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Rallye-WM: Schweden

Schneewand wurde Loeb zum Verhängnis

Bei einem Überschlag verlor Loeb fast vier Minuten. Jari Matti Latvala beherrscht die Rallye, dahinter Hirvonen und Henning Solberg. Aigner 6. der PWRC.

Michael Noir Trawniczek

Weltmeister Sébastien Loeb wurde Opfer der heimtückischen Schneebänke, die bei der Schweden Rallye die Straßenränder säumen - an sie können sich die WRC-Piloten "anlehnen" - allerdings nicht immer.

Im Fall von Sébastien Loeb, der auf SP 3 noch die drittschnellste Zeit hinter dem Ford-Duo Latvala und Hirvonen markieren konnte, blieb der Franzose in einer Rechtskurve mit dem rechten Vorderrad in einer Schneebank hängen, der Citroen C4 reagierte mit einer Pirouette und einem Überschlag.

Dabei wurde das Auto bis auf einen beschädigten Heckspoiler nicht weiter beleidigt - Loeb konnte die Fahrt zumindest fortsetzen, handelte sich jedoch einen Rückstand von fast vier Minuten ein. Auch wenn er die Fahrt fortsetzen konnte, zeigte sich Loeb im Anschluss dennoch sehr besorgt über den Zustand seines Motors, die Kupplung habe sich bereits verabschiedet. "Es sieht nicht so gut aus, aber wir werden sehen - wir probieren jetzt, das Service zu erreichen", erklärte der Weltmeister. Loeb hat den Servicepark erreicht - allerdings ist noch ungeklärt, wie sehr der Motor in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Für Mikko Hirvonen, der bei dieser "Skandinavier-Rallye" unbedingt vor Loeb bleiben wollte, fällt somit einiges an Druck ab. Dafür blieb der Nr. 1-Pilot von Ford sowohl auf SP 3 als auch auf SP 4 hinter seinem neuen jungen Stallkollegen Jari Matti Latvala, der Hirvonen auf SP 4 satte 18 Sekunden abknöpfen konnte. Auf der letzten Prüfung vor dem Mittagsservice war zudem auch Stobart Ford-Pilot Henning Solberg schneller als Hirvonen.

Nach vier absolvierten Wertungsprüfungen führt Jari Matti Latvala exakt 24 Sekunden vor Mikko Hirvonen. Latvala atmete im Zielraum der vierten Prüfung kräftig durch: "Wir hatten einige bange Momente, aber wir sind hier..."

Henning Solberg belegt nach seiner tollen zweitschnellsten Zeit auf SP 4 mit 33 Sekunden Rückstand den tollen dritten Gesamtrang. Solberg jubelte im Zielraum der vierten Prüfung: "Alles läuft gut, alles ist perfekt, ich bin mit dem Auto und den Reifen sehr zufrieden." Der zweite Stobart-Pilot, Gigi Galli, belegt mit 49,3 Sekunden Rückstand den vierten Gesamtrang.

Auf Rang fünf liegt Subaru-Werkspilot Petter Solberg, der bereits über eine Minute Rückstand aufweist. Pech hatte Chris Atkinson im zweiten Werks-Subaru - auf SP 3 stoppte der Australier, er verlor dort 15 Minuten, konnte immerhin die Fahrt fortsetzen. Atkinson wird jedoch keine Rolle mehr im Kampf um WM-Punkte spielen.

Auf dem guten sechsten Gesamtrang liegt Toni Gardemeister im Suzuki SX4 WRC. Der Finne gab zu Protokoll: "Der Wagen ist okay, aber er fühlt sich so hart, so steif an - da ist es sehr knifflig zu fahren." Ganz anders die Lage bei seinem Teamkollegen Per-Gunnar Andersson - er stoppte auf SP 4 auf einer Geraden - möglicherweise gab es ein Problem mit dem Motor.

Auf Platz sieben rangiert der dritte Stobart Ford-Pilot Matthew Wilson, womit insgesamt fünf Ford Focus in den Top 8 zu finden sind.

Der dritte Platz des privaten Subaru-Piloten Mads Östberg auf SP 3 blieb ein Einzelfall, Östberg rutschte auf den Prüfungen 3 und 4 wieder ab auf den immer noch sehr guten achten Gesamtrang. Doch nur eine Sekunde hinter Östberg lauert Andreas Mikkelsen im privaten Ford Focus.

Probleme gab es auch für den Esten Urmo Aava im privaten, jedoch von Citroen Sport unterstützten Citroen C4 WRC. Aava weist bereits einen Rückstand von rund acht Minuten auf.

Andreas Aigner belegt nach vier Prüfungen den sechsten Gesamtrang in der PWRC. Der Red Bull Rallye-Pilot liegt rund 34 Sekunden hinter dem Führenden bei den Produktionswägen, dem Subaru-Piloten Jari Ketomaa. Aigner erklärte: "Ich bin sehr happy - auf der letzten Prüfung war vor allem am Ufer zu dem See viel Schotter, ich wollte dort die Reifen schonen..."

Markus Benes, der Schützling von Stohl Racing, der jenen Subaru Impreza WRX STi pilotiert, mit dem Patrik Flodin im Vorjahr die Wales-Rallye bestritten hat, belegt mit einem Rückstand von rund acht Minuten den 48. Gesamtrang, womit er in der PWRC in etwa Rang 30 belegen wird.

Ab 13.25 Uhr werden die Prüfungen vom Vormittag noch einmal befahren, bevor der Tag mit einer weiteren Superspecial in Karlstad abgeschlossen wird.



Stand nach SP 4

 1.    Latvala       Ford         31:47.8
 2.    Hirvonen      Ford         +  23.0
 3.    Solberg       Ford         +  32.3
 4.    Galli         Ford         +  48.3
 5.    Solberg       Subaru       +1:01.7
 6.    Gardemeister  Suzuki       +1:23.3
 7.    Wilson        Ford         +1:31.7
 8.    Östberg       Subaru       +1:35.8
 9.    Mikkelsen     Ford         +1:37.4
10.(1P)Ketomaa       Subaru       +2:40.5
11.(2P)Sandell       Peugeot      +2:40.5
13.(3P)Hänninen      Mitsubishi   +2:58.1
14.(4P)Katomäki      Subaru       +3:02.4
15.(5P)Flodin        Subaru       +3:10.8
16.(6P)Aigner        Mitsubishi   +3:14.6
17.(7P)Prokop        Mitsubishi   +3:20.5
48.(30P)Benes        Subaru       +8:06.1

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