
Ennstal Classic 2011 | 15.06.2011
"Klar, dass ich zur Ennstal komme!"
In Le Mans hat Sir Stirling Moss seinen endgültigen Rücktritt vom Rennsport erklärt – zur Ennstal Classic kommt er dennoch, und er wird auch fahren…
Foto: Ennstal Classic
Sir Stirling und Lady Susie Moss wurden im Laufe der Jahre zur Galionsfigur der Ennstal-Classic. Sie erklärten unseren Event zu ihrer «weit und breit liebsten Rallye».
Als Stirling im Jahre 1960 das internationale Formel 2-Rennen auf dem Militärfluglatz Zeltweg gewann, 10 Jahre bevor am Österreichring 1970 der erste Formel 1 WM-Lauf über die Bühne ging, wurde er von den Fans umjubelt, wie heute ein Sebastian Vettel.
Er stand am Zenith als er 1962 in Goodwood jenen bis heute ungeklärten Unfall hatte, der ihm ein Jahr später zu der Einsicht kommen ließ, die Karriere zu beenden.
Sir Stirling ist auch mit 82 immer noch der weltweit begehrteste Botschafter aus der Fangio-Epoche, er gilt als der beste Allround-Rennfahrer aller Zeiten. Er ist auch der beste Rennfahrer, der nie Weltmeister, dafür viermal Zweiter wurde: 1955 und 1956 stand ihm Fangio im Weg, 1957 die Unreife seines Vanwalls, 1958 verlor er den Titel um einen Punkt an Mike Hawthorn.
Zwischen 1948 und 1962 fuhr er 466 Rennen, 194 Mal gewann er, eine Statistik die bis heute kein anderer Rennfahrer vorweisen kann. Und sein Mille Miglia-Sieg 1955 auf dem Mercedes 300SLR, mit dem bärtigen Journalisten Denis Jenkinson als «Gebetbuchleser», zählt zu den großen Heldensagen des Autorennsports.
Seit seinem Rückzug vom Formel-Rennsport im Jahre 1963, ist Stirling pausenlos weiterhin Rennen gefahren, z.B. auf Audi in der Englischen Tourenwagen-Meisterschaft. Und bei Historischen Rennen, wie dem Monaco-Grand Prix, oder in Goodwood saß er jahrelang am Steuer der schnellsten Boliden seiner großen Zeit, trotzdem er unter den Nachwirkungen seiner schweren Unfälle gelitten hat.
Unter diese Racing-Einsätze hat er jetzt einen Schlussstrich gezogen.
«Stirling ist zäh wie Leder» hatte seine Gattin Susie letztes Jahr gesagt, als er nach seinem furchtbaren Sturz in den Aufzugsschacht seines Londoner Hauses, auf Krücken gehend, zur Ennstal-Classic kam.
«Klar, wir kommen zur weltweit besten Rallye, zur Ennstal-Classic» mailte Stirling gestern in unser Büro. Er wird auf einen Porsche 911 die Mazda-Stoder-Bergprüfung fahren und in den Etappenorten Steyr und Schladming die Teilnehmer im Ziel begrüßen und am Samstag den 16.Juli beim Chopard-Grand Prix in Gröbming einen Ferrari 750 «Monza» Rennsportwagen pilotieren. Für unsere Ikone ein würdiges Auto , mit einem Marktwert von rund 2.9 Millionen Dollar.
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