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WRC: Schweden-Rallye

Latvala knapp vor Mikkelsen

Latvala führt nur knapp vor Mikkelsen, dahinter tobt ein Dreikampf um Platz drei. Solberg/Minor (Platz neun) mit Bestzeit im „Hagfors Sprint“.

Michael Noir Trawniczek
Foto: Volkswagen Motorsport

Nachdem Sebastien Ogier gleich auf der ersten Freitagsprüfung (SP 8 „Lesjöfors“, 15 km) in einer langsamen Kurve in eine Schneewand rutschte und der Volkswagen-Pilot dort mehr als vier Minuten einbüßte, entwickelte sich ein spannendes Duell seiner beiden Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen – die beiden kämpften um die Führung bei der Schweden-Rallye.

Die Bestzeiten auf den Prüfungen SP 9 „Fredriksberg“ (18,15 km) und SP 10 „Rämmen“ (22,76 km) angelte sich zwar der aufholende, zwischenzeitlich auf Platz 20 abgerutschte Ogier, doch dahinter kämpften Latvala und Mikkelsen um jede Zehntelsekunde. Nach SP 10 konnte dann auch Latvala die Führung übernehmen, der diese auch im 1,87 km kurzen „Hafgors Sprint“ nicht mehr abzugeben gedachte. Allerdings fehlen Mikkelsen nur 1,6 Sekunden auf seinen Stallkollegen.

Der Norweger erklärte vor dem Mittagsservice: „Man kann hier so leicht einen Fehler machen, aber wir hatten einen sauberen Lauf. Wir sind immer noch im Rennen um den ersten Platz.“ Sein Kontrahent Latvala zeigte sich höchst motiviert: „Ein sehr interessanter Vormittag. Es am Laufen halten, zu versuchen schnell zu sein, zu versuchen cool zu bleiben – all das brauchst du, um ganz vorne zu liegen. Letztendlich war es ein guter Freitagvormittag.“

Ogier konnte sich bereits wieder auf Rang 13 vorarbeiten – auf einen Punkterang fehlen ihm aber noch rund 1,5 Minuten. „Wir müssen schauen, was noch möglich ist – aber ich schätze, dass es schwierig sein wird, hier noch Punkte einzufahren“, zeigte sich der Weltmeister ernüchtert.

Dreikampf um Platz drei

Im spannenden Dreikampf um Platz drei konnte Citroen-Pilot Mads Östberg die Nase vorne behalten – auf den führenden Latvala fehlen ihm bereits 26,6 Sekunden, sein Verfolger Mikko Hirvonen (M-Sport) lauert 7,2 Sekunden hinter ihm.

Weitere 9,1 Sekunden dahinter belegt Ott Tänak in seinem privaten M-Sport Ford Platz fünf. Hätte Tänak nicht auf der ersten Prüfung rund 17 Sekunden bei einem Dreher eingebüßt, könnte er auf Platz drei oder vier liegen. Doch der Este, der am Donnerstag bei seiner ersten WRC-Rallye seit Sardinien 2012 für erstaunte Gesichter sorgen konnte, versucht, ruhig zu bleiben: „Wir müssen das Vertrauen wieder aufbauen, wir müssen cool bleiben und einfach weiterfahren.“

Nach hinten hat Tänak mit rund 26 Sekunden einen relativ großen Polster: Hyundai-Pilot Juho Hänninen belegt mit 43,3 Sekunden Gesamtrückstand Platz sechs. Er ist mittlerweile der einzig verbliebende Hyundai-Pilot, denn Thierry Neuville musste auf der ersten Freitagsprüfung aufgeben, nachdem er sich mit gebrochener Radaufhängung versucht hatte, über die Prüfung zu schleppen. Kleiner Lichtblick für den geknickten Belgier: In Schweden darf er auf der nächsten Etappe unter Rally2-Regel die Fahrt fortsetzen.

Rund 20 Sekunden hinter Hänninen rangiert der junge Pontus Tidemand auf Platz sieben, doch nur 1,8 Sekunden hinter ihm liegt Kris Meeke im zweiten Citroen auf Platz acht.

Solberg/Minor: Bestzeit im „Hagfors Sprint“

19,6 Sekunden hinter dem Briten rangieren Henning Solberg und seine österreichische Copilotin Ilka Minor auf Platz neun. Dem 41-jährigen Solberg, der zuletzt vor einem Jahr, ebenfalls in Schweden in einem World Rally Car saß, gelang auf dem „Hagfors Sprint“ das schöne Kunststück einer SP-Bestzeit. Ein Dreher auf SP 10 kostete dem Duo wohl ein wenig Zeit, der Norweger klagte mehrmals über „so viel Schnee auf der Fahrbahn“.

19,1 Sekunden hinter dem norwegisch-österreichischen Duo liegt Schnee-Neuling Robert Kubica auf dem zehnten Gesamtrang, sein Rückstand beträgt bereits etwas mehr als 2,5 Minuten. Der Pole, der sich auf der ersten Prüfung beim Setup schwer vergriffen hatte, klagte nach jeder SP über die „schwierigen Bedingungen“, nach SP 10 jedoch zeigte er sich zumindest mit dem Setup zufrieden.

Eine Zehntelsekunde hinter Kubica lauert das britische M-Sport-„Küken“ Elfyn Evans auf Rang elf – der eine WM-Punkt dürfte also noch hart umkämpft werden.

In der WRC2 konnte Yazeed Al-Rajhi seinen Vorsprung auf den Finnen Jari Ketomaa wieder etwas vergrößern, der Ford S2000-Pilot führt jetzt 26,2 Sekunden vor dem Ford R5-Piloten.

Am Freitagnachmittag werden die vier Prüfungen vom Vormittag ein zweites Mal absolviert.

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