RALLYE

Das OMV World Rally Team (Citroen Xsara WRC) startet erneut die Motoren. Für Manfred Stohl/Ilka Minor und Xavier Pons/Carlos del Barrio steht mit der am Donnerstag beginnenden OMV ADAC Rallye ein ganz besonderer Lauf zur FIA World Rally Championship am Programm: mit OMV als gemeinsamen Sponsors ist dies die Heimrally des OMV World Rally Teams. Dies ist aber nicht der einzige Grund weshalb Stohl und Pons eine gute Vorstellung abliefern wollen.

Für den wichtigsten WM-Lauf in dieser Saison wird nichts dem Zufall überlassen. Aus diesem Grund wurde am vergangenen Freitag und Samstag im Gebiet der OMV ADAC Rallye ausgiebig getestet. Sowohl Manfred Stohl als auch Xavier Pons konnten 150 Kilometer herunterspulen.

Für den 33-jährigen Österreicher war es nach der Rally Monte Carlo im Jänner wieder die erste Bekanntschaft mit Asphalt. Pons absolvierte überhaupt seine ersten Fahrversuche auf diesem Untergrund mit dem Citroen Xsara WRC. Nach den Trainingsrunden gab es durchwegs zufriedene Gesichter.

Stohl: „Nach sieben Rallyes auf Schotter war es enorm wichtig, dass wir wieder das richtige Gefühl für Asphalt bekommen. Jetzt können wir sagen, dass die Abstimmung passt und wir sehr zuversichtlich in diesen Lauf gehen. Kronos Racing hat wieder einen ausgezeichneten Job gemacht und den Xsara perfekt vorbereitet.“

Ebenso sammelte Pons wertvolle Erfahrungen. „Bis auf einen kleinen Ausrutscher auf unserer letzten Fahrt funktionierte alles perfekt. Wir fühlen uns auf Asphalt sehr wohl.“

Vormachtstellung bei den Privatteams festigen

Auf jeden Fall hat Xavier Pons die OMV ADAC Rallye in bester Erinnerung. Im Vorjahr konnte der 25-jährige Spanier diese Veranstaltung in der Production-World Rally Championship für sich entscheiden.

Pons: „Natürlich gibt es zwischen einem seriennahen Boliden und einem WRC sehr große Unterschiede. Aber uns liegt die Charakteristik der OMV ADAC Rallye. Das sollten wir heuer auch mit dem Xsara WRC in positiver Weise umsetzen können. Ich spekuliere hier mit meinen ersten WM-Punkten 2005.“

Manfred Stohl hingegen hat die OMV ADAC Rally noch nicht das große Glück gebracht. Dennoch hegt der Österreicher keinen Groll. „Ich mag diese Rallye. Vor allem die Sonderprüfungen in den Weinbergen erinnern mich sehr an zu Hause. Auch wenn ich hier bislang noch keine absoluten Spitzenresultate erzielen konnte bin ich überzeugt, dass wir 2005 einen Top-10-Platz erzielen können.“

Für Stohl gilt es auch seinen hervorragenden siebenten Zwischenrang in der FIA World Rally Championship zu verteidigen. Und natürlich will man die Vormachtstellung bei den Privatteams festigen. So stellte das OMV World Rally Team in diesem Jahr bereits in Monte Carlo, Neuseeland, Zypern und Argentinien das bestplatzierte Nicht-Werks-Auto.

WM-Debüt für Stepan Vojtech

Der 28-jährige Stepan Vojtech startet mit seinem Co-Piloten Michal Ernst erstmals in der FIA World Rally Championship. Damit geht einer seiner größten Wünsche in Erfüllung. Sein langjähriger Sponsor OMV CR und die Unterstützung der obersten Motorsportbehörde des Landes machten diese Premiere bei der OMV ADAC Rallye in Deutschland möglich. Der OMV Pilot wird mit seinem Peugeot 206 WRC den elften Lauf zur WM 2005 bestreiten und dabei von seinem 50 Mann starkem Fan Club begleitet.

Erfolgreiche Karriere

1994 startete Stepan Vojtech seine Karriere im Rallysport mit einem Peugeot 306. In den Folgejahren fuhr er einen Toyota Celica GT und tastete sich ans Spitzenfeld der nationalen Rallyszene heran. 2002 machte der OMV Pilot erste Erfahrungen mit dem Peugeot 206 WRC.

Gemeinsam mit dem Ungarn Balasz Benik sorgte Stepan Vojtech auf Platz zwei bei der OMV Rallye Waldviertel 2004 für einen beeindruckenden Doppelsieg in OMV Farben. In diesem Jahr bestritt er bereits vier bedeutende Rallies, wobei er bei drei davon durchwegs Spitzenplätze erreichte. So wurde er bei der Mogul Sumava Rally Zweiter, bei der Matador Rally belegte er Platz drei und die Bohemia Rally konnte er auf dem vierten Gesamtrang beenden.

Erfahrung und Rennkilometer sammeln

Mit Stepan Vojtech, derzeit vor Jan Kopecky und hinter Vaclav Pech Zweiter der tschechischen Rallymeisterschaft, schnuppert einer der Top-Fahrer Tschechiens erstmals WM-Luft.

„Für mich geht einer meiner größten Wünsche in Erfüllung. Bei meinem ersten Einsatz in der Weltmeisterschaft möchte ich Erfahrung und Rennkilometer sammeln. Mein Wunsch wäre am Sonntag die Zielrampe der OMV ADAC Rallye zu sehen. 355 Sonderprüfungskilometer sind eine lockende Herausforderung“, erklärt der WM-Neuling.