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Latvala verteidigt Führung – Aigner bleibt auf Titelkurs!

Latvala konnte Loeb hinter sich halten, Sordo auf Platz 3. PWRC: Aigner hinter Flodin und Sandell Dritter – Wilks (4.) liegt bereits über 1 min hinter dem Steirer!

Michael Noir Trawniczek

Am Nachmittag wurden die drei Prüfungen vom Vormittag erneut befahren: Die 30,68 km lange SP 12 „Resolfen“, die 18,57 km lange SP 13 „Halfway“ und die 14,86 km lange SP 14 „Crychan“. Zwar wurde erneut bei klarem Himmel gefahren – doch die Prüfungen blieben auch am Nachmittag gefroren, es warteten abermals gefährliche Eisflächen auf die lediglich mit dem Einheits-Schotterreifen bestückten World Rally Cars.

Jari Matti Latvala erklärte nach SP 12: „Ich mag es gar nicht, als Leader zuerst auf die Strecke fahren zu müssen – wenn ich über keinen großen Vorsprung verfüge.“ Weltmeister Sébastien Loeb konnte mit der zweitschnellsten Zeit hinter dem fabulös fahrenden, aber wegen seines gestrigen Überschlags weit zurückliegenden Mikko Hirvonen den Rückstand auf 8,4 Sekunden reduzieren – nach SP 13 lag der Citroen-Pilot nach der schnellsten Zeit nur noch 2,4 Sekunden zurück. Es schien so, als würde Loeb auf der nächsten Prüfung die Führung übernehmen…

Doch es kam anders: Latvala konterte auf SP 14, fuhr seinerseits die schnellste Zeit und vergrößerte den Vorsprung wieder auf 10.8 Sekunden. Auf die Frage, ob er mit seiner Fahrt zufrieden sei, antwortete Loeb: „Nein, wir liegen zu weit zurück – ich war auf dem Eis wohl etwas zu vorsichtig. Aber wir werden sehen, was passiert.“

Loeb’s Teamkollege Dani Sordo belegt mit exakt 30 Sekunden Rückstand den dritten Platz – der Spanier erklärte zufrieden: „Ich bin sehr froh – es ist eine schwierige Rallye für mich, denn es lastet viel Druck auf mir, wegen der Hersteller-Weltmeisterschaft.“ Doch in der Marken-WM liegt Citroen klar im Vorteil – selbst wenn Mikko Hirvonen bereits auf Rang neun vorrücken konnte.

Sehr zufrieden wirkte auch Subaru-Werkspilot Petter Solberg, der auf SP 14 die drittschnellste Zeit markieren konnte. Solberg erklärte: „Es war okay – aber auch sehr rutschig.“ Der Norweger liegt mit 55,6 Sekunden Rückstand auf Rang vier der Gesamtwertung.

Pech für Östberg

Pech hatte dagegen der bislang so eindrucksvolle Adapta Subaru-Pilot Mads Östberg – auf SP 14 kam er von der Strecke ab und blieb im Wald stecken. Vor seinem Abflug soll Östberg zudem die gesamte Motorkraft verloren haben – seine Crew machte sich später auf die Suche nach dem gestrandeten Auto.

So konnte Suzuki-Werkspilot Per Gunnar Andersson auf Platz fünf vorrücken – allerdings beträgt sein Rückstand bereit mehr als zwei Minuten. Andersson lag am Freitagabend noch auf Platz drei, weshalb er nur halb zufrieden war: „Das ist nicht der Platz, den ich wollte, aber es ist okay.“

Auf den Plätzen sechs, sieben und acht liegen Henning Solberg und Francois Duval in ihren Stobart Ford sowie der zweite Suzuki-Pilot Toni Gardemeister. Derzeit liegen also beide Suzuki-Piloten in den Punkterängen – noch ist unsicher, ob die Japaner angesichts der weltweiten Finanzkrise weiter in der Rallye-WM antreten werden…

MotoGP-Star Valentino Rossi hatte auf der letzten Prüfung einen Abflug, konnte aber die Fahrt fortsetzen. Der Italiener berichtete: „Es ist sehr rutschig, wir waren zu schnell und kamen in einer Kurve von der Strecke ab – aber es scheint okay zu sein, das größte Problem sind die beschädigten Scheinwerfer.“ Rossi belegt in seinem Stobart Ford weiterhin den 16. Gesamtrang.

PWRC: Aigner weiterhin auf WM-Kurs!

Die Ausgangslage für den Samstagnachmittag war für Andi Aigner eine Nervenprobe der besonderen Art: Vier Piloten wollten unbedingt das Podest stürmen: Der führende Patrick Flodin, Patrick Sandell, Aigner und Guy Wilks.

Auf SP 12 fuhr Flodin die Bestzeit vor Sandell und Aigner, der erklärte: „Es ist besser gelaufen als vorher, ich konnte den Wagen hier mehr kontrollieren.“ Auf SP 13 hieß die Reihung Sandell, Flodin, Wilks und Aigner. Auf der letzten SP vor der abschließenden Superspecial im Stadion von Wales fuhr Sandell erneut die Bestzeit, dahinter Flodin und Aigner.

Der Red Bull Rallye Team-Pilot erklärte im Zielraum von SP 14: „Bisher lief es gut – ich hatte auf der letzten Prüfung einen Dreher, aber sonst lief es okay.“ Besorgt erkundigte sich Aigner nach der Zeit von Guy Wilks – als er erfuhr, dass auch der Probleme hatte, antwortete der Steirer: „Also war er langsamer als ich – das ist eine Erleichterung, denn jetzt kann ich relaxt ins Service fahren, der Tag hatte es ganz schön in sich. Der dritte Platz bleibt mein Ziel.“

Nach SP 14 führt Patrick Flodin im neuen Gruppe N-Subaru Impreza 20,8 Sekunden vor Patrick Sandell im Peugeot 207 Super 2000-Boliden. Aigner liegt als Dritter exakt 47 Sekunden zurück. Wilks liegt als Vierter nun bereits etwas mehr als eine volle Minute hinter Aigner zurück – der Druck von hinten wurde also deutlich geringer. Aigner kann sich jetzt darauf konzentrieren, den dritten Platz nach Hause zu fahren und – hoffentlich!!! – den WM-Titel zu gewinnen.

Noch ist es nicht geschafft. Am Sonntagvormittag warten noch vier Sonderprüfungen respektive etwas weniger als 100 Wertungskilometer auf die WRC- und PWRC-Piloten. Anhand des auf acht Piloten reduzierten PWRC-Feldes erkennt man, wie schwierig diese Rallye ist – die heimischen Fans müssen also weiterhin Aigner kräftig die Daumen drücken…

Am Samstagabend stand dann noch die 0,99 km kurze Superspecial-Prüfung im Stadion von Wales auf dem Programm. Sebastien Loeb schnappte sich die Show-Prüfung, Veränderungen an der Spitze gab es dadurch aber nicht, Jari-Matti Latvala geht als Gesamtleader in die dritte Etappe, dahinter Loeb und Sordo. Andi Aigner fehlen 46,5 Sekunden auf PWRC-Leader Flodin, Guy Wilks liegt 1:20 Minuten hinter dem Steirer. Kann Aigner den Platz am Sonntag verteidigen, ist er neuer PWRC-Weltmeister!

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