
VW-Diesel-Umrüstung: ADAC-Test 1.6 TDI | 24.01.2017
Dritter im Bunde
Der ADAC hat in Folge der Abgas-Affäre Messergebnisse des VW Golf 1.6 TDI als dritte Motorisierung vor und nach der Umrüstung verglichen.
mid/mst; Foto: ADAC/Martin Ruhdorfer
Der ADAC bleibt in Sachen "Diesel-Gate" am Ball und hat nun bei einem VW Golf Variant mit 1.6-TDI-Motor (EA189) untersucht, welche Auswirkung die Umrüstung hat. Ergebnis: Das Update erfüllt seinen Zweck - wie schon zuvor bei 2.0 TDI und 1.2 TDI.
Die VW-Umrüstung bei den untersuchten Diesel-Modellen bringe einen Nutzen für die Umwelt, während sich Verbrauch und Motorleistung durch die Umrüstung kaum ändern, so das Fazit des Autoclubs ADAC. Beim Golf 1.6 TDI, der zusätzlich zum Software-Update noch mit einem sogenannten "Strömungsgleichrichter" ausgerüstet wurde, sind die NOx-Emissionen um bis zu 57 Prozent zurückgegangen. Beim Golf 2.0 TDI hat der ADAC 33,9 Prozent weniger Stickoxid-Emissionen gemessen, beim Polo 1.2 TDI 22,9 Prozent weniger.
Die Messungen sind nach dem ADAC EcoTest-Verfahren erfolgt, die laut dem Autoclub realitätsnäher und strenger als die gesetzlichen Messverfahren zur Zulassung sind. Getestet wurden die Fahrzeuge vor und nach der VW-Umrüstung.
Als auffällig bewertet der ADAC, dass der im Neuen Europäischer Fahrzyklus (NEFZ) ermittelte Dieselverbrauch bei den Messungen bereits vor der Softwareänderung deutlich höher ausfiel als die jeweilige Herstellerangabe - eine Tatsache, die allerdings auf alle Autohersteller gleichermaßen zutrifft.
Infolge des Updates konnte der ADAC dann keinen weiteren signifikanten Mehrverbrauch gemäß NEFZ feststellen. Beim Golf Variant 1.6 TDI haben die ADAC-Experten im NEFZ einen Mehrverbrauch von 2,5 Prozent ermittelt. Der Golf 2.0 TDI verbrauchte 6,6 Prozent mehr als VW zum Zeitpunkt seines Verkaufs angab. Der Verbrauch des VW Polo 1.2 TDI lag um 9,6 Prozent über der damaligen Herstellerangabe.