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Mikkelsen gewinnt Karlstad-Superspecial

VW-Junior Andreas Mikkelsen gewann die kurze SSS in Karlstadt und führt über Nacht die Schweden-Rallye vor Sébastien Ogier an.

Andreas Mikkelsen heißt der erste Führende der Schweden-Rallye. Der Volkswagen-Junior gewann die Showprüfung in Karlstad knapp vor Weltmeister Sébastien Ogier, der am Donnerstag dennoch die eigentliche Rallye eröffnen muss. Im finnischen Duell setzte sich Jari-Matti Latvala (Volkswagen) knapp gegen Mikko Hirvonen (Citroën) durch. Für die Überraschungen des Abends sorgten zwei WRC-Rückkehrer: Ott Tänak (Ford) hielt lange die Bestzeit und wurde schließlich Dritter. Routinier Henning Solberg (Ford) meldete sich als Sechster in der WM zurück.

Die Fahrer traten im Duell gegeneinander an und wurden von zahlreichen Fans, die die Startreihenfolge für SP 1 bestimmen durften, frenetisch angefeuert. Schauplatz war eine 1,9 Kilometer kurze Strecke auf der Pferderennbahn von Karlstad. Pünktlich zum Start der Prüfung fing es zu schneien an. Die Winterrallye war eröffnet.

Mikkelsen setzte sich im direkten Duell gegen Pontus Tidemand (Ford) durch und übernahm die Führung. Anschließend folgte noch das Duell Ogier gegen Robert Kubica (Ford). Der Weltmeister setzte sich durch, konnte seinen jungen Teamkollegen aber nicht abfangen. Somit übernahm Mikkelsen mit der Bestzeit die Gesamtführung. "Ich kann mich nicht beklagen, aber ich habe mich in den ersten Kurven etwas eingerostet gefühlt", lachte der Norweger. "Danach war es aber eine saubere Fahrt. Wenn man im Ziel Herzklopfen hat, weiß man, dass es gut war."

Ogier war um acht Zehntelsekunden langsamer und reihte sich als Zweiter ein. "Es ist kein Drama, denn die Rallye ist noch lang. Heute Abend war es nur eine Show", ordnet der Vorjahressieger das Ergebnis ein. "Ich bin auf der falschen Seite gestartet, aber es ist okay. Es war ein guter Start. Morgen wird es wichtig." Erster Verfolger der beiden VW war Überraschungsmann Tänak im Fiesta.

Einer der Höhepunkte des Abends war das finnische Duell zwischen Latvala und Hirvonen. Es ging eng zu, bis Latvala schließlich um zwei Zehntelsekunden schneller war. Die beiden Finnen, die beide schon in Schweden gewonnen haben, beendeten die Prüfung auf den Plätzen vier und fünf. Rang sechs ging an Solberg, der ebenfalls ein Comeback in der Rallye-WM feiert und auf die Kommandos der Österreicherin Ilka Minor vertraut.

Geheimfavorit Mads Østberg (Citroën), der im Shakedown der Schnellste war, setzte sich im Duell gegen Martin Prokop (Ford) durch, landete in der Gesamtliste allerdings nur auf Position sieben. "Natürlich habe ich Druck, aber ich genieße es. Ich glaube, dass der Sieg möglich ist, wenn wir eine gute Rallye haben", setzt sich Østberg hohe Ziele. "Wir wollen es versuchen."

Sein Citroën-Teamkollege Kris Meeke wurde Zehnter. Der Brite tritt zum ersten Mal bei einer Schneerallye an. "Es wird eine steile Lernkurve, aber ich will es genießen. Hoffentlich kann ich viel lernen. Ein Ergebnis in den Top 10 wäre für mich sehr gut." Das neue Hyundai-Werksteam beendete den Abend auf den Positionen acht und neun. Juho Hänninen war einen Tick schneller als Thierry Neuville. "Die erste Prüfung war etwas knifflig, ganz anders als im Vorjahr", meint der Belgier. "Für die anderen Fahrer wird es auch nicht einfach gewesen sein. Wir wollen durch alle Prüfungen kommen und Erfahrung sammeln."

Diesen Plan hat auch Hänninen, der zum ersten Mal als Werksfahrer in der Topklasse antritt. "Ein Traum wurde wahr. Ich freue mich auf morgen. Ich bin es in dieser Prüfung etwas vorsichtiger angegangen, aber das Auto fühlt sich richtig gut an." Nach dieser kurzen Show-Prüfung liegt das Feld noch dicht beisammen, denn Meeke hat als Zehnter nur 3,9 Sekunden Rückstand. Kubica ging es vorsichtig an und übernachtet als Zwölfter.

Am Donnerstag stehen insgesamt sieben Prüfungen auf dem Programm. Dabei überqueren die WRC-Asse auch die Grenze nach Norwegen. Gestartet wird in der Reihenfolge des WM-Standes: Ogier muss als Erster losfahren.

"Normalerweise ist es ein Nachteil. Sollte es in der Nacht schneien und kühler werden, könnte es auch zu einem Vorteil werden", orakelt der Weltmeister.

Die Top 10 der ersten Sonderprüfung:

 1. Mikkelsen  VW       1:33,4 Minuten
2. Ogier VW + 0,8 Sekunden
3. Tänak Ford + 2,2 Sekunden
4. Latvala VW + 2,4 Sekunden
5. Hirvonen Ford + 2,6 Sekunden
6. Solberg Ford + 3,0 Sekunden
7. Østberg Citroën + 3,2 Sekunden
8. Hänninen Hyundai + 3,2 Sekunden
9. Neuville Hyundai + 3,4 Sekunden
10. Meeke Citroën + 3,9 Sekunden

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