
VW-Diesel-Umrüstung: positiver ADAC-Test | 30.06.2016
Hausaufgaben gemacht
Die Umrüstung der von der Abgas-Affäre betroffenen VW-Diesel ist laut ADAC-Test bei den 2,0-Liter-TDI wirksam und bringt keine Nachteile.
mid/ts; Foto: ADAC/Uwe Rattay
So mancher VW-Kunde befürchtete angesichts der vorgeschriebenen Umrüstung seines von der Abgas-Affäre betroffenen Dieselautos negative Auswirkungen auf Verbrauch und/oder Motorleistung. Diese Sorge scheint aber zumindest für die Zweiliter-TDI unbegründet.
Die Ergebnisse einer Untersuchung der Automobilclubs ADAC, ÖAMTC und TCS weisen darauf hin, dass die VW-Umrüstung bei den Modellen Audi A4 Avant 2,0 TDI und VW Golf 2,0 TDI BMT im realen Fahrbetrieb einen Umweltnutzen erbringt, Verbrauch und Motorleistung aber kaum beeinträchtigt werden. Eine generelle Aussage über die Gesamtheit der zurückgerufenen Fahrzeuge lasse die Untersuchung jedoch nicht zu.
Im für die Typgenehmigung relevanten NEFZ-Zyklus (Neuer Europäischer Fahrzyklus) seien die Veränderungen sowohl bei den Stickstoffoxid-Emissionen (NOx) und beim Verbrauch marginal. Unter höherer Last aber reduzierten sich die NOx-Emissionen nach der Umrüstung signifikant, während sich der Verbrauch nur leicht erhöhe.
Mit der neuen Software vermindern sich laut der Untersuchung die NOx-Emissionen je nach Fahrzeug und Messzyklus um bis zu 12 Prozent beim Audi und um bis zu 36 Prozent beim VW Golf. Der gemessene Verbrauchsanstieg von 0,4 bis 2,5 Prozent falle dagegen kaum ins Gewicht.
ADAC und ÖAMTC weisen allerdings ebenfalls darauf hin, dass der im NEFZ-Zyklus ermittelte Dieselverbrauch bei den Messungen der Fahrzeuge (VW Golf und Audi A4) bereits vor der Softwareänderung um 7 bis 15 Prozent höher ausfiel als der jeweilige Normverbrauch.
Beim VW Golf wurden die Typprüfwerte für CO2 (114 g/km) und den Kraftstoffverbrauch (4,3 Liter/100 Kilometer) um 7,2 Prozent beziehungsweise 8,6 Prozent überschritten.