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Dakar-Rallye 2006

"Wenn es immer so laufen würde wie heute, wäre das wunderbar!“

Zwei gute Tage für das Gauloises-Team Raphael Sperrer und Ola Floene! Heute Dienstag wurde man 20., verlor nur 45 Minuten auf Sainz!

Foto: www.raphaelsperrer.com

874 Kilometer lang war die 9. Etappe von Nouakchott nach Kiffa, unglaubliche 599 Kilometer betrug die Distanz der Sonderprüfung. Raphael Sperrer schlug sich mit seinem Beifahrer Ola Floene beachtlich: Während mehr als die Hälfte des Feldes nicht in der vorgegebenen Zeit ins Ziel kam, klassierten sich die Neulinge auf Platz 45, arbeiteten sich damit auf Rang 54 der Gesamtwertung nach vor. Rang 54 deshalb, da den beiden leider die gute 19. Gesamtzeit der achten Etappe vom Veranstalter gestrichen wurde, es hatte Probleme mit einem Kontrollstempel gegeben.

Richtige Freude kam im gesamten 2drive Team am gestrigen Abend dennoch nicht auf: KTM-Pilot Andy Caldecott war schwer gestürzt, der australische Motorrad-Profi starb noch an der Unfallstelle: „Es ist traurig“, so ein nachdenklicher Raphael Sperrer am Montagabend im Biwak „Wir wussten, dass die letzte Etappe in Mauretanien sehr hart wird und viele Probleme mit sich bringt. Aber dass es trotz der neuesten Sicherheitsvorkehrungen und der Tempobegrenzung wieder einen tödlichen Unfall gibt, das ist einfach furchtbar. Am Steuer des Buggy merkst du die Geschwindigkeit und die Gefahr nicht wirklich. Vielleicht trifft es mich als Autofahrer deshalb umso unvorbereiteter, wenn ich so eine Nachricht bekomme…“ Die eigenen Probleme rückten damit in den Hintergrund. Sperrer: „Wir hatten wieder ein, zwei Aha-Erlebnisse. Was einem als Dakar-Neuling halt so alles passiert. Drei Mal sind wir stecken geblieben, das Getriebe macht uns noch immer Sorgen. Aber, wie wir heute leider erfahren mussten, sind das keine wirklichen Sorgen…“

Während die Motorradfahrer am heutigen Dienstag die Etappe aufgrund des Todessturzes von Andy Caldecott neutralisiert absolvierten, starteten Sperrer und Floene gegen 12:30 auf die 333 Kilometer lange, zehnte Etappe, die von Kiffa nach Kayes durch Mali führte. Und mit einer tollen 20. Zeit auf der 283 Kilometer langen Speziale zeigte Sperrer erneut, dass er schon auf seiner allerersten Dakar zu den schnellsten Raid-Piloten zählt! Das österreichisch-norwegische Duo verlor mit einer problemlosen Fahrt nur rund 45 Minuten auf Etappensieger Carlos Sainz im Werks-VW und konnte in der Gesamtwertung erneut einige Plätze gut machen: „Vorläufig ist es Rang 42“, so Sperrer: „Wenn es immer so laufen würde wie heute, wäre das wunderbar.“ Es sind jetzt noch 2.888 Kilometer bis ins Ziel und der Oberösterreicher hat in Afrika seine ganz persönliche Fata Morgana: „Ich fang’ schon fast an zu träumen, ich glaube, ich kann das Ziel in Dakar sehen… Nein, ernsthaft: Die letzten, wirklich schwierigen Aufgaben haben wir gelöst. Ein großes Dankeschön an Ola, der einen tollen Job macht, ein großes Dankeschön ans Team, das unseren Buggy am Laufen hält, einfach Spitze. Auf die Platzierung schau’ ich überhaupt nicht. Es ist besser, wir sind langsam, aber dafür sicher unterwegs. Eine Woche noch und ich verspreche, wir bleiben konzentriert – wir wollen schließlich ins Ziel kommen!“

Auch Co-Pilot Ola Floene ist mit dem bereits Erreichten happy: „Es ist toll, dass wir soweit gekommen sind. Was mir bis jetzt die größten Sorgen gemacht hat, war, wenn wir ein technisches Problem hatten oder stecken geblieben sind. Weil ich mit meinen Navigations-Künsten nichts daran ändern kann. Aber wir haben jeden Tag dazugelernt, das Teamwork mit Raphael und 2drive war fantastisch. Jetzt dürfen wir nur nicht locker lassen und müssen weiterkämpfen!“

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