
Ennstal-Classic 2016 | 29.07.2016
Aber Halo...
In der Formel 1 soll das Halo-System den Kopf der Piloten schützen. Doch ist das dann noch die F1, wie man sie kennt? Die Meinungen sind gespalten – wir haben die Ennstal-Classic-Teilnehmer Mark Webber, Neel Jani und Jo Ramirez um ihre Meinung gebeten...
Michael Noir Trawniczek
Foto: Red Bull Content Pool
Die Strategiegruppe der Formel 1 hat die für 2017 geplante Einführung des Halo-Systems, ein an ein Hirschgeweih erinnernder Bügel, welcher den Kopf der Piloten schützen soll, vorerst abgelehnt, das System könnte aber 2018 eingeführt werden. Die Meinung der Motorsportgemeinde ist gespalten – auch bei der Ennstal-Classic gibt es Befürwortung, aber auch strikte Ablehnung...
Zu den Befürwortern gehört der ehemalige Formel 1- und nunmehrige Porsche-Werkspilot Mark Webber: „Die Sicherheit steht im Vordergrund, das System wird früher oder später sicher eingeführt werden und ich finde das auch gut so. Der Kopf des Piloten muss geschützt werden."
Teamkollege Neel Jani, ebenfalls mit Formel 1-Erfahrung gesegnet, findet: „Sicherheit ist natürlich wichtig – doch die totale Sicherheit gibt es nicht. Es ging die letzten 80 Jahre auch ohne Halo..."
Überhaupt kein Freund des Systems ist Jo Ramirez, der frühere Teammanager von McLaren wettert: „Ich mag es überhaupt nicht, es wäre ein Desaster – wenn die Fahrer es haben wollen, dann sollen sie in Le Mans LMP1-Prototypen fahren. Halo wäre das Ende des Monoposto-Rennsports – ich hoffe, dass Bernie Ecclestone, Niki Lauda, Lewis Hamilton und alle anderen wirklichen Racer es verhindern werden. Der Sport muss ein gewisses Risiko beinhalten – sie wollen das gesamte Risiko aus dem Sport entfernen, die Formel 1 birgt nahezu kein Risiko mehr."