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WRC: Schweden-Rallye

Dreifachführung für VW

Drei VW in Führung: Ogier vor Mikkelsen und Latvala. Henning Solberg und Ilka Minor glänzen auf SP 4 mit der zweitschnellsten Zeit.

Michael Noir Trawniczek

„Very Mickey Mouse“, aber auch „not easy“ sei die rund sieben Kilometer lange SP 3 „Kirkener“ gewesen, erklärte Volkswagen-Pilot Andreas Mikkelsen, nachdem er um 5,7 Sekunden langsamer als sein Teamkollege Sebastien Ogier die Prüfung als Zweitschnellster bewältigt hatte. Jari-Matti Latvala sorgte als Drittschnellster für einen dreifachen VW-Erfolg, zeigte sich aber unzufrieden: „Ich mag das Getriebe nicht, so wie es derzeit bei mir eingebaut ist – es ist sehr schwer, die Gänge zu schalten.“

Nach den von vielen Piloten als knifflig und schwierig beschriebenen engen Kurven der „Kirkener“-Prüfung wartete die rund 16 Kilometer lange SP 4 „Finnskogen“ auf die WM-Protagonisten, die mit ihren schnellen und weitläufigen Passagen eine andere Charakteristik aufwies. Latvala zeigte sich dann auch zufrieden, obwohl er abermals nur die drittschnellste Zeit markieren konnte: „Auf den schnellen Passagen ist es großartig, hier zu fahren – ich habe nur in den engen Kurven diese Probleme.“

Nur auf Platz sechs landete der führende Ogier, der das auf seine Startposition zurückführte, da er die Prüfungen als WM-Leader eröffnen muss: „Es gab auf der ‚Finnskogen‘-Prüfung mehr losen Schnee, vielleicht verliere ich deshalb ein bisschen Zeit. Aber an sich fahren wir volle Attacke.“

Das trifft wohl auch auf Mikkelsen zu, denn ihm gelang auf der „Finnskogen“-SP die schnellste Zeit. Dass ein Teil der Sonderprüfung auf norwegischem Staatgebiet abgehalten wird, freut den Norweger natürlich ganz besonders…

Solberg/Minor brillieren mit Platz zwei auf SP 4

Für das größte Aufsehen sorgte jedoch ein weiterer Norweger: Henning Solberg konnte mit der Österreicherin Ilka Minor an seiner Seite die großartige zweitschnellste Zeit in den Schnee brennen. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung im Cockpit – Solberg jubilierte: „Das ist ja sehr gut! Ich habe nur ein paar Änderungen am Setup vorgenommen und schon läuft es! Nicht schlecht für einen über 40!“

Mit Problemen kämpft dafür Craig Breen – der Ire klagte über Fehlzündungen in seinem Ford Fiesta RS WRC: „Diese treten ein, wenn wir uns im vierten und fünften Gang bewegen. Wir haben uns auch gedreht und sind im Schnee stecken geblieben. Ich weiß nicht, was wir tun sollen.“

Ähnlich erging es Juho Hänninen, der seinen ersten Rallyeeinsatz für das neue Hyundai-Werksteam absolviert: „Ich kam von der Strecke ab und steckte kurz in einer Schneebank – mein Beifahrer sagt, dass uns das viel Zeit gekostet hat.“ Konkret verlor der Finne jedoch lediglich 11,4 Sekunden.

In der Gesamtwertung heißt der Führende weiterhin Ogier, allerdings fehlen Mikkelsen nur winzige 1,6 Sekunden auf seinen Teamkollegen. Mit 6,1 Sekunden Rückstand belegt Latvala Rang drei – womit also die drei Volkswagen-Piloten geschlossen die Rallye anführen.

Bester Nicht-VW ist der famos fahrende „WRC-Heimkehrer“ Ott Tänak mit einem Rückstand von 8,3 Sekunden, gefolgt von Mikko Hirvonen (M-Sport/+15 Sekunden), Mads Östberg (Citroen/+18), Thierry Neuville (Hyundai/+25), Hänninen (+25,5) und M-Sport-Privatier Pontus Tideman mit einem Rückstand von 27,8 Sekunden. Dessen Ziehvater Henning Solberg liegt nur eine Zehntelekunde hinter ihm auf Gesamtrang zehn, dahinter folgen Kris Meeke im zweiten Citroen und Robert Kubica bei seiner ersten echten Schnee-Rallye. Der Pole erklärte: „SP 3 war schwierig, auf SP 4 war es okay – wir fahren unseren eigenen Speed, bis jetzt haben wir nichts riskiert und das wollen wir auch beibehalten.“

In der WRC2 führt Yazeed Al-Rajhi auf einem Ford Fiesta S2000 exakt 4,8 Sekunden vor dem Finnen Jari Ketomaa, der einen Fiesta R5 pilotiert. Auf Platz drei liegt mit rund 15 Sekunden Rückstand Karl Kruuda auf einem weiteren Fiesta S2000.

Ohne ein Service werden am Nachmittag die drei am Vormittag absolvierten Prüfungen ein zweites Mal in Angriff genommen.

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