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In Schweden ist Zuverlässigkeit gefragt - Hirvonen zuversichtlich

Mikko Hirvonen ist zuversichtlich: "Diese Rallye sollte ich gewinnen, wenn ich um den Titel kämpfen möchte." Jari Matti Latvala freut sich auf die Schneepisten.

Hoch in den Norden: Die Rallye Schweden (7. bis 10. Februar) gilt als der speziellste unter den diesjährigen Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft. Wie so oft drehen sich die Spekulationen vor dem Klassiker im Tre-Kronor-Land darum, welche Mengen an Schnee und Eis den Rallye-WM-Tross mitten im skandinavischen Winter erwarten. Nach dem relativ trockenen WM-Auftakt in Monte Carlo hoffen Rallye-Puristen in Schweden jedenfalls auf das volle Programm: glashart gefrorene Schotterstraßen, meterhohe Schneewälle zum „Anlehnen“ der Boliden und arktische Temperaturen von unter -20 Grad Celsius rund um das Rallye-Zentrum in Karlstad.

Die winterlichen Bedingungen fordern Mensch und Material aufs Härteste – der finnischen Fahrerpaarung des Ford Werksteams kommen sie aber durchaus entgegen. Beide lieben die Jagd über geschlossene Schneedecken mit den Spike-bewehrten Pirelli-Einheitsreifen und wollen unbedingt den Schweden-Nimbus wahren, dass nur einmal in der 45-Geschichte kein Skandinavier den Event gewann.

Mikko Hirvonen, derzeit WM-Zweiter, startet mit Co-Pilot Jarmo Lehtinen zum sechsten Mal in Värmland, wo er 2007 als Dritter das Podest erreichte. „Viele sehen mich als Favoriten, doch es sind viel starke Fahrer dabei“, blickt der 27-Jährige voraus. „Dies ist aber zweifellos eine Rallye, die ich gewinnen sollte, um ein Wort um den Fahrertitel mitreden zu können. Ich hoffe auf durchgehend winterliche Verhältnisse, dann funktionieren die Pirelli-Pneus am besten. Es wird aber auch auf die Zuverlässigkeit ankommen, weil wir statt des üblichen 30-minütigen Services am Mittag nur eine 15-minütige Reparaturpause haben und dabei nur im Auto mitgeführte Teile verwendet werden dürfen. Ich finde, diese Regel benachteiligt Fahrer, die auf den ersten Wertungsprüfungen ein Problem bekommen und dies den ganzen Tag mit sich schleppen müssen. Aber unser Ford Focus RS WRC legt eine derart gute Zuverlässigkeit an den Tag, dass ich mir keine großen Sorgen mache.“

Auch Jari-Matti Latvala und Co Miikka Anttila hoffen auf viel Schnee und Eis: „Dann macht es richtig Spaß“, so der 22-jährige Finne. „Ich bin schon viele Winter-Rallyes gefahren und genieße das ständige Querstehen. Bei reichlich Schnee kannst du das Auto an die Schneewände anlehnen, wenn du zu schnell in eine Kurve gehst. Wenn die Straßen eisfrei sein sollten, sieht die Sache anders aus: Auf bloßem Schotter reißt es die Spikes aus den Reifen, was sie auf Dauer zerstört.“

In einem dritten Ford Focus RS WRC gibt der aus Abu Dhabi stammende Werkspilot Khalid Al Qassimi mit Michael Orr an seiner Seite sein Schweden-Debüt. „Ich bin bisher nur kurze Tests auf Schnee gefahren“, betont der 35-Jährige. „Den richtigen Fahrstil werde ich sicher erst während der Rallye rausfinden – und deswegen will ich so viele Kilometer fahren wie möglich.“

Neben den drei Werksautos starten fünf weitere Ford Focus RS WRC in Schweden: Im Stobart VK M-Sport Team sind Gigi Galli/Giovanni Bernacchini und Henning Solberg/Cato Menkerud für die Markenwertung nominiert; ein drittes Stobart-Auto steuern Matthew Wilson/Scott Martin. Und mit Andreas Mikkelsen/Ola Floene und Peter Van Merksteijn/Hans Van Beek gehen starke heimische Privatfahrer für das blaue Oval an den Start.

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