marke.

Das Konzept-Auto basiert technisch auf einer verkürzten Plattform des Audi RS7. Für den Antrieb des jüngsten Sport Quattro sorgt ein Hybrid, der den auf mehr als 448 kW/600 PS gestärkten V8-Biturbo des RS7 mit einem 125 kW/170 PS starken E-Motor zu einer Systemleistung von mehr als 597 kW/800 PS steigert. In 3,4 Sekunden soll der Sport Quattro aus dem Stand Tempo 100 erreichen und mehr als 300 km/h Höchstgeschwindigkeit schaffen. Bis 2016, so spekulieren die Fans, könnte der Hochleistungshybride zum Kleinserienmodell entwickelt werden, der dann allerdings mindestens 200.000 Euro kosten dürfte.

Zu den Modellneuheiten, die Audi in Frankfurt vorstellt, gehören die sogenannten "Ultra"-Fahrzeuge, die sich durch besonders sparsame Antriebe auszeichnen. Die Spritspar-Variante des A6 kommt noch in diesem Jahr auf den Markt. Mit einem 86 kW/117 PS starken 2,0-Liter-Turbodiesel soll das Mittelklassemodell aus Ingolstadt nur noch 4,5 Liter Diesel statt bisher 4,9 Liter verbrauchen und 119 g CO2/km statt wie bislang 129 g CO2/km ausstoßen. Dazu kommt die Ultra-Version des A3 1.6 TDI mit 81 kW/110 PS und einem Normverbrauch von 3,2 Liter Diesel auf 100 Kilometer.

Eine weitere serienreife Neuheit ist das A3 Cabrio. Mit einem dicken Stoffverdeck kommt die dritte Karosserievariante des kompakten Audis im Frühjahr 2014 auf den Markt. Die Motoren bedienen ein Leistungsspektrum von 77 kW/105 PS bis 220 kW/300 PS.

Um gegen die S-Klasse von Mercedes weiter eine gute Figur abgeben zu können, haben die Ingolstädter den A8 gründlich überarbeitet. Die Oberklasse von Audi tritt seit 1994 mit einer Karosserie aus Leichtmetall an.

Die größte technische Neuerung im Rahmen der Modellpflege bilden die neuen LED-Scheinwerfer, die bei den V8-Modellen zum Serienumfang gehören. Optional nutzen die neuen Scheinwerfereinheiten die sogenannte "Matrix LED"-Technik. Dabei ist das Fernlicht jeweils in 25 einzelne Leuchtdioden aufgeteilt, die sich je nach Situation einzeln zu- und abschalten oder dimmen lassen.

Die Motoren gewinnen zum großen Teil an Leistung hinzu: Der aufgeladene 3,0-Liter-Sechszylinder-Benziner bringt es statt bislang auf 213 kW/290 PS nun auf 228 kW/310 PS, der V8-Biturbo mit vier Litern Hubraum leistet 320 kW/435 PS statt 309 kW/420 PS. Der Sechszylinder-Diesel im A8 3.0 TDI bringt es künftig auf 190 kW/258 PS statt bisher 184 kW/250 PS und der Achtzylinder-Selbstzünder leistet nun 283 kW/385 PS statt bisher 258 kW/350 PS. Unverändert bleibt die Leistung beim 6,3-Liter-W12 mit 368 kW/500 PS und beim 4,0-Liter-Turbobenziner im S8 mit 382 kW/520 PS. Auch die Systemleistung der Hybridvariante mit 2,0-Liter-Turbobenziner und zusätzlicher E-Maschine liefert unveränderte 180 kW/245 PS. Als standardmäßige Kraftübertragung dient eine Acht-Stufen-Automatik gekoppelt mit dem permanenten Allradantrieb Quattro.



Bentley

Die edle englische VW-Tochter Bentley präsentiert in Frankfurt eine weitere Variante der GT-Familie. Zum GT V8 gesellt sich der V8 S, der künftig sowohl als Coupé wie als Cabrio verfügbar ist. Die S-Version soll das Profil des Gran Turismo noch weiter in Richtung Sportlichkeit und Fahraktivität schärfen. Dazu trägt ein straffes und niedriges Fahrwerk bei. Die Leistung des V8 mit vier Liter Hubraum und doppelter Turboaufladung steigt von 374 kW/507 PS auf 389 kW/528 PS bei 6 000/min beim V8 S.

Das maximale Drehmoment von 680 Newtonmetern schiebt ab 1 700/min an. Mit der neusten Achtgang-Automatik von ZF beschleunigt der GT V8 S aus dem Stand auf Tempo 100 in 4,5 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 309 km/h. Mit einem Normverbrauch von 10,6 Liter pro 100 Kilometer ist der GT V8 S so etwas wie das Sparmobil der Marke.

BMW

Die Bayerischen Motorenwerke trumpfen in Frankfurt auf, als müssten sie die Höhepunkte der Messe alleine verantworten. Gegenwart und Zukunft ihrer unverändert selbstbewusst postulierten Fahrfreude präsentieren die Münchner geballt in Form ihrer Modellneuheiten der Konzernmarken BMW und BMW i. Ein Höhepunkt ist dabei die Premiere des BMW i3. Mit seiner aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) gefertigten Fahrgastzelle und BMW eDrive Technologie für emissionsfreies Fahren will das erste Serienmodell der Marke BMW i eine neue Ära der Mobilität einläuten. Sein Elektromotor liefert eine Leistung von 125 kW/170 PS, die eine tief und mittig im Unterboden angeordnete Lithium-Ionen-Batterie mit Energie versorgt.

Der nur 1.195 Kilogramm schwere BMW i3 kommt im Alltagsverkehr auf eine Reichweite von 130 Kilometer bis 160 Kilometer. Auf Wunsch übernimmt ein Zweizylinder-Verbrennungsmotor die Funktion eines Range Extenders, mit dem eine Reichweite von insgesamt 300 Kilometern möglich ist.

Den Ernst, den BMW mit seinem Engagement für die elektrische Mobilität verbindet, dokumentiert neben dem i3 der Sportwagen i8. Vier Jahre nach der Vorstellung der Studie BMW i8 Concept auf der IAA 2009 folgt nun an gleicher Stelle die Premiere des serienreifen Produkts. Mit einem cW-Wert von 0,26 auf optimale aerodynamische Eigenschaften entwickelt und durch den bislang einzigartigen Einsatz von CFK-Verbundwerkstoff entstand ein Fahrzeug, mit dem der Hersteller beweisen möchte, dass auch reinrassige Sportwagen und die damit verbundene Freude am Fahren eine sichere Zukunft haben.

Der i8 fährt rein elektrisch rund 50 Kilometer weit. Sein kompakter Dreizylinder mit doppelter Turboaufladung hat eine Systemleistung von 266 kW/362 PS, die den 1 490 Kilogramm schweren und 4,7 Meter langen Sportwagen aus dem Stand in 4,5 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h ermöglichen. Nach europäischem Fahrzyklus verbraucht der i8 2,5 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 59 Gramm pro Kilometer entspricht. Erste fahrerische Kostproben mit einem noch getarnten Prototyp haben die Münchner bereits gewährt. Die Bayern werden den i8 weltweit in 50 Ländern verkaufen.

Ein weiteres Kapitel in der Geschichte sportlich-eleganter Zweitürer von BMW beginnt mit der Weltpremiere des BMW 4er Coupé auf der IAA 2013. Die neue Modellreihe löst das bisherige Coupé der 3er-Reihe ab und wird künftig um das Cabrio wachsen. Das Modellprogramm startet mit drei Motoren: Der 420d mit 135 kW/184 PS ist schon für 240 km/h Höchstgeschwindigkeit gut und nippt laut Normverbrauch nur 4,7 Liter Diesel pro 100 Kilometer aus seinem Tank. Darüber rangiert der 428i als Benziner mit 180 kW/245 PS. Den kultigen Reihensechszylinder mit 225 kW/306 PS hält vorerst nur der 435i bereit.

Maßstab seiner Klasse ist auch der BMW X5, dessen dritte Generation in Frankfurt erstmals zu sehen ist. Er ist 4,89 Meter lang und die Ottomotoren decken ein Leistungsspektrum von 225 kW/279 PS bis 330 kW/450 PS ab. Die Dieselmotoren reichen von 160 kW/220 PS bis 280 kW/380 PS.

Auf der IAA zeigt BMW darüber hinaus einen neuen Weg auf, Verbrauch und Emissionen in einem SUV weiter zu reduzieren. Die Studie BMW Concept X5 eDrive kombiniert Fahrfreude durch das Allradsystem xDrive und luxuriöses Ambiente mit einem Plug-in-Hybrid-Antriebskonzept. Das eDrive Antriebssystem der Konzeptstudie setzt sich aus einem Vierzylinder-Verbrennungsmotor mit doppelter Turboaufladung und einer ebenfalls von der BMW Group entwickelten Elektromotor zusammen. Den 70 kW/95 PS starke Elektromotor versorgt eine Lithium-Ionen-Hochvolt-Batterie mit Energie für rund 30 Kilometer rein elektrische Fahrt. Der Energiespeicher ist Crash-sicher unter dem Boden des Gepäckraums untergebracht und lässt sich an jeder Haushaltsteckdose aufladen.

Jüngst gründlich modellgepflegt und somit ebenfalls eine wichtige Neuheit aus München ist der 5er ebenfalls erstmals öffentlich auf der IAA zu sehen. Der BMW 5er, weltweiter Bestseller im Premium-Segment der oberen Mittelklasse, setzt seinen Kurs mit einem modifizierten Design, zusätzlichen Antriebsvarianten und zahlreichen Innovationen von BMW ConnectedDrive fort.

Xenon-Scheinwerfer und Bluetooth-Freisprecheinrichtung gehören ebenso zum serienmäßigen Lieferumfang aller Modelle der BMW 5er Reihe wie die integrierte SIM-Karte und der darauf basierende intelligente Notruf.

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