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WRC: Schweden-Rallye

„Es war schwierig zu erahnen, wie viel Grip man hat“

Robert Kubica musste bei der Schweden-Rallye eine Menge Lehrgeld bezahlen. Gleich drei Mal steckte der Pole mit seinem Ford Fiesta in einem Schneewall fest.

Bei der Schweden-Rallye musste Robert Kubica (Ford) erfahren, wie hoch die Trauben in der Rallye-Weltmeisterschaft hängen. Nach der starken Vorstellung in Monte Carlo, die mit einem unglücklichen Ausfall endete, war der Ex-Formel-1-Pilot in Schweden von Anfang an nicht unter den Schnellsten zu finden. Nach drei Fahrfehlern kam der 29-Jährige abgeschlagen als 24. ins Ziel. "Letztendlich sind wir ins Ziel gekommen. Das war unser Ziel, allerdings ohne diese Fehler", sagt Kubica.

Schon am Donnerstag hatte Kubica mit den schwierigen Bedingungen und dem teilweise unter dem Schnee hervorkommenden Schotter zu kämpfen. "Es war schwierig zu erahnen, wie viel Grip man hat. Man sieht zwar die Oberfläche, aber ohne jede Erfahrung ist das schwierig einzuschätzen", sagte er. Als Elfter lag er aber immerhin in Reichweite der WM-Punkte - bis zur zwölften Sonderprüfung.

"Am Freitag habe ich einen dummen Fehler gemacht und bin nach einem Sprung ungeschickt gelandet. Ich landete leicht abseits der Linie, berührte einen Schneewall und wurde hineingezogen", berichtet Kubica. Bis er sein Fahrzeug mit Hilfe von Beifahrer Maciej Szczepaniak und zahlreicher Zuschauer wieder aus dem Schnee befreit hatte, vergingen rund zehn Minuten. "Danach wurde es noch schwieriger. Ich machte zwei weitere Fehler, die ein wenig verrückt waren", so Kubica.

"Indem ich langsamer und vorsichtiger fuhr, kam ich in brenzlige Situationen und machte mehr Fehler, als wenn ich schnell fuhr", sagt der Ford-Pilot. So landete der Fiesta des Polen bei Sondersprüfung 14 erneut in einem Schneewall, und wieder verlor er gut zehn Minuten auf die Schnellsten. Durch den großen Rückstand fiel Kubica auf den letzten Rang der WRC-Autos zurück. Damit musste er am Schlusstag als erster Fahrer auf die Strecke gehen.

Es folgte ein weiterer Fahrfehler, durch den sich Kubicas Rückstand bis ins Ziel auf 36:12,4 Minuten addierte. So war nicht mehr als der 24. Platz drin. "Es war eine wirklich schwierige Rallye, bei der ich viele Erfahrungen gesammelt haben, was uns für die Zukunft nur helfen kann", bilanziert Kubica.

"Ich bin mir sicher, dass Robert diese Rallye am liebsten vergessen würde, aber für seine Entwicklung war sie von unschätzbarem Wert", meint M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson. "Er wird sicherlich enttäuscht sein, aber zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass dies die schwierigste Rallye Schweden war, an die ich mich erinnern kann", sagt der Brite.

"Er kam ohne jede Erfahrung auf Schnee hierher. Wenn er reflektiert wird er feststellen, dass er an diesem Wochenende eine Menge gelernt hat", meint Wilson. Kubica kann der Rallye allerdings jetzt schon Positives abgewinnen. "Als wir gut in Form waren und schnell gefahren sind, war es für uns eine gute Rallye, vor allem unter diesen Bedingungen. Wir haben Fehler gemacht, aber ich kenne die Ursachen dafür", so der Pole. "Jetzt müssen wir den Schalter auf Null stellen und uns auf Mexiko konzentrieren."

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