Rallye-WM: Wales | 03.12.2008
Die letzte Runde 2008
Am Wochenende steigt rund um das verrückte Wales das Grande Finale der WM – Österreichs Rallye-Fans sind auf das PWRC-Finale gespannt.
Michael Noir Trawniczek
Der Servicepark in Swansea, die verrückte Stadt Cardiff als Host-City, wo im Stadion die Superspecial abgehalten wird, und auch der Start sowie der Zieleinlauf erfolgt – die Rallye Wales/Großbritannien (früher als RAC-Rallye bekannt und legendär) wird wieder als „Grande Finale“ abgehalten. Auf die Piloten wartet ein typisches Wales-Wetter, also mit sämtlichen Möglichkeiten von Regen, Wind, Schlamm bis hin zu Eis und Schnee.
In der Fahrerwertung hat sich Sébastien Loeb längst zum Weltmeister gekürt – bei den Herstellern verfügt das Ford-Werksteam mit elf Punkten Rückstand nur noch über rein theoretische Titelchancen, da müsste es für Citroen schon sehr schlecht laufen, sollte sich Ford wie in den beiden Jahren zuvor mit dem Hersteller-Titel für die verlorene Fahrer-WM trösten können.
22 WRC-Boliden werden beim Saisonfinale am Start sein – die Besonderheiten der Nennliste: Junioren-Weltmeister Sébastien Ogier feiert sein Debüt im Citroen C4 WRC und MotoP-Champion Valentino Rossi bestreitet im Ford Focus WRC seine dritte WM-Rallye. Francois Duval wird die Rallye GB bestreiten, mit Bernd Giraudet als neuem Co-Piloten.
Schon im Vorfeld zur Rallye gab es Zwischenfälle: So flogen Sébastien Loeb und sein Beifahrer Daniel Elena bei der Besichtigung von der Strecke – der Wagen überschlug sich, doch die beiden Citroen-Werkspiloten entstiegen dem PKW unverletzt. Schnee und Eis setzten auch anderen Piloten zu – einige mussten abgeschleppt werden. Kurzfristig absagen mussten Urmo Aava, der im PH Sport-Citroen C4 starten wollte und PWRC-Pilot Martin Rauam – als Grund wurde die „instabile Wirtschaftslage“ angegeben.
Der große PWRC-Showdown
Éinen Showdown gibt es in der seriennahen PWRC, der Weltmeisterschaft für Produktionswägen – dort kann der Steirer Andreas Aigner immer noch Weltmeister werden, auch wenn er sechs Punkte hinter dem führenden Juho Hänninen zurückliegt.
Um also doch noch den Titel zu erobern und damit in die Fußstapfen von Manfred Stohl zu treten, der im Jahr 2000 die PWRC bzw. damals noch die Gruppe N-WM gewinnen konnte, muss Aigner einen Top 3-Platz erringen. Und selbst dann gibt es weitere Bedingungen:
- wenn Aigner gewinnt, darf Hänninen nicht besser als auf Platz fünf abschneiden;
- wenn Aigner Zweiter wird, darf Hänninen nicht über Platz 7 hinauskommen;
- wenn Aigner Dritter wird, darf Hänninen keine Punkte generieren;
Lesen Sie dazu unsere exklusiven Interviews mit Andreas Aigner und Raimund Baumschlager sowie die damit verbundenen Artikel, zu finden in der Navigation rechts.
Nach dem Shakedown am Donnerstagvormittag wird die letzte Saisonrallye am Donnerstagabend mit dem zeremoniellen Start offiziell in die Wege geleitet. Am Freitagmorgen dann die erste echte Sonderprüfung – um 9.08 Uhr wird die rund 19 Kilometer lange SP 1 „Hafren1“ gestartet. Insgesamt werden 353,9 Wertungskilometer absolviert, die Gesamtdistanz der Rallye Wales/GB beträgt 1402,7 Kilometer.