RALLYE

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„SuperSeb“ und „El Matador“ im Gespräch...

Der eine führt überlegen in der WM, der andere hatte bei den ersten Läufen noch kleinere Probleme. Sebastien Loeb und Carlos Sainz im Interview.

Manfred Wolf

Sebastien Loeb im Interview

Sebastien, du hast die Sonderprüfungen der Mexiko Rallye schon letztes Jahr gesehen. Kannst du deine Eindrücke schildern? Kann man diese Veranstaltung mit einem anderen Event vergleichen?

„Ich habe im letzten Jahr die Besichtigung absolviert, dadurch konnte ich mir einige Prüfungen der Rallye anschauen, speziell jene in den Bergen zwischen Leon und Guanajuato. Die Sonderprüfungen sind sehr abwechslungsreich, eine Mischung aus langsamen und schnellen Teilstücken, an manchen Stellen ist es sogar sehr schnell.“

„Die langsamen Streckenteile erinnern mich an Zypern, aber alles in allem ist die Rallye am ehesten mit jener in Argentinien vergleichbar, wo die Straßenverhältnisse ja auch sehr schnell wechseln.“

„Auch die Breite der Straßen ändert sich immer wieder, und die Höhenunterschiede, die wir zurücklegen, sind gewaltig. Wirklich positiv ist die harte Oberfläche der Schotterstraßen, ich denke, sie werden nicht aufbrechen – das bedeutet, dass die Bedingungen für alle gleich sind.“

„Die Sonderprüfungen selbst scheinen in diesem Jahr nahezu die gleichen wie im letzten Jahr zu sein, allerdings werden einige Prüfungen in die andere Richtung befahren.“

Du warst, was die Entwicklungsschritte des Citroen Xsara anbelangt sehr zuversichtlich, bevor es nach Schweden ging. Bist du auch für den ersten Schotter-Einsatz so positiv gestimmt?

„Absolut. Seit der Australien Rallye im Vorjahr haben wir den Xsara soweit, dass er auch auf losem Untergrund sehr sehr einfach zu fahren und damit absolut konkurrenzfähig ist. Unsere Vorbereitungen auf Mexiko fokussierten sich auf Detailverbesserungen. Wir müssen ja nicht alles neu machen – lediglich Feintuning, wenn man so will.“

„Für die Mexiko Rallye haben wir in Spanien getestet. Die Bedingungen dort waren – meiner Meinung nach – sehr ähnlich dem, was wir in Mexiko vorfinden werden, wenn es zur Sache geht. Ich bin mit dem Basis-Setup sehr zufrieden, mein Gefühl im Auto ist exzellent. Natürlich können dann bei der Veranstaltung unvorhergesehene Probleme auftreten, aber ich bin dennoch sehr zuversichtlich.“

Zwei WM-Läufe, zwei Siege für dich, dein Vorsprung in der Gesamtwertung ist jetzt schon ziemlich groß. Verspürst du schon einen großen Druck? Wie gehst du an die dritte Rallye dieses Jahres heran?

„Ich werde von Beginn an attackieren. Das musst du machen, um zu sehen, ob du mit der Spitze mithalten kannst bzw. um nicht zu viel Zeit zu verlieren. Wenn wir dann in einer Position sind, von der aus wir den Sieg einfahren können, werden wir natürlich alles daran setzen, als erstes Team ins Ziel zu kommen. Wenn sich das nicht ausgeht, können wir bestimmt ein gutes Resultat in den Punkterängen einfahren.“

„Ich finde auch nicht, dass ich Druck habe. Ich mache mir auch keinen. Es ist für mich viel einfacher, von der führenden Position aus zu agieren. Wenn du im Rückstand bist und weißt, dass ein Top-Resultat unbedingt notwendig ist, um an der Spitze dran zu bleiben, hast du es viel schwerer.“

„Selbst wenn meine Rallye schlecht läuft, werde ich in der WM-Gesamtwertung nicht viel verlieren. Ich fühle mich als WM-Führender also sehr wohl…“

Carlos Sainz im Interview

Carlos, die zwei „Winter-Veranstaltungen“ der WM sind vorbei. Wie sieht deine persönlich Analyse nach den ersten zwei Runden aus?

„Nun, es ist schwer, nach nur zwei Rallyes schon eine Bilanz zu ziehen. Besonders nach so speziellen Veranstaltungen. Aber natürlich kann man sich einen ersten Überblick über die Konkurrenz verschaffen.“

„Das Team hatte einen sehr guten Start. Mit meinen eigenen Leistungen bin ich nicht so 100prozentig zufrieden. Aber was mich sehr zuversichtlich macht ist die Tatsache, dass ich mich in Schweden im Auto unheimlich wohl gefühlt habe. Wenn ich dieses gute Gefühl auch auf Schotter habe, wenn sich der Xsara auch auf losem Untergrund so leicht fahren lässt, dann kann ich schon in Mexiko sehr schnell sein!“

Stichwort Mexiko. Kennst du das Land? Die Landessprache ist ja spanisch, glaubst du, dass du dort besonders viel Unterstützung durch die Zuseher erfahren wirst, wie es ja auch in Argentinien und bei der Rallye Catalunya der Fall ist?

Also ich kenne Mexiko nur aus dem Urlaub. Die Region Rund um Leon, wo die Rallye stattfindet, kenne ich gar nicht. Aber was ich bis jetzt über die Rallye gehört habe, war ausschließlich positiv. Ich bin mir sicher, dass alles gut organisiert ist.“

„Dass ich die Landessprache spreche, ist sicherlich ein kleiner Vorteil. Vor allem dann, wenn mich die Leute so euphorisch unterstützen. Das ist eine gute Motivation für mich.“

Indonesien, Zypern, Türkei – du hast alle drei bei deinem ersten Antreten gewonnen, als sie zum ersten Mal im WM-Kalender waren. Bist du ein Spezialist für solche Aufgaben, gibt’s da ein Geheimnis? Was erwartest du dir von der Mexiko Rallye?

„Jede Rallye ist anders. Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass ich ein Spezialist für solche Premieren-Rallyes bin. Ich glaube auch nicht, dass es da ein Geheimnis gibt. Vielleicht kann ich mich einfach schneller auf neue Strecken, neue Rallyes einstellen. Und das hat mir bei diesen Veranstaltungen einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschafft.“

„Wie ich vorher schon sagte: Jede Rallye ist anders, eine neue Herausforderung. Und ich finde das sehr spannend. Ich hoffe, dass wir in Mexiko ein gutes Resultat erzielen können. Mein Rückstand in der WM-Wertung muss kleiner werden und ich will Citroen helfen, den Vorsprung in der Konstrukteurswertung weiter auszubauen.“

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