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Rallye Dakar 2010

SP8: Erfolge für die Rekordsieger

Peterhansel gegen Tschagin: Zweikampf um den SP-Siegrekord geht weiter – Motorräder: Marc Coma fasst 6 Stunden Zeitstrafe aus.

Johannes Gauglica & marathonrally.com; Fotos: X-Raid, Kamaz Master

Spannender als die Frage nach den Siegern der Dakar 2010 ist momentan die klassenübergreifende Auseinandersetzung um die Führung in der ewigen SP-Siegerliste. Denn die beiden Rekordhalter konnten in der achten SP wieder zuschlagen.

Damit halten sowohl Stephane Peterhansel als auch Wladimir Tschagin bei jeweils 54 gewonnenen Sonderprüfungen im Laufe ihrer Dakar-Karriere.

Tschagins Rekord ist der "Lupenreinere", weil er nur in einer einzigen Kategorie gesiegt hat, nämlich bei den Trucks. Peterhansel war vor seiner Auto-Zeit lange einer der Großen in der Motorrad-Kategorie. Dies war Sieg Nr. 21 auf vier Rädern.

Autos: Die Reifen, die Reifen...

Der Löwenanteil der SP mit Ziel in Copiapo war wieder steinig, das Schlussstück brachte einige Wüsten-Kilometer. Zu Beginn diktierte "Peter" das Tempo, dann gingen Robby Gordon im Hummer und auch die VW von Giniel de Villiers und Mark Miller zeitweilig an ihm vorbei.

Reifenschäden waren im Geröll an der Tagesordnung, hier war Peterhansel etwas glücklicher als die Konkurrenz. Bis in dieses letzte Stück in die Dünen hinein führte de Villiers, er wurde dann aber noch von Peterhansel, Sainz und Miller abgefangen.

Der BMX X3 hatte einen Vorsprung von 45 Sekunden auf den Touareg des Spaniers, Miller war 1:07 zurück – knappe Abstände also nach immerhin 472 gezeiteten Kilometern.

Umso klarer zugunsten VW sind die Verhältnisse in der Gesamtwertung: Carlos Sainz baut seinen Vorsprung auf 14:35 gegenüber Al-Attiyah aus, Miller bleibt auf P3, de Villiers rückt auf P4 auf – ob da noch so etwas wie Spannung aufkommt?

Ebenso klar ist das Bild bei den Trucks, wo Tschagin und sein treuer Gefolgsmann Kabirov dem Rest der Welt weiter munter davonfahren. Martin Macik im Liaz und Jo Adua im Iveco des waren "best of the rest"; Adua kommt jetzt mit dem vom Team de Rooy angemieteten Truck immer besser in Schwung – allerdings zu spät.

Arg zerzaust zeigt sich diesmal die Marke Tatra - nur ein einziges der tschechischen Schwergewichte ist noch im Bewerb, und das außerhalb der Top 20. Aufgeben musste auf der Monster-SP 7 übrigens auch F1- und Sportwagenveteran Jan Lammers mit seinem Ginaf.

Bikes: Die Reifen, die Reifen...!

Bei den Motorrädern ließ der Gesamt-Leader Cyril Despres auf der 730er-KTM 6:43 auf den SP-Sieger Lopez liegen, er behält aber weiter die Führung mit einem Vorsprung von 1:20:31 auf den Aufsteiger des Tages, Pal Anders Ullevalseter auf einer weiteren KTM.

Ullevalseter lag in Führung, bis er wegen eines Defektes und dann eines Sturzes knapp vor dem Ziel noch Despres passieren lassen musste. Dennoch ist er jetzt Gesamtzweiter.

Auch Despres hatte, wie soviele andere, Reifen-Zores und musste auf Unterstützung warten - Ruben Faria trat dem Teamleader seine Räder ab, denn auch Despres' Felgen waren nicht mehr so rund wie gewünscht.

Wirklich unrund war aber Marc Coma: Wegen illegalen Reifenwechsels hat die ASO den Spanier eine Zeitstrafe in Höhe von satten sechs Stunden aufgedonnert. Man hat ihn aufgrund Fernsehbildern und Aussagen der Konkurrenz des unerlaubten Reifenwechsels (hinter einem Haus "gefundener" Pneu, nicht aus mitgeführten Ersatzteilen) überführt.

Ein Einspruch gegen die Entscheidung läuft, aber das Thema Dakar-Sieg ist damit für Coma erledigt. Er macht jedoch, Spekulationen zum Trotz, dennoch weiter und beendete die SP auf Rang 2 hinter dem Aprilia-Fahrer Lopez, der insgesamt Rang 3 hält – es wäre ein feiner Erfolg für die Debütanten von Aprilia.

Ein "Rückkehrer" zur Dakar ist David Casteu. Der Überraschungsmann der Anfangsphase musste nach einem Sturz ja aufgeben, ein günstiger Heilungsverlauf seiner Beinverletzung erlaubt es ihm aber, als Teammanager seines Sherco-Teams weiter im Dakar-Tross mitzureisen. Mit Mika Pisano hat das Team noch einen Fahrer im Bewerb.

Martin Freinademetz auf der KTM schließt die SP auf Rang 47 ab, gesamt klopft er immer noch an die Tür zu den Top 30.

Bei den Quads nahm Camelia Liparoti mit der KTM als Vierzehnte und Letzte die Etappe auf. An der Spitze diktierten, nicht unerwartet, die Brüder Patronelli das Geschehen. Marcos P. bleibt mit seinem Etappensieg natürlich auch Gesamtführender.

Er ist im Reigen der Gesamt-Leader übrigens eine Ausnahme, denn die anderen drei (Sainz, Tschagin, Despres) werden allesamt von einem nicht unbekannten österreichischen Erfrischungsgetränke-Hersteller prominent unterstützt.

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