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Keine Überraschungen in Deutschland...

Nach der ersten Etappe führt Loeb die Citroen-Spitze vor Duval wieder an, Grönholm (Peugeot) ist Dritter. Aigner in der Gruppe N stark!

Manfred Wolf

Die Sonderprüfungen vier („Ruwertal/Fell 2“, 26,6 Kilometer) und fünf („Dhrontal 2“, 12,6 Kilometer) verliefen ziemlich unspektakulär, einzig und alleine der Führungswechsel, der sich gleich auf der vierten SP vollzog, war besonders erwähnenswert. Mit einer klaren Bestzeit, 10, 9 Sekunden vor seinem Teamkollegen Francois Duval, setzte sich der WM-Kandidat Nummer 1, Sebastien Loeb, wieder an die Spitze der Gesamtwertung.

Der „Rest der Welt“ wurde wie immer von Marcus Grönholm im Peugeot 307 WRC angeführt, dahinter reihten sich Toni Gardemeister als bester Ford-Pilot, Markko Märtin im zweiten Peugeot, Gigi Galli als schnellster Mitsubishi-Fahrer und Petter Solberg als Subaru-Speerspitze ein. Die Top-Ten komplettierten Ford-Privatier Dani Sola, Stephane Sarrazin (Subaru) und Roman Kresta (Ford).

Es folgte SP 5 und Weltmeister Sebastien Loeb baute seinen Vorsprung weiter aus: 3,6 Sekunden war er schneller als Duval, dahinter wieder Grönholm, 12,5 Sekunden zurück. Erneut guter Vierter: Toni Gardemeister, der mit seinem Ford Focus WRC langsam in Schwung zu kommen schien, hinter ihm klassierte sich Petter Solberg. Für Solbergs Teamkollegen Stephane Sarrazin lief es leider umso schlechter, der Franzose rutschte von der Straße und verlor über zwei Minuten, nachdem er trotz Zuschauer-Hilfe lange Zeit in einem Graben hing.

Die sechste und letzte SP der ersten Etappe glich den vorhergehenden: Loeb Schnellster, dieses Mal nur 0,4 Sekunden vor Duval, Grönholm 12,5 Sekunden zurück auf Platz drei, dann Gardemeister und Solberg. Kresta, Märtin, der wieder auf die Räder gekommene Sarrazin, Galli und Armin Schwarz im besten Skoda komplettierten die Top-Ten.

In der Gesamtwertung führt Loeb nun mit 11,7 Sekunden vor Duval, Grönholm hat bereits 1:11,5 Minuten Rückstand, Solberg liegt als Vierter sogar schon über zwei Minuten (2:25,1) zurück. Dem Norweger liegt, nach seinen guten SP-Zeiten, Toni Gardemeister im Genick, der wiederum hat nur wenige Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Roman Kresta, der bis dato seine stärkste Rallye fährt. Markko Märtin ist Siebenter, er hatte an diesem ersten Tag schon eine Schrecksekunde zu überstehen, als er einen Randstein traf. Auch sein Abstand auf die vor ihm Platzierten ist nicht besonders groß, er bekommt allerdings ebenfalls Druck von hinten, dort lauert nämlich Gigi Galli als bester Mitsubishi-Pilot. Armin Schwarz ist als Neunter auch in der Gesamtwertung bester Skoda, die Top-Ten komplettiert Dani Sola.

Stimmen nach der 1. Etappe:

Titelverteidiger Loeb über den ersten Tag: „ Es war den ganzen Tag über ein harter Kampf mit Francois. Die Bedingungen auf der Strecke sind sehr schwierig, weil sich der Grip ständig ändert. Mein Auto läuft bestens, die Balance stimmt und die Michelin Reifen arbeiten hervorragend. Dies dürfte auch der große Unterschied zu Marcus Grönholm sein.“

Duval hatte nur auf SP 4 ein kleines Problem: „Die Kupplung hat nicht so funktioniert wie gewohnt, dadurch habe ich die Führung an Sebastien verloren. Trotzdem bin ich mit dem Tag mehr als zufrieden. Bei uns im Citroen Team gibt es bis jetzt keinerlei Teamorder, trotzdem werde ich dem Team und Sebastien helfen, wenn es notwendig wird.“

Der große Dominator von Finnland, Marcus Grönholm, hat in diesem Sekundenkrimi keine Chance und liegt nach dem ersten Tag mehr als eine Minute zurück: „Ich habe mir eigentlich nicht mehr erwartet, die Citroen Piloten fahren vorne ihre eigene Rallye. Im Moment können wir nicht mehr machen. Ich versuche nur, die Position zu halten.“

Gruppe N: Riesenpech für die Österreicher

Nach der fabelhaften zweiten Zeit von Beppo Harrach auf der ersten SP und dem anschließenden technisch bedingten Ausfall erwischte es in der letzten SP des Tages auch Toto Wolff. Der Wiener, bis dahin sensationell unterwegs, musste seinen Mitsubishi ebenfalls vorzeitig abstellen. Die beiden Pechvögel wollen aber bei der zweiten Etappe am Samstag wieder dabei sein.

An der Spitze ist „Mister Gruppe N“ Hermann Gaßner eine Klasse für sich. Ebenso sicher auf Platz zwei: Andreas Aigner. Der Red Bull Junior fährt einmal mehr eine tolle Rallye und ist klar schneller als sein deutscher Teamkollege Quirin Müller.

Zwischenstand:

1. LOEB/ELENA, CITROEN 1:09:54.0 Std.
2. DUVAL/SMEETS, CITROEN + 00:11.7 Sek.
3. GRÖNHOLM/RAUTIAINEN, PEUGEOT 307, + 01:11.5 Min.
4. SOLBERG/MILLS, SUBARU + 02:25.1
5. GARDEMEISTER/HONKANEN, FORD + 02:31.0
6. KRESTA/MOZNY, FORD +02:37.2
7. MÄRTIN/PARK, PEUGEOT 307 + 02:44.5
8. GALLI/D'AMORE, MITSUBISHI + 02:51.5
9. SCHWARZ/WICHA, SKODA + 03:33.6
10. SOLA/AMIGO, FORD + 03:33.8
11. ROVANPERÄ/PIETILAINEN, MITSUBISHI + 04:06.6
12. PONS/DEL BARRIO, Citroen + 04:35.9

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