
Ennstal Classic 2011 | 06.07.2011
Auf der Kriechspur des Erfolges
Helmut Zwickl über den misslungenen F1-Einstieg von Tecno 1972. Der infernalisch laute Bolide wird in Gröbming von Nanni Galli gezündet.
von Helmut Zwickl
Foto: Ennstal Classic
Die Brüder Gianfranco und Luciano Pederzani produzierten in Bologna hydraulische Pumpen. Ab 1962 stiegen sie mit der Fertigung von Karts in die Vollgas-Branche ein.
1970 dominierte Tecno nicht nur in der Formel 3, sondern man gewann mit Clay Regazzoni auch die europäische Formel 2-Meisterschaft.
Als Graf Rossi, der Besitzer des Martini-Imperiums, einem italienischen Formel 1-Team seine Unterstützung versprach, konstruierte Luciano Pederzani einen entsprechenden Rennwagen, den PA123 mit einem Dreiliter V-180 Grad-Zwölfzylinder-Flachmotor, der mit Lucas-Benzineinspritzung 430 PS bei 11.000 Touren am Prüfstand abgab.
Nanni Galli fuhr den Formel 1-Tecno zum ersten Mal am 4. Juni 1972 im Grand Prix von Belgien in Nivelles auf den 24. Startplatz. Auf den Pole-Mann Fittipaldi im Lotus fehlten ihm 3,2 Sekunden. Nach einer Kollision mit Regazzoni schied er aus. Derek Bell saß beim zweiten Start im Frankreich-GP im Cockpit, denn Nanni Gali war von Ferrari verpflichtet worden. Bell belegte Rang 13. Der siebente und letzte Start vollzog sich in Watkins Glen, Derek Bell hatte in der achten Runde Motorschaden.
Der infernalisch laute Tecno war ein erfolgloser Ausflug in die Formel 1 - das einzige Exemplar, das von der Kriechspur des Erfolges nie wegkam, ist im Besitz von Nanni Galli. Für das Ennstal-Publikum wird er den Super-Exoten nochmals zum Leben erwecken.
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