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Dakar-Rallye 2006

Sperrer kämpft sich nach vorne

Fünf Stunden, 38 Minuten und 30 Sekunden dauerte am Dienstag der „Kampf“ von Raphael Sperrer und Co Ola Floene mit der Wüste Marokkos.

Fotos: www.raphaelsperrer.com

Fünf Stunden, 38 Minuten und 30 Sekunden – so lange dauerte der heutige „Kampf“ von Raphael Sperrer und seinem norwegischen Co-Piloten Ola Floene mit der Wüste Marokkos. Und es war wirklich ein Kampf – bei den ersten tiefen Dünen-Abschnitten stellte sich heraus, dass die Luftflasche, mit der man den Luftdruck in den Reifen verändern kann, defekt oder leer war.

Der Buggy blieb daraufhin zwei Mal im Sand stecken, Pilot und Co-Pilot mussten zum ersten Mal zu den Sandblechen und den Schaufeln greifen.

„Wir konnten aufgrund der defekten Luftflasche die Reifen nicht aufpumpen bzw. die Luft ablassen, wie es das Streckenprofil normal erfordert hätte. Es war dann ungefähr so, wie wenn du mit Langlaufskiern im Tiefschnee fahren willst. Das funktioniert nicht. Ola und ich haben brav geschaufelt“, erklärte ein erschöpfter Raphael Sperrer im Ziel der vierten Etappe in Quarzazate. „Wir schauen jetzt beide aus wie Sandmännchen. Der Sand ist wirklich überall, wirklich überall!!! Ich kann im Moment nur an eine Dusche denken!“

Dabei hätte der Oberösterreicher durchaus Grund zur Freude: Trotz der Probleme, die laut Sperrer mindestens eine Stunde gekostet hatten, konnte sich das Team mit dem vom 2drive-Team eingesetzten Buggy erneut enorm verbessern. Platz 46 auf der Etappe, das bedeutet nach vier Tagen Dakar-Rallye Rang 63 gesamt, alleine am Dienstag konnten 37 Plätze gut gemacht werden! Bedanken kann sich das Team auch bei den marokkanischen Fans: „Die haben uns einmal geholfen das Auto auszugraben und anzuschieben. Und dann haben sie uns auch noch Luft gegeben, um die Reifen wieder aufzupumpen!“ Ganz kostenlos waren diese Hilfsdienste allerdings nicht. „Die sind schon ganz schön geschäftstüchtig“, grinste Sperrer, „alles in allem haben sie uns 100,- Euro abgenommen…“

Auch die heutigen 639 Kilometer haben bei Sperrer noch keine nennenswerten Spuren hinterlassen: „Gestern haben wir einen Vorgeschmack von Afrika bekommen, heute haben wir schon einen richtigen Bissen runterschlucken müssen. Aber Ola und ich arbeiten prima zusammen, das Auto läuft und abgesehen von dem blöden Problem mit der Luftflasche waren wir als komplette Wüsten-Neulinge wieder sehr gut unterwegs! Vor allem wenn man bedenkt, dass wir nach wie vor nicht das Geringste riskieren. Wir wollen auf keinen Fall einen groben Fehler machen und ausfallen. Schließlich sind wir hier um zu lernen!“

Der zweite Dakar-Rookie des Teams, Co-Pilot Ola Floene, hat ebenso wie Sperrer seine erste „Wüsten-Lektion“ gelernt: „Ich bin jetzt absoluter Experte im Sandschaufeln! Ich glaube nicht, dass mich heute Abend das Geräusch von Stromaggregaten oder kreischende Motorrad-Motoren am Schlafen hindern können… Es war ein harter Tag – und wir haben erst 1.609 von 7.434 Kilometern absolviert!“ Nach der morgigen letzten Etappe in Marokko, die den Dakar-Tross über 819 Kilometer von Quarzazate nach Tan-Tan führen wird, geht's in Mauretanien weiter – wo es für das Team bestimmt nicht einfacher werden wird.

Carlos Sainz übernahm derweil mit seinem dritten Etappensieg und seinem ersten Sieg auf einer afrikanischen Dakar-Etappe erneut die Führung, des Weiteren sorgen Bruno Saby und Jutta Kleinschmidt für ein provisorisches VW-Podium. Probleme dagegen bei Mitsubishi: Hiroshi Masuoka verabschiedete sich mit einem Überschlag, Markenkollege Stephane Peterhansel fiel nach einem Navigationsfehler zurück.

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