RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Rallye-WM: Interview

Citroën will Schottertest für Loeb

Teamchef Matton wirbt weiter um die Dienste seines verlorenen Sohns und will dem Rekordchamp noch einen Test im C3 WRC ermöglichen.

Während Sébastien Loeb die Testfahrten mit dem Citroën C3 WRC als einmalige Angelegenheit bezeichnet hat, äußerte das französische Werksteam weiterreichendes Interesse am Rekordweltmeister. Teamchef Yves Matton möchte, dass Loeb das aktuelle WM-Auto nach ersten Probefahrten auf Asphalt auch einmal auf losem Untergrund testet.

"Es ist noch nichts entschieden, aber es wäre interessant, wenn er auch auf Schotter testen könnte", so Matton gegenüber der offiziellen Website der Rallye-WM. Allerdings räumt Matton ein, dass es schwierig werden könnte, dafür einen passenden Termin zu finden. "Wir müssen sehen, ob es möglich ist. Er ist mit seinem Rallycrossprogramm und den Marathonrallyes sehr beschäftigt", gestand der Belgier ein.

Klar wird aber, dass das Team den neunfachen Weltmeister, der seit 2016 bei der Konzernschwester Peugeot unter Vertrag steht, umwirbt, denn abermals befeuerte Matton Spekulationen über ein Rallye-WM-Comeback von Loeb. "Derzeit gibt es für ihn keine Möglichkeit, 2017 WM-Rallyes zu fahren", erklärte er zwar, hielt dem Franzosen aber gleichzeitig demonstrativ die Türe offen: "Wir müssen abwarten, was er vorhat. Ein Schottertest wäre jetzt der nächste Schritt."

Ob sich dahinter ernsthaftes Kalkül verbirgt, oder ob die Inszenierung der ersten Testfahrten inklusive Einladung einiger Medienvertreter nur eine PR-Maßnahme war, die Citroën in einer sportlichen Krise positive Schlagzeilen bescheren sollte, weiß wahrscheinlich nur Yves Matton selbst, doch in Sachen Fahrerentscheidung steht der Teamchef unter Zugzwang.

Das Tischtuch zwischen Citroën und seinem Topfahrer Kris Meeke scheint zerschnitten. Die Zwangspause bei der Polen-Rallye hat beim sensiblen Briten Spuren hinterlassen; mehrmals hat Meeke die Personalentscheidungen von Citroën öffentlich kritisiert. Beim Team hingegen dürfte unterdessen die Überzeugung schwinden, dass aus Meeke noch ein Fahrer wird, der konstant schnell und fehlerfrei fahren kann.

Teamkollege Craig Breen zeigt in dieser Saison zwar konstante Leistungen, ist in der Rallye-WM aber noch kein Siegfahrer; auch bei Nachwuchsmann Stéphane Lefebvre wartet Citroën noch auf den Durchbruch. Die Tatsache, dass der junge Franzose in Deutschland zugunsten des im C3 WRC sportlich bisher ebenfalls noch nicht überzeugenden Andreas Mikkelsen pausieren muss, spricht nicht für allzu großes Vertrauen seines Arbeitgebers.

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye-WM: Interview

Weitere Artikel:

Ott Tänak beendet Ende 2025 seine Karriere als Vollzeitfahrer in der WRC: Der Weltmeister von 2019 will künftig mehr Zeit mit seiner Familie verbringen

Reifen-Lotterie beim Finale

Fahrer fällen klares Urteil

Die Rallye Saudi-Arabien war extrem und sorgte für Kritik - Fahrer beschweren sich über Reifenplatzer und den Termin - FIA denkt über Verlegung nach

Fast 5.000km, zwei Marathons

So hart wird die Rallye Dakar 2026

Eine Rekord-Distanz von fast 5000 Kilometern und zwei Marathon-Etappen sollen die Dakar 2026 härter als je zuvor machen - Das ändert sich komplett

Sigi Schwarz über Oberösterreich

Das Land der Gas(t)geber

Oberösterreichs erfolgreicher Copilot Sigi Schwarz verneigt sich vor seinem Heimatbundesland und seinen erfolgreichen Rallye-Ikonen.