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Rallye Dakar 2010

Nach dem Doppelsieg: KTM zieht Bilanz

Neunter Erfolg in Serie: Nach 9.000 schweren Kilometern siegt Cyril Despres - KTM ist bei der bedeutendsten Rallye seit 2001 ungeschlagen.

Fotos: J. van Oers

Mit seiner triumphierenden Ankunft in Buenos Aires besiegelte Despres seinen dritten Dakar Sieg und den neunten Sieg in Folge für den österreichischen Sportmotorradhersteller KTM.

Der Franzose beendete die letzte 707 km lange Etappe, inklusive einer 206 km langen und sehr schnellen Sonderprüfung, als Sechster. Damit kam er fünf Minuten und 05 Sekunden nach dem Tagessieger, dem Portugiesen und Despres Teamkollegen Rubin Faria durchs Ziel.

Cyril Despres, der die Dakar auch 2005 und 2007 gewann, als diese noch durch Afrika verlief, führte nach dieser extrem langen Distanz durch das endlose, herausfordernde Terrain, die auch vier Etappen durch Chiles Atacama Wüste beinhaltete, mit 1 Stunde 02,52 Minuten.

Ein emotionaler Despres

“Jeder Sieg ist schön, aber dieser ist es ganz besonders. Ein hart erarbeiteter Sieg, ein Sieg der Erfahrung, der Sieg eines unglaublichen Teams. Wir sind zu neunt, und nicht ein einziger hat das Ziel aus den Augen verloren. Wir alle wollten gewinnen, alle wollten hart kämpfen, und wir haben gewonnen. Es ist einfach fantastisch. Das setzt viele Emotionen frei“.

Despres, dessen Karriere voll von Rückschlägen und Verletzungen war, und der in Konkurrenz mit seinem Erzrivalen, dem befreundeten spanischen KTM-Fahrer Marc Coma stand, war tief ergriffen von seinem Sieg:

“Ich bin auch nur ein Mensch,” sagte er, “ich bin dieses Motorrad 15 Tage lang gefahren, ich bin erschöpft; das bisschen Kraft, das ich noch hatte, hat sich in Freudentränen verwandelt. KTM hat wesentlichen Anteil an diesem Erfolg. Man hat uns volles Vertrauen geschenkt. Seit vielen Monaten arbeiten wir rund um die Uhr. Eine Sache ist klar: Ich hatte keine Angst vor dem Verlieren. Ich wollte nur gewinnen. Und dieser Wille zu gewinnen war stärker als die Angst zu verlieren. Es war eine harte Dakar, eine wunderschöne Dakar, und ich bin so glücklich, dass ich gewonnen habe."

Ullevalseter zweiter auf seiner privaten KTM 690 Rally

Einen sensationellen zweiten Platz in der Gesamtwertung erkämpfte sich der Norweger Pal Ullevalseter, der seine achte Dakar bestritt und am vergangenen Freitag erstmals eine Etappe bei der weltweit bekanntesten und schwierigsten Rallye gewinnen konnte:

“Der zweite Platz in der Gesamtwertung ist mehr, als ich erwartet hatte. Ich habe davon geträumt, und jetzt ist es Wirklichkeit geworden. Bei dieser Dakar hatte ich nur schöne Momente. Kein Problem, kein Unfall, die Maschine lief wie geschmiert. Ich bin sicher nicht der schnellste Pilot, habe dafür aber jede Menge Erfahrung. Ich kann gut navigieren, kenne mich in technischen Fragen aus und bin viel entspannter. Nach meinem ersten Etappensieg gestern habe ich an zwei Tagen wirklich einiges erlebt. Eine tolle Zeit. Ich werde Wochen lang feiern. Seit 25 Jahren arbeite ich auf diesen Moment hin!”

Den dritten Platz holte sich Francisco Lopez auf Aprilia. Sechs der ersten zehn Plätze wurden von KTM-Fahrern belegt.

Vier Etappensiege für Coma

Marc Coma, Despres steter Rivale im KTM Lager, ging letztendlich als Fünfzehnter ins Ziel, nachdem er durch Zeitstrafen nicht in den Wettstreit um den Sieg eingreifen konnte. Insgesamt vier Etappensiege waren dennoch ein klares Statement des Titelverteidigers im Bezug auf sein unumstritten gewaltiges fahrerisches Potenzial.

Dies zeigt einmal mehr, dass diese beiden KTM-Fahrer auf einem eigenen Level in der internationalen Rallyeszene unterwegs sind. Das Ergebnis ist umso bemerkenswerter, als beide mit einem Luftmengenbegrenzer unterwegs waren, der ihre KTM 690 leistungsmäßig in die Nähe einer 450 Kubik Rallye-Maschine reduzierten.

Erst vor wenigen Monaten hat der Veranstalter der Dakar-Rallye für 2010 eine unerwartete Hubraumbeschränkung auf 450 ccm beschlossen.

KTM weiter die dominierende Rallye-Marke

Mit dem Doppelsieg sowie weiteren 44 KTM-Piloten im Ziel (darunter auch dem Österreicher Martin Freinademetz) und dem erfolgreichen Einsatz des offiziellen KTM-Servicetrucks war die Dakar auch 2010 ein Triumph für die österreichische Marke, deren sportliche Maschinen weiter die dominante Rolle im internationalen Wettbewerb halten – obwohl die Luft (nicht nur durch den Air-Restrictor) spürbar dünner geworden ist.

KTM gewann die Dakar Rallye erstmals 2001 und ist seitdem ungeschlagen. Sechs dieser Siege gingen zu gleichen Teilen auf das Konto der Toppiloten Despres und Coma.

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