
Abgas-Skandal: VW-Chef Winterkorn tritt zurück | 23.09.2015
Schneller Schritt
VW-Chef Martin Winterkorn zieht die Kosequenzen aus dem Abgas-Skandal und tritt zurück. Mit dem schnellen Schritt bewies er Rückgrat.
Die Ära Martin Winterkorn beim Volkswagen-Konzern ist mit einem Paukenschlag zu Ende gegangen. Der Vorstandschef hat auf einer Krisen-Sitzung die volle Verantwortung für den Abgas-Skandal übernommen und seinen Rücktritt angekündigt:
„Als Vorstandsvorsitzender übernehme ich die Verantwortung für die bekannt gewordenen Unregelmäßigkeiten bei Dieselmotoren und habe daher den Aufsichtsrat gebeten, mit mir eine Vereinbarung zur Beendigung meiner Funktion als Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns zu treffen."
"Ich tue dies im Interesse des Unternehmens, obwohl ich mir keines Fehlverhaltens bewusst bin. Volkswagen braucht einen Neuanfang – auch personell. Mit meinem Rücktritt mache ich den Weg dafür frei."
Winterkorn ist sich keines - persönlichen - Fehlverhaltens bewusst, was auch durch eine Erklärung des Aufsichtsratspräsidiums untermauert wird: "Die Mitglieder des Präsidiums stellen fest, dass Herr Professor Dr. Winterkorn keine Kenntnis hatte von der Manipulation von Abgaswerten. Seine Bereitschaft, die Verantwortung zu übernehmen und damit ein deutliches Signal in das Unternehmen hinein und nach außen zu senden, wird von dem Präsidium mit größter Hochachtung zur Kenntnis genommen."
Und: "Herr Professor Dr. Winterkorn hat sich um Volkswagen unschätzbare Verdienste erworben. Mit seinem Namen ist der Aufstieg des Unternehmens zu einem Weltkonzern verbunden. Die Mitglieder des Präsidiums danken Herrn Professor Dr. Winterkorn für seine überragende Leistung in den vergangenen Jahrzehnten und für die Bereitschaft in der derzeit kritischen Situation Verantwortung zu übernehmen. Diese Einstellung ist beispielhaft."