IAA 2013: Bericht aus Journalistensicht | 12.09.2013
Die Highlights der IAA 2013
An den beiden Pressetagen der IAA in Frankfurt bevölkerten insgesamt rund 10.500 akkreditierte Journalisten und VIPs die Messehallen.
Thomas Lang/mid
Die Spiele der 65. Internationalen Automobilausstellung sind eröffnet. Laut dem Verband der deutschen Autoindustrie (VDA) hatten sich zu den beiden Pressetagen rund 10.500 Journalisten aus der ganzen Welt akkreditiert.
Dank der umfangreichen Vorberichterstattung war dann nur wenig wirklich Unbekanntes an Autoneuheiten zu entdecken. Doch mit überraschenden Standkonzepten, eindrucksvollen Studien und bunten Paradiesvögeln bietet die jüngste IAA noch genügend Attraktionen für einen lohnenswerten Rundgang.
Kein anderer Autobauer hat sich so konsequent der Elektromobilität verschrieben wie BMW und so stehen auch die ersten serienmäßigen Produkte i3 und i8 dort im Fokus. Das hat zu einer echten Weltpremiere für so manchen gestandenen Motorredakteur geführt, der die ersten Testfahrten mit dem kompakten Elektroauto i3 in der Halle auf einem Rundkurs über zwei Ebenen absolvieren durfte.
Einen besonderen Tusch hat sich Audi auf der IAA verdient. Das Standkonzept der Ingolstädter zeichnet sich durch eine derart erfrischend Kreativität aus, wie sie selten auf einer großen Automesse zu erleben ist. Die Gäste wandeln mit vor Staunen gerundeten Augen und offenem Mund durch eine urbane Landschaft, die von der Decke herab sprießt.
Audi will die Welt für ihre Produkte und Studien im wahrsten Sinn des Wortes auf den Kopf stellen. Spiegel an Decken und Wänden schaffen eine Illusion von Unendlichkeit und sichern dem IAA-Auftritt das inoffizielle Prädikat: "Ganz großes Theater."
Während der Rest des VW-Konzerns brav auf riesigen Flächen seine Vielfältigkeit abarbeitet, will sich Mercedes nicht von seiner Tradition mit dem unverhohlenen Bekenntnis zur (Über-)Größe trennen, die mit millionenschwerem Aufwand die gesamte Festhalle auf dem Messegelände füllt.
Bei der Konzernmarke Smart kultivieren die Schwaben unverändert trutzig einen virtuellen Jugendwahn, wenn auf den Leinwänden und saalhohen Projektionsflächen unglaublich fröhliche Menschen um die Dreißig herumtollen und sich Kissenschlachten liefern.
Welche Studie, beziehungsweise welche Neuheit hat die Fachleute am meisten beeindruckt? In diesem Jahr gibt es kaum Einwände, die Coupé-Studie von Volvo zum bemerkenswertesten Exponat zu küren. Proportionen, Linien und Detail des Zweitürers lassen augenblicklich den Wunsch aufkommen: Bitte bauen!
Veredler Mansory postuliert auf seinem Stand mit Lambos im Komplett-Karbon-Design, dass Geschmack wirklich keine Zielgruppenkompetenz formuliert, wenn nur die Kasse stimmt. Und wenn selbst das prolligste SUV-Monster noch nicht so recht für den letzten Kick sorgt, dann präsentiert der Hersteller auf dem Freigelände vor der Halle noch einen aufgearbeiteten russischen Radpanzer. Und spätestens angesichts dieses Exponats ist dem IAA-Besucher klar: "Alles wird gut!"