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Latvala und Ford beherrschen die Schweden Rallye

Jari Matti Latvala führt 56,3 Sekunden vor Stobart-Pilot Henning Solberg, Mikko Hirvonen nach Zeitstrafe nur noch Dritter. Andreas Aigner Fünfter der PWRC. Markus Benes 40. im Gesamtklassement (Platz 25 in der PWRC.)

Michael Noir Trawniczek

Nachdem Weltmeister Sébastien Loeb nach seinem Überschlag auf SP 4 zwar den Servicepark erreichen, an den Nachmittagsprüfungen jedoch nicht mehr teilnehmen konnte, gehörten die Spitzenplätze der großen Ford Focus-Armada. Loeb wird am Samstag gemäß dem "Superally"-Reglement wieder die Fahrt fortsetzen.

An der Spitze lagen vor der letzten Zuschauerprüfung die beiden Ford-Werkspiloten - allerdings war es nicht der Nachfolger von Marcus Grönholm, Mikko Hirvonen, der das Geschehen beherrschte, sondern dessen junger Teamkollege Jari Matti Latvala, der sich im Vorjahr mit guten Leistungen als Stobart-Pilot für das zweite Werkscockpit empfehlen konnte.

Latvala fuhr auf allen Nachmittagsprüfungen Bestzeit - nur die Superspecial ging an den Publikumsliebling Gigi Galli. Weil Mikko Hirvonen vor der abschließenden Prüfung zu spät zur Zeitkontrolle erschien, fasste er zehn Sekunden Zeitstrafe aus.

Somit führt Latvala nach acht Prüfungen respektive der ersten Etappe der Schweden-Rallye 56,3 Sekunden vor Stobart Ford-Pilot Henning Solberg sowie 58,2 Sekunden vor seinem Teamkollegen Mikko Hirvonen. Ein überglücklicher Jari Matti Latvala erklärte gegenüber dem WRC-Radio: "Ich möchte morgen Früh mit dem gleichen Gefühl weiterfahren."

Mikko Hirvonen gab etwas enttäuscht zu Protokoll: "Ich habe keine Probleme mit dem Auto, ich habe auch keine Probleme mit mir selbst - die Zeiten sind einfach nicht so schnell wie es gerne hätte. Jari Matti erledigt einen fantastischen Job - wir werden sehen, was morgen möglich ist."

Der neue Zweite Henning Solberg freute sich: "Es lief gut, das war ein wirklich guter Tag für mich." Gigi Galli wurde im Laufe des Tages immer besser - auf SP 7 fuhr er hinter Latvala die zweitschnellste Zeit, auf der Superspecial fuhr er gar die schnellste Zeit. Der Italiener liegt nur 3,8 Sekunden hinter Werkspilot Hirvonen auf Rang vier - im Interview blieb er jedoch vorsichtig: "Das kommt für mich ein bisschen unerwartet - ich war ja schon lange nicht mehr im Auto vor dieser Saison. Aber das Wichtigste ist für mich weiterzufahren und mich weiter ans Auto zu gewöhnen."

Mads Östberg & die großen Jungs

Mads Östberg ist der große Held des Tages - auch auf der abschließenden SP 7 konnte der 21-jährige Norweger glänzen und hinter Dani Sordo die viertschnellste Zeit markieren, womit der private Subaru-Pilot abermals schneller als Subaru-Star Petter Solberg fahren konnte.

Im Gesamtklassement liegt Östberg nur noch 29,9 Sekunden hinter Solberg auf dem tollen sechsten Gesamtrang. Östberg erklärte: "Ich bin sehr happy - auf Petter Solberg Druck zu machen, ist jedoch nicht gerade leicht, aber wir werden sehen. Es ist jedenfalls ein großartiges Gefühl, mit den großen Jungs mitzufahren." Petter Solberg zog ein ernüchtertes Tages-Resümee: "Es war nicht schlecht, aber zugleich ist es auch enttäuschend - aber das ist eben das gleiche Auto wie im vorigen Jahr. Natürlich vermisse ich den Kampf um die Spitzenplätze."

Der dritte Stobart Ford-Pilot, Matthew Wilson, konnte sich an Suzuki-Pilot Toni Gardemeister vorbeiarbeiten und belegt den guten siebten Gesamtrang. Der Sohn von Ford-Teamchef Malcolm Wilson erklärte: "Es ist so viel Schotter und Schlamm auf den Strecken, da ist es wirklich schwierig zu fahren."

22 Sekunden hinter Wilson belegt Toni Gardemeister den achten Gesamtrang - der Finne kämpfte mit Getriebeproblemen an seinem Suzuki SX4 WRC. Schon am Vormittag stoppte Per-Gunnar Andersson im zweiten Werks-Suzuki.

Rund 45 Sekunden hinter Gardemeister liegt der private Ford-Pilot Andreas Mikkelsen auf dem neunten Platz, insgesamt liegt der 18-jährige Norweger exakt vier Minuten hinter dem führenden Jari Matti Latvala zurück.

PWRC: Aigner Fünfter

In der PWRC führt Patrick Sandell in seinem Peugeot 207 Super 2000-Boliden. Auf Platz zwei der PWRC liegt der Finne Juho Hänninen in seinem Mitsubishi Lancer Evo IX, dahinter Subaru-Pilot Patrick Flodin auf Rang drei der PWRC. Jener Mann, der am Vormittag Führungsansprüche gestellt hat, Jari Ketomaa, berichtete enttäuscht: "Ich hatte auf SP 6 einen Reifenschaden, was mich einiges an Zeit gekostet hat." Ketomaa liegt nun auf dem vierten Rang der PWRC, dahinter Andreas Aigner vom Red Bull Rallye Team.

Andreas Aigner liegt bereits mehr als eine Minute hinter dem Führenden der PWRC zurück, der Steirer erklärte dennoch zufrieden: "Das war sicher ein guter Tag, die Reifen haben gut gearbeitet, das Auto war perfekt. Es gab jedoch viel Schotter auf den Prüfungen - deshalb wollten wir nicht volles Risiko gehen."

Übrigens: Ein Interview auf einer deutschen Website, wonach Aigner sowohl die Schweden-Rallye als auch die PWRC gewinnen wolle, erwies sich nach Anfrage von motorline.cc bei Teamchef Raimund Baumschlager als unwahr respektive aus dem Zusammenhang gerissen. Andi Aigner hat bereits im motorline.cc-Interview klipp und klar erklärt, dass er sich heuer auf solche Ansagen nicht mehr einlässt und vielmehr je nach Nennliste seine persönlichen Ziele in der stark besetzten PWRC abstecken wird. Sie finden das Interview in der Navigation rechts. Aigner kann als bester Nicht-Skandinavier durchaus zufrieden auf den Tag zurückblicken und fuhr auch taktisch klug.

Markus Benes, der Stohl Racing-Pilot, der im Subaru Impreza WRX STi sein WM-Debüt in Schweden gibt, liegt nach acht Wertungsprüfungen auf dem 40. Gesamtrang, was Rang 25 in der PWRC entspricht. Insgesamt weist Benes einen Rückstand von mehr als 16 Minuten auf.

Am Samstagmorgen wird um 8.25 Uhr der zweite Tag derSchweden Rallye in Angriff genommen, mit der 14,89 Kilometer langen SP 9 "Horssjön".



Stand nach Etappe 1 (SP 8)

 1.    Latvala       Ford         31:47.8
 2.    Solberg       Ford         +  56.3
 3.    Hirvonen      Ford         +  58.2
 4.    Galli         Ford         +1:02.0
 5.    Solberg       Subaru       +1:45.2
 6.    Östberg       Subaru       +2:15.1
 7.    Wilson        Ford         +2:59.6
 8.    Gardemeister  Suzuki       +3:21.6
 9.    Mikkelsen     Ford         +4:05.8
10.(1P)Sandell       Peugeot      +5:14.6
11.(2P)Hänninen      Mitsubishi   +5:30.5
13.(3P)Flodin        Subaru       +6:13.9
15.(4P)Ketomaa       Subaru       +6:21.8
16.(5P)Aigner        Mitsubishi   +6:37.6
17.(6P)Prokop        Mitsubishi   +6:51.0
40.(25P)Benes        Subaru       +16:36.9

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