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WRC: Schweden-Rallye

Rückkehr an den Ort des emotionalen ersten Sieges

In Schweden konnte das im Vorjahr neu eingestiegene VW-Team den ersten Sieg erringen – nichts anderes möchte man ein Jahr später…

Fotos: Daniel Fessl/www,motorline.cc

Rückkehr an den Ort des emotionalen ersten Triumphs: Volkswagen startet selbstbewusst und motiviert bei der Rallye Schweden. Vom 5. bis 9. Februar stellen sich Sebastien Ogier/Julien Ingrassia, Jari-Matti Latvala/Miikka Anttil und Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula legendären Wertungsprüfungen wie "Fredriksberg", "Rämmen" oder dem berüchtigten Sprung "Colin's Crest".

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 110 Kilometern pro Stunde quer driftend über Eis und Schnee und durch dichte Wälder - das gibt es nur bei der Rallye Schweden, dem zweiten Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Das Volkswagen-Team reist mit drei Polo R WRC nicht nur als Titelverteidiger in Fahrer-, Beifahrer- und Hersteller-Wertung nach Karlstad und Umgebung, sondern auch als Spitzenreiter in allen drei WM-Wertungen.

"Eisige Temperaturen von zehn, 20 Grad unter dem Gefrierpunkt - und doch wird uns bei Volkswagen wohl auf ewig warm ums Herz, wenn wir an Schweden denken", sagt Volkswagen-Motorsportdirektor Jost Capito. "Hier haben wir unseren allerersten Rallye-WM-Sieg mit dem Polo gefeiert und seinerzeit war das für uns völlig überraschend. Das sind emotionale Momente, die man nie vergisst."

"Dass wir dieses Jahr als WM-Führende und Titelverteidiger hier von Beginn an die Gejagten sind, ist doppelte Motivation für Fahrer, Beifahrer, Ingenieure und Mechaniker. Die Rallye Schweden ist etwas Besonderes, denn sie ist die einzige im WM-Kalender, die komplett auf Eis und Schnee ausgetragen wird. Es gibt nur eine Option in der Reifenwahl. Damit entfällt jedes Taktieren. Es heißt also von Anfang an: Vollgas. Darauf freuen wir uns sehr", so Capito.

Ogier will den Sieg

Er ist der einzige Nichtnordländer, der in einer Saison sowohl die Rallye Schweden als auch die Rallye Finnland für sich entschied: Sebastien Ogier. Die anderen beiden der schnellen "Volkswagen Boygroup" sind tatsächlich Nordländer: Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen. Bei der Rallye Schweden sind das statistisch betrachtet perfekte Voraussetzungen. Nach dem neunmaligen Weltmeister Sebastien Loeb war Ogier im Vorjahr der erst zweite Mitteleuropäer, der die Rallye Schweden gewinnen konnte. Der Franzose ist damit der einzige aktuelle WM-Teilnehmer außerhalb Nordeuropas, der hier bereits siegreich war.

"Die Rallye Schweden ist eine meiner Lieblings-Rallyes im Kalender", sagt Ogier. "Im vergangenen Jahr haben wir hier für Volkswagen unseren ersten Sieg geholt und uns ein tolles Duell mit Sebastien Loeb geliefert. Das war wahrscheinlich die beste Rallye in meiner bisherigen Karriere. Wir waren die gesamte Zeit, genau wie Loeb, am absoluten Limit und mussten in jeder Minute 100 Prozent Leistung abrufen. Am Ende zahlte es sich aus und wir haben diese extreme Herausforderung gewonnen."

"2014 haben sich die Vorzeichen etwas geändert. Jetzt sind wir es, die jeder schlagen will. Skandinavier sind hier traditionell schwer zu schlagen. Ich werde also verstärkt ein Auge auf Mikko Hirvonen und Mads Östberg bei Citroen haben, vor allem aber auf meine beiden Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen. Es wird sicher nicht einfach, aber ich würde hier zu gern noch einmal gewinnen", so Ogier.

Latvala fühlt sich wohl auf Schnee

Für Latvala spricht die Statistik ebenfalls: Der Finne gewann die Rallye rund um Karlstad in den Jahren 2008 und 2012: "Ich freue mich wahnsinnig auf Schweden, den Schnee und die langen, schnellen Geraden. Letztes Jahr war der Volkswagen Polo R WRC noch ziemlich neu für mich und wir haben das Auto nicht perfekt abgestimmt. In diesem Jahr kennen wir das Auto richtig gut und ich fühle mich am Steuer pudelwohl. Anders als in den vergangenen beiden Jahren habe ich diesmal kaum Druck und fahre völlig entspannt nach Schweden, weil ich nach Platz fünf bei der 'Monte' bereits eine gute Ausgangsposition eingenommen habe."

"Wenn man Spaß an einer Rallye hat, ist der Erfolg programmiert. Jetzt hoffe ich, dass wir mindestens um einen Podestplatz kämpfen werden. In diesem Jahr hat sich bei der Rallye Schweden nicht viel verändert. Aber es gibt eine Veränderung im Vergleich zum vergangenen Jahr: die Wertungsprüfung 'Hara' am Samstag. Es ist eine kurze und schnelle Wertungsprüfung, die zuletzt 2007 auf dem Plan stand - eine großartige Strecke", so Latvala.

Wohlfühlterrain ist Schweden auch für Andreas Mikkelsen, der den dritten Polo R WRC pilotiert. 2008 fuhr er im privat eingesetzten Ford auf den beachtlichen fünften Gesamtrang, 2012 fuhr er in Volkswagen-Diensten auf Rang zwei der S2000-Kategorie - schneller war damals nur Ogier. "Für mich ist die Rallye Schweden jedes Jahr eine ganz wichtige Rallye, weil ich mich dort zu Hause fühle", so Mikkelsen.

"Ich möchte mich in der Saison 2014 verbessern und hin und wieder aufs Podium fahren", fährt der Norweger fort. "Ich erhoffe mir, dass das zweite Jahr einfacher wird. Ich kann nun mit meinen eigenen Jungs vom vergangenen Jahr weiter zusammenarbeiten und unsere Arbeit weiter verbessern. Für mich ist das Fahren auf Eis und Schnee etwas ganz Natürliches, damit bin ich aufgewachsen. Ich hoffe, dass wir diesmal richtig viel Schnee haben werden."

Für Mikkelsen ist die Rallye Schweden zudem ein echtes Heimspiel: Zweimal macht die zweite WM-Rallye des Jahres 2014 einen Abstecher in sein Heimatland Norwegen. Die WP "Torsby" wird jenseits der Grenze ausgetragen und endet zweimal spektakulär im Skistadion des gleichnamigen Ortes. "Der kleine Abstecher der Rallye Schweden in mein Heimatland Norwegen ist für mich natürlich etwas Besonderes. Vielleicht drücken mir bei der 'Torsby' ja ein paar Landsleute mehr die Daumen. Aber über mangelnde Unterstützung brauche ich mich bei der Rallye Schweden so oder so nicht zu sorgen. Ich erhoffe mir einiges", so Mikkelsen.

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