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Rallye-WM: Schweden

Latvala ist der jüngste Sieger in der Geschichte der Rallye-WM

Jari Matti Latvala feiert bei seiner 2. Rallye als Ford-Werkspilot seinen ersten Sieg, Hirvonen übernimmt als Zweiter die WM-Führung, Galli Dritter. Aigner 18., Benes 21. der PWRC.

Michael Noir Trawniczek

Die Motorsportwelt erlebte am Sonntagvormittag den ersten WM-Sieg des erst 22-jährigen Finnen Jari Matti Latvala - bei dessen zweitem Einsatz als Werkspilot von Ford trug sich Latvala als jüngster WRC-Sieger seit Henri Toivonen (1980, 24 Jahre) ins Rekordbuch der Rallye-WM ein.

Als am Sonntagvormittag wegen der schlechten Streckenbedingungen eine weitere Wertungsprüfung (SP 18) gestrichen werden musste, trat bei dem jungen Latvala noch einmal das große Zittern auf: "Die lange Pause hat mich ein wenig nervös gemacht."

Doch dann, nach 20 Wertungsprüfungen, war es endlich so weit, der großartige Einstand als Werksfahrer war somit offiziell, Latvala jubelte: "Dass wir das gleich hier in Schweden geschafft haben, ist wirklich unglaublich. Das gibt mir sicher weiteres Selbstvertrauen, jetzt freue ich mich auf die kommenden Rallyes in Mexiko und Argentinien!" Copilot Miikka Anttila war zunächst fassungslos vor Freude: "Es ist unglaublich - ich kann das Gefühl gar nicht wirklich beschreiben

Ford dominierte

Die Motorsportwelt erlebte im Zielraum der letzten Prüfung aber auch, wie herzhaft die anderen Piloten dem Premierensieger gratuliert haben - an voran sein Teamkollege Mikko Hirvonen, der mit seinem zweiten Platz die Führung in der Fahrer-WM übernimmt. Hirvonen gratulierte seinem jungen Stallkollegen: "Jari Matti hat wirklich einen guten Job erledigt." Ein klarer Doppelsieg für das Ford-Werksteam also - aber auch die Piloten des Stobart Ford-Teams konnten bei der verhinderten Schneerallye auftrumpfen.

Gigi Galli eroberte bei seinem zweiten Einsatz im Stobart-Boliden den hervorragenden dritten Platz, der Italiener bestätigte damit die Entscheidung von Teamchef Malcolm Wilson, den 33-jährigen in die WM zurückzuholen.

Sämtliche Bestzeiten dieses dritten Tages eroberte jedoch dessen Stallkollege Henning Solberg, der unter "Superally" seine Fahrt fortsetzte. Für WM-Punkte reichte es wegen des großen Rückstands nicht mehr für Henning Solberg. Eine schwere Enttäuschung musste der dritte Stobart-Pilot Matthew Wilson hinnehmen - er stoppte auf SP 19 und verlor damit kurz vor dem Ziel seinen tollen fünften Platz.

Subaru-Pilot Petter Solberg konnte sich über seinen vierten Platz freuen, ließ es sich jedoch nicht nehmen, zunächst Sieger Latvala zu gratulieren: "Vor sieben Jahren habe ich hier ebenfalls meine erste Rallye gewonnen. Jari Matti fuhr hier sehr eindrucksvoll! Für mich lief es heute auch sehr gut, ich bin mit dem vierten Platz durchaus zufrieden."

Mikkelsen auf Rang fünf

Eine Glanzleistung vollbrachte auch der erst 18-jährige Andreas Mikkelsen, der unter den schwierigen Bedingungen in seinem privaten Ford Focus RS WRC 07 den beeindruckenden fünften Platz belegen konnte. Mikkelsen behielt im Schlamm von Schweden die Nerven - seinem "Lehrer" Marcus Grönholm, der vor Ort war, bewies er damit, dass er es wert ist, ihn mit Tipps aus zwanzig Jahren Rallye-WM zu versorgen.

Trotz seiner fünf Strafminuten, welche er wegen eines Motorwechsels nach der Monte Carlo-Rallye von Beginn an hinzuaddieren musste, konnte Dani Sordo als Sechster WM-Punkte einheimsen - der Spanier freute sich: "Ein tolles Resultat - ich hatte auch viel Glück, wegen der vielen Ausfälle. Aber während der Rallye wurde mein Selbstvertrauen immer besser, da kann ich durchaus zufrieden sein."

Für Citroen wurde die zweite Saisonrallye trotzdem zu einem Waterloo. Weltmeister Sébastien Loeb leistete sich einen seiner seltenen Fehler und fiel nach einem Überschlag weit zurück. Später nahm Citroen den C4 wegen Motorbeschädigungen aus dem Bewerb.

Wieder Punkte für Suzuki

Das neue Werksteam von Suzuki darf sich auch bei der zweiten Rallye über WM-Punkte freuen - Toni Gardemeister konnte mit Suzuki SX4 WRC die Rallye auf Rang sieben beenden. Der Finne sprach dennoch ermahnende Worte: "Es ist sicher gut, ein paar Punkte einzuholen - aber jetzt müssen wir unsere Probleme aussortieren, denn nur so können wir an Speed zulegen."

In der Produktions-WM PWRC holte der Finne Juho Hänninen in seinem Mitsubishi Lancer Evo IX den Sieg, der die Rallye im Gesamtklassement als Achter beenden konnte. Neben ihm stehen Subaru-Pilot Jari Ketomaa und Peugeot Super 2000-Pilot Patrick Sandell auf dem Siegerpodest.

Aigner & Benes nur Statisten

Von einem "beschissenen Wochenende" sprach der Österreicher Andreas Aigner. "Ich habe nur einen einzigen Fehler gemacht", ärgerte sich Aigner über sich über seinen Abflug vom Samstag, der ihm rund 18 Minuten an Rückstand einbrachte. In der Folge konnte er nur noch eine Statistenrolle einnehmen - der Steirer beendete die Rallye auf Rang 30 respektive Rang 18 der PWRC. "Jetzt hoffe ich, dass wir in Argentinien, wo wir unsere nächste Rallye bestreiten, besser abschneiden werden. Dort bin ich bereits gefahren - ich hoffe, dass mir die Erfahrung zugute kommen wird."

Eine tolle Leistung erbrachte der neue Teamkollege von Andreas Aigner, der junge Portugiese Bernardo Sousa, der bei seinem ersten Einsatz für das Red Bull Rallye-Team gleich Rang acht belegen und damit einen WM-Punkt an Land ziehen konnte.

Markus Benes lag vor der SP 20 drei Ränge hinter Andreas Aigner auf Rang 33 respektive Rang 21 der PWRC. Der Schützling von Stohl Racing wird jedoch aller Wahrscheinlichkeit seine erste WM-Rallye beenden - was bei den schwierigen Streckenverhältnissen keine Selbstverständlichkeit ist.

Schon in zwei Wochen geht es in der Rallye-WM weiter - als dritter Lauf steht die Mexiko Rallye auf dem Programm.

Ergebnis und WM-Stand finden Sie in der Navigation rechts.

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