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Dakar-Rallye 2006

"Es war ein Bild für Götter..."

Der gestrige 7. Tag hatte es in sich: Zuerst stecken geblieben, dann steckte der Betreuungswagen, schließlich fiel bei Dunkelheit das Licht aus.

Foto: www.raphaelsperrer.com

Den zweiten Tag ihres Dakar-Abenteuers in Mauretanien, die insgesamt siebente Etappe der Rallye, werden sich Raphael Sperrer und Co-Pilot Ola Floene wohl noch lange merken. Von Zouérat nach Atar warteten 521 Kilometer auf die „Frischlinge“, davon 499 Kilometer als Speziale – die bislang längste der Rallye. Sperrer und Floene starteten, an 43. Stelle liegend, ziemlich zuversichtlich. Schließlich lief es am Vortag perfekt, es konnten erneut viele Ränge im Gesamtklassement gut gemacht werden.

„Es lief toll“, berichtete ein ziemlich erschöpfter Sperrer heute Morgen, bevor er die achte Etappe in Angriff nahm. Den Grund für die gestrige „Informationssperre“ lieferte er postwendend nach: „Allerdings lief es nur bis zu Kilometer 20 toll. Wir waren vorsichtig unterwegs, doch dann kamen die ersten Dünen. Und Dünen sind problematisch. Vor allem, wenn man sich in ihnen eingräbt. Dann brauchst du Geduld. Viel Geduld. Wir haben drei Stunden auf den Assistance-Truck gewartet. Und der hat sich ebenfalls eingegraben. Nach vier Stunden sind wir weitergefahren, nach 70 Kilometern ohne Schwierigkeiten haben dann wieder einmal die Motoraussetzer begonnen. Alle ein, zwei Kilometer, ist er ausgegangen…“

Damit war es aber noch nicht vorbei. Als die Dunkelheit über Mauretanien hereinbrach, war Sperrer – so wie viele andere Teilnehmer auch – noch lange nicht im Ziel. Zum „drüberstreuen“ ging nämlich plötzlich das Licht aus: „Irgendwas an der Elektrik ging kaputt und wir fuhren in der stockdunklen Nacht durchs Niemandsland. Leider standen um diese Zeit keine Fotografen mehr an der Strecke: Es war ein Bild für Götter. Ola und ich hatten beide die Köpfe bei den Türen draußen, um die Strecke irgendwie erahnen zu können…“

Die Nacht in Atar war dann eher kurz, bei der Ankunft im Etappenziel war das Team bereits 18 Stunden unterwegs: „Sight-Seeing ist sich nicht mehr ausgegangen“, schmunzelte Sperrer, der zwar viel Zeit, aber ganz offensichtlich seinen Humor noch nicht verloren hat. Am Ende bekam man Rang 103 zugesprochen, in der Gesamtwertung bedeutete das einen Rückfall auf Platz 78. „Es war eine verdammt harte, verdammt lange Etappe. Aber die Rallye geht weiter, wir sind noch dabei, das ist die Hauptsache“, so der Oberösterreicher.

Co-Pilot Ola Floene war heute noch immer von der neusten Navigationsmethode fasziniert: „Mit den Köpfen aus dem Auto zu hängen und in finsterer Nacht so zu navigieren, das hat was! Jetzt geht’s nach Nouakchott, es wartet eine 508 Kilometer lange Sonderprüfung. Die sollte zwar etwas einfacher sein, als die siebente Etappe gestern, aber wer weiß. Wenigstens haben wir schon mehr als die Hälfte aller Kilometer zurückgelegt: 4.948 sind bereits am Tacho, 4.095 warten noch auf uns – wir kommen!“

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