
Ennstal Classic 2011 | 17.07.2011
Legendäre Piloten in legendären Boliden...
...das Konzept des Chopard Grand Prix funktionierte auch diesmal wieder prächtig. Sir Stirling Moss ließ zudem mit einer Art „Rücktritt vom Rücktritt“ aufhorchen…
Michael Noir Trawniczek
Fotos: Martin Huber/Ennstal Classic
Bei klarem Himmel und Sonnenschein wurde in Gröbming der Chopard Grand Prix gestartet – es ist eine von den Fans heiß geliebte Tradition, dass vor dem Finale der Ennstal Classic die Stargäste in legendären Boliden durch die Straßen flitzen.
Zuvor stellten sich die Piloten und Pilotinnen den Fragen des Moderatorenpaars Andi Gröbl und Patricia Kaiser, der Grand Prix und auch das Finale der Ennstal Classic wurden erstmals live im Internet übertragen.
Mit der Startnummer 1 pilotierte Nigel Mansell, zum ersten Mal in Gröbming zu Gast, einen Porsche 908/3 Rennprototyp aus dem Jahr 1970. Begeistert erklärte Mansell: „Mir gefallen diese Autos sehr und die Stimmung hier ist einzigartig, ich bin froh, dass mich mein Freund Helmut Zwickl zur Ennstal Classic eingeladen hat.“ Schon zuvor, beim Chopard-Brunch kündigte Mansell an, „im kommenden Jahr wiederzukommen, wenn mich Helmut nicht hinauswirft“…
Sir Stirling Moss und seine Frau Susie waren in einem Ferrari 750 Monza Rennsportwagen unterwegs – der 81-jährige hat im Juni dieses Jahres seinen Rücktritt vom aktiven Motorsport erklärt. Für die Ennstal Classic macht er ohnehin eine Ausnahme („Ich komme immer wieder sehr gerne nach Gröbming“), doch der charismatische und bei den Fans beliebte Rennfahrer überraschte im Gespräch mit zudem mit einer Aussage, die einem zumindest teilweise Rücktritt vom Rücktritt nahekommt.
Denn Moss erklärte: „Diese Rücktrittserklärung bezieht sich nur auf Rennen, in welchen du gegen andere Piloten fährst. Bergrennen aber beispielsweise werde ich weiterhin bestreiten.“ Seine Fans werden ob dieser Nachricht erfreut sein – einmal Racer, immer Racer…
Dieser Spruch trifft mit Sicherheit auch auf Dieter Quester zu – das Wiener Rennfahrer-Original steuerte einen seltenen Borgward RS 1500 aus dem Jahr 1958.
Ein einzigartiges Exemplar ist auch der Tecno Formel 1 aus dem Jahr 1972, den Nanni Galli, der Originalpilot dieser Zeit noch einmal zündete - mit dem infernalen Sound des Boxermotors verzückte der Italiener die Ohren der zahlreich erschienenen Fans..
In einem Maserati 200 SI aus dem Jahr 1955 saß die Grande Dame der Formel 1, Maria Teresa de Filippis. Weitere Stars der Motorsportgeschichte, wie Rauno Aaltonen, Jochen Mass, Marc Surer, Jo Ramirez erfreuten das Publikum mit ihren legendären Boliden.
Besonders ins Auge stach der VW Race Toureg – zum einen, weil er kein historisches Fahrzeug ist, sondern bei der diesjährigen Dakar-Rallye zum Einsatz kam, zum anderen weil er derart hoch gebaut ist, dass Pilot Timo Gottschalk erklärte: „Ich muss aufpassen, dass ich keinen der Formel- und Sportwägen übersehe…“
Spontan, quasi in letzter Minute gesellte sich auch ein Pilot der Zukunft zur illustren Runde – der Austro-Italiener Mirko Bortolotti, der zurzeit die Formel 1 dominiert, steuerte einen Formel Ford-Boliden.
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