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Rallye Dakar 2010

SP6: Schwerer Unfall von Luca Manca

Schwerer Unfall auf SP6: Luca Manca in kritischem Zustand - mehrere Piloten im Spital - Siege für Coma, Peterhansel, M. Patronelli & Tschagin.

Johannes Gauglica & marathonrally.com; Foto: Kamaz-Master

Er war eine der großen Überraschungen der Dakar 2010, jetzt liegt er schwer verletzt im Spital. Der Italiener Luca Manca, der bei seiner ersten Dakar mit seiner 660er-KTM unverdrossen im Spitzenfeld mitgefightet hat und zuletzt Gesamtneunter war, ist auf Kilometer 10 in einem schnellen Abschnitt der sechsten Sonderprüfung schwer gestürzt.

Mit einem Schädel-Hirn-Trauma und andere Verletzungen ist er in die nächste Klinik eingeliefert worden, sein Zustand ist laut behandelnden Ärzten sehr kritisch. Seine Vitalfunktionen seien durch die Hirnverletzungen schwer beeinträchtigt, heißt es. Der 29jährige Manca hat sich in SP5 noch als fairer Sportler erwiesen, als er dem gestrandeten Marc Coma sein Hinterrad überlassen hat.

Auf 418 km langen Sonderprüfung der Etappe von Antofagasta nach Iquique kam auch der Portugiese Paulo Goncalves zu Sturz, ein gebrochenes Schlüsselbein nach High-Speed-Überschlag bedeutet für ihn das Aus. Und auch VW-Fahrer Mauricio Neves wurde nach einem Überschlag ins Spital gebracht, es handelt sich da allerdings eher um eine Vorsichtsmaßnahme. Beifahrer Clecio Maestrelli ist unverletzt.

Es war eine überaus harte Sonderprüfung mit schweren Terrain und tückischer Navigation; die Sieger reißen Marc Coma, Marcos Patronelli, Stephane Peterhansel und Wladimir Tschagin.

Bikes: Coma auf Comeback-Kurs

Bike-Sieger Marc Coma fährt jetzt erklärtermaßen unbekümmert um Etappensiege: „Ich habe ja gesagt, nach all den Auftaktschwierigkeiten jetzt von Tag zu Tag schauen und das Rennen genießen zu wollen. Alles weitere wird sich zeigen. An allen Tagen ist meine Motivation am Start jedenfalls ungebrochen. Um die anderen kümmere ich mich nicht. Man muss realistisch bleiben, es ist schwer, wenn nicht sogar unmöglich. Aber Vorsicht, denn das heißt noch lange nicht, dass alles vorbei ist oder dass ich jetzt Urlaub mache!“

Davon konnte keine Rede sein, denn sein SP-Sieg bringt ihn wieder auf Platz 4 des Klassements, allerdings mit 1:06:22 Rückstand auf Cyril Despres. Der kam heute als Zweiter an und ließ nur zehneinhalb Minuten liegen. In der SP wie auch gesamt Dritter war Helder Rodrigues auf der Yamaha. Der viertplatzierte Chaleco Lopez rückt insgesamt auf Platz 2 vor – bahnt sich eine Sensation für das neue Aprilia-Team an?

Martin Freinademetz auf der KTM wird als 41. gewertet - die Zielankunft allein ist bei dieser extrem schweren Rallye bereits ein Erfolg. Mit Gesamtrang 33 hält sich der Tiroler weiterhin fabelhaft.

Autos: VW bleibt vorn

Die VW-Mannschaft hat heute mit Neves/Maestrelli eines ihrer fünf Autos verloren, alles in allem schaut es für das Hannoveraner Werksteam aber weiterhin gut aus. Sainz, Miller und Al-Attiyah belegten die Plätze 2 bis 4, einzig de Villiers fiel mit Platz 15 deutlich ab. Sainz bleibt auch weiterhin vor Al-Attiyah und Miller an der Gesamt-Spitze, der „Matador“ hat bereits eine Viertelstunde Luft auf das restliche Feld.

Der Sieger des Tages hieß aber Stephane Peterhansel; der Franzose im BMW X3 (mit Motor „made in Steyr“) überholte elf Konkurrenten und nahm dem zweitplatzierten Sainz 6:47 ab. Wut im Bauch als Motivations-Turbo? Gesamt hat er allerdings bereits über zwei Stunden auf Sainz eingebüßt.

Der erste „Jäger“ der VW ist jetzt Carlos Sousa im Mitsubishi, 1:34:04 Defizit bedeuten aber kaum Beunruhigung bei Sainz & Co. Der Portugiese hat im Gegenteil nur knapp 9 Minuten Vorsprung auf Holowczyc im Nissan; Robby Gordon rangiert nochmals 5 Minuten dahinter auf Gesamtrang 6.

Auf der Etappe war lange Zeit Gordons Sekundant BJ Baldwin eine Überraschung, er war zeitweise der Schnellste; letzlich kam er auf P14 an.

Trucks: Tschagin jagt den Sieg-Rekord

Während sich Peterhansel seinen 53. SP-Sieg holte und damit neuer Rekordhalter ist, liegt Wladimir Tschagin nicht weit hinter ihm: Der Russe durfte seinen Erfolg Nr. 52 verzeichnen. Im Gegensatz zu den Siegen Peterhansels, die sich auf die Bike- und Auto-Klassen aufteilen, hat Tschagin all seine Erfolge in einer Kategorie geholt.

Quads: Patronelli auf Kurs

Marcos Patronelli siegt weiter, und Argentinien träumt bereits vom ersten Gesamtsieg des Quad-Artisten. Die wahre Sensation in dieser Klasse ist aber der als Zehnter gestartete Alex Patronelli, der am Ende der SP 18 Minuten hinter seinem Bruder auf Platz 2 auftauchte. Ihr Landsmann Santamarina machte die argentinische Freude komplett.

Santamarina liegt auch weiterhin auf Gesamtrang 2 hinter Patronelli. Damit gibt es auch ein Markenduell Yamaha gg. Can-Am, aber Patronelli hat mit 1:26:03 bereits einen beachtlichen Vorsprung auf die Konkurrenz.

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