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Rallye Dakar 2010

Ärger auf SP11: Achtung, Straßensperre!

Übereifrige Polizei: Umleitung auf der SP - Erster Motorrad-Sieg 2010 für BMW, allerdings droht ein Protest - Autos: Sainz' Führung schmilzt.

marathonrally.com, jg

Die Dakar hat sich nach sieben Etappen von Chile verabschiedet und kehrt straight nach Argentinien zurück. Nach dem Start im Morgengrauen und der Überquerung der Anden über den "Paso Libertadores" auf über 3.500 Metern erwartete die Motorradfahrer bei der Dakar eine ähnliche Wertungsprüfung wie am Vortag.

Das soll heißen: Eine schnelle Piste auf kurvigen, überwiegend abschüssigen Wegen. Nach den ersten Ergebnissen hat überraschend der Holländer Frans Verhoeven mit seiner BMW gewonnen, er liegt super-knappe 3 (drei!) Sekunden vor dem US-Amerikaner Jonah Street (KTM) und 1:25 Minuten vor dem Franzosen David Frétigne (Yamaha).

Doch die Freude hält sich bis dato in Grenzen - denn das letzte Wort bei den heutigen Ergebnissen ist noch nicht gesprochen.

Durchfahrt verboten

Einige Teilnehmer profitierten von einem angeblichen Navigationsfehler des Spaniers Marc Coma sowie weiteren Motorradpiloten - der sich nach Angaben des "Motorsport Magazines" jedoch dann als ein Fehler der lokalen Polizei erwies. Diese hat kurzfristig bei Kilometer 13 eine Abzweigung abgesperrt, in die die Teilnehmer eigentlich hätten abbiegen müssen.

Auch der Portugiese Helder Rodrigues (Platz 15, 9:57 Minuten Rückstand) und Francisco Lopez Contardo (Platz 5, 3:48) zeigten sich im Ziel verärgert und diskutierten mit Verantwortlichen. Beide verloren Zeit auf Teamkollegen, die nicht von der kurzzeitigen Sperre betroffen waren bzw. sie ignorierten.

Experten gehen davon aus, das es einen Protest geben könnte. Aus diesem Grund sind alle Ergebnisse ausdrücklich als "vorläufig" zu bezeichnen.

Autos: Wird's doch noch knapp?

Zunächst ein Blick in die seriennahe Klasse T2: Dort führen zwei Toyota Land Cruiser und ein Isuzu D-Max das Feld an. Wie erwartet liegt dabei das Semi-Werksteam "Toyota Auto Body" aus Japan mit dem Piloten Jun Mitsuhashi vorne.

Einen Rückschlag gab es allerdings auf dieser elften SP: Der bis dahin führende Franzose Nicolas Gibon, ebenfalls in einem Toyota, konnte nicht mehr zum Start antreten. Nach einem Überschlag auf der 9. Etappe machte der V8-Motor Probleme, das Team konnte den Schaden nach der 10. Etappe nicht mehr reparieren.

Mitsuhashi übernahm Gibons Führung und liegt mit 14:09 Stunden Rückstand auf Platz 18 der Gesamtwertung. Um die 2. Position gibt es derzeit ein spannendes Duell zwischen dem Spanier Xavier Foj (Gesamt 25.) und dem Schweden Pelle Wallentheim im Isuzu D-Max.

Der private Toyota Land Cruiser Prado des Spaniers Foj, der auf einer in Spanien erhältlichen "Outdoor"-Version des Prado aufgebaut wurde, liegt nur 10 Minuten vor dem Isuzu der Schweden Wallentheim/Ohlsson.

Zurück zur Spitze, und dort geb es ein dramatisches Finish mit zwei Protagonisten aus den Reihen der "anderen Teilnehmer" – der SP-Sieg ging nicht an einen der VW.

Wer hätte das gedacht: Der Franzose Guerlain Chicherit und seine schwedische Copilotin Tina Thörner haben die 11. Etappe mit ihrem X-Raid BMW X3 CC gewonnen. Nur 30 Sekunden später folgt der Mitsubishi Racing Lancer des Argentiniers Orlando Terranova, sowie mit 39 Sekunden Rückstand Giniel de Villiers im schnellsten Race Touareg.

Auf den Plätzen folgen Nasser Al Attiyah und Mark Miller (beide VW Race Touareg), Stéphane Peterhansel (X-Raid BMW), Robby Gordon (Hummer) und Nicolas Misslin (Mitsubishi).

Und Carlos Sainz? Er ließ wegen einiger "Patschen" etliche Minuten liegen, das bedeutete nur Rang 9. Sein Vorsprung in der Gesamtwertung ist damit auf spärliche 4:28 geschmolzen – und die Dakar 2010 wird möglicherweise noch einmal spannend!

Während bei den Trucks (die noch nicht im Ziel sind) die "Rote Armee" weiter unbeirrt voranmarschiert, ließ bei den Quads die Patronelli-Patrouille wieder einmal einem argentinischen Kollegen den Vortritt. Sebastian Halpern entschied die 220 Kilometer lange SP für sich, insgesamt führen aber weiterhin die Fliegenden Patronellis, jetzt schon mit über 4 Stunden Vorsprung.

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