RALLYE

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Der erwartete Triumph

Es wurde der erwartete Doppelsieg von Loeb und Duval, das Peugeot-Duo Grönholm/Märtin fuhr auf die Ränge drei und vier.

Manfred Wolf

Jeder hatte es nach den ersten beiden Etappen der diesjährigen OMV-Deutschland-Rallye erwartet – und Sebastien Loeb/Daniel Elena sowie ihre Citroen-Teamkollegen Francois Duval/Sven Smeets enttäuschten nicht: Mit einer sicheren Fahrt über die sechs Sonderprüfung des letzten Tages sicherten sie sich einen überlegenen Doppelsieg, gefolgt von den Peugeot-Duos Marcus Grönholm/Timo Rautiainen und Markko Märtin/Michael Park, die damit den Triumph des französischen PSA-Konzerns perfekt machen konnten.

Für Sebastien Loeb war es der achte Sieg in der laufenden Saison, der unglaubliche vierte Deutschland-Triumph in ununterbrochener Reihenfolge – ein absoluter Rekord für „SuperSeb“, der aber ohnehin keine Grenzen mehr zu kennen scheint…

Mit der Bestzeit auf der morgendlichen Eröffnungs-SP 14, „St Wendeler Land“ über 16,37 Kilometer, ließ Loeb keine Zweifel aufkommen. Ebenso wenig sein Teamkollege Duval, der die zweitbeste Zeit erzielen konnte. Ein ähnliches Bild auf der zweiten Prüfung der letzten Etappe: Nach 18,71 Kilometer von Freisen nach Westrich war Loeb erneut Schnellster, da folgte allerdings Subaru Petter Solberg, für den die Deutschland-Rallye ja einmal mehr katastrophal verlaufen war. Dennoch konnte sich Solberg mit dieser guten Zeit verbessern und erreichte mit Platz acht die WM-Punktezone. Hilfreich war dabei aber auch ein Unfall von Ford-Privatier Dani Sola, der bei einem Ausrutscher über achteinhalb Minuten verlor…

Drittschnellster war Gigi Galli im besten Mitsubishi, der sich den ganzen letzten Tag über in einem intensiven Zweikampf um den fünften Gesamtrang mit Ford-Speerspitze Roman Kresta befand. Während auf SP 14 noch Kresta der Schnellere war und seinen Vorsprung in der Gesamtwertung marginal ausbauen konnte, war auf eben dieser SP 15 mit SP-Rang sieben deutlich langsamer und lag nur mehr 0,4 Sekunden vor Galli.

Während das Citroen-Duo Tempo herausnahm, konnte Peugeot-Pilot Markko Märtin mit der Bestzeit auf SP 16 („Birkenfelder Land“, 13.68 Kilometer) endlich auch auf Asphalt ein 307-WRC-Erfolgserlebnis feiern. Derweil ging der Kampf Kresta gegen Galli in die nächste Runde: Der Tscheche fuhr die zweitbeste, der Italiener die drittbeste Zeit – was Krestas Vorsprung auf nicht gerade beruhigende 0,6 Sekunden vergrößerte. Doch dann kam die 17. Sonderprüfung und Gigi Galli ließ seinen Mitsubishi über die zweite Durchfahrt der 16,37 Kilometer langen SP „St Wendeler Land“ richtig fliegen: Mit der Bestzeit auf dieser Prüfung übernahm er den fünften Gesamtrang von Roman Kresta, der dies auch mit der viertbesten SP-Zeit nicht verhindern konnte.

Petter Solberg rückte in der Gesamtwertung noch einen weiteren Platz nach vorne: Sein Teamkollege Stephane Sarrazin, bis dahin auf Rang sieben, verlor viel Zeit und Solberg konnte vorbeiziehen. Noch besser erging es dem Norweger auf dem Weg von Freisen nach Westrich, wo mit der zweiten Fahrt über die 18,71 Kilometer die SP 18 ausgetragen wurde: Bestzeit vor Gigi Galli und Francois Duval. Galli hatte damit 5,8 Sekunden Vorsprung auf Kresta und es war nur mehr eine SP, nämlich die SuperSpecial in St. Wendel, zu absolvieren. Weniger erfreuliches gab’s für Skoda zu vermelden: Nach den vorzeitigen Ausfällen von Alex Bengue und Armin Schwarz erwischte es schon auf SP 16 auch den Tschechen Jan Kopecky, der sich bei einem Unfall an seinem Fabia ein Rad ausriss.

Doch die letzte Sonderprüfung der OMV-Deutschland-Rallye 2005 sollte keine Änderungen mehr bringen: Loeb ließ mit einer letzten Bestzeit alle wissen, dass er die Rallye nicht zu Unrecht zum vierten Mal in Folge gewinnt, hinter ihm klassierten sich Grönholm, Märtin, Duval und Solberg. Und im Kampf um Platz fünf sorgte Gigi Galli mit der besseren Zeit als Roman Kresta für klare Verhältnisse.

Gruppe N: Hermann Gaßner siegt souverän

Der mehrfache deutsche und österreichische Gruppe-N-Meister Hermann Gaßner war bei seinem WM-Auftritt eine Klasse für sich. Gaßner blieb über alle drei Tage fehlerlos und war nebenbei noch unheimlich schnell. Der Bayer siegte gemeinsam mit Co-Pilotin Karin Thannhäuser mit über fünf Minuten Vorsprung (!) auf den Finnen Jari-Matti Latvala.

Quirin Müller konnte nach seinem Re-Start den siebenten Platz erobern, Toto Wolff fuhr – trotz zwei technisch bedingten Ausfällen und enormen Strafzeiten – auf Rang acht. Der Wiener erzielte sogar eine Gruppe-N-Bestzeit auf SP 18, eine ausgezeichnete Leistung bei seinem WM-Debüt. Beppo Harrach musste nach einem neuerlichen Getriebedefekt leider auch am dritten und letzten Tag vorzeitig aufgeben, dennoch war der Bruckneudorfer zufrieden, immerhin konnte er, wenn der Mitsubishi Evo VIII gerade funktionierte, die Zeiten der Spitze mitgehen.

Und noch einen Pechvogel gab es aus österreichischer Sicht: Der junge Steirer Andreas Aigner, bis zur letzten Etappe toller Zweiter und der einzige Pilot, der mit den Zeiten von Hermann Gaßner halbwegs mithalten konnte, musste nach einem Ausrutscher leider aufgeben. Ein kleiner Rückschlag zwar für den Red Bull Junior, dennoch hat Aigner einmal mehr seine große Klasse gezeigt.

JWRC: Doppelsieg für Citroen

Die Junioren-WM endete mit einem Doppelsieg für Citroen. Der Spanier Daniel Sordo gewann mit seinem C2 Super1600 vor Team- und Markenkollegen Kris Meeke. Suzuki musste sich nach der „Finnland-Niederlage“ mit dem neuen Swift Super1600 auch bei dessen Asphalt-Debüt hinten anstellen. Doch Guy Wilks und Vorjahres-Weltmeister P.G. Andersson bewiesen mit den Rängen drei und vier, dass das neue Auto sehr viel Potential besitzt. Kosti Katajamäki fuhr mit dem „alten“ Ignis auf Rang fünf.

Endergebnis (inoffiziell):

1. LOEB/ELENA, CITROEN 3:27:13.2 Std.
2. DUVAL/SMEETS, CITROEN + 00:37.4 Sek.
3. GRÖNHOLM/RAUTIAINEN, PEUGEOT 307 + 02:04.8 Min.
4. MÄRTIN/PARK, PEUGEOT 307 + 04:09.4
5. GALLI/D’AMORE, MITSUBISHI + 05:03.6
6. KRESTA/MOZNY, FORD + 05:12.3
7. SOLBERG/MILLS, SUBARU + 07:48.1
8. SARRAZIN/GIRAUDET, SUBARU + 08:34.1
9. PONS/DEL BARRIO, CITROEN + 09:09.2
10. ROVANPERÄ/PIETILAINEN, MITSUBISHI + 09:11.6
11. ATKINSON/MacNEAL, SUBARU + 10:33.0
12. SOLA/AMIGO, FORD + 16:43.1

WM-Stand Fahrer (inoffiziell):

1. Sebastien Loeb 93 Punkte
2. Marcus Grönholm 61
3. Petter Solberg 55
4. Markko Märtin 53
5. Toni Gardemeister 47
6. Harri Rovanperä 22
7. Francois Duval 16
8. Roman Kresta 13
9. Manfred Stohl 12

WM-Stand Hersteller (inoffiziell):

1. Citroen 123 Punkte
2. Peugeot 117
3. Ford 72
4. Subaru 62
5. Mitsubishi 47
6. Skoda 8

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