Ennstal Classic 2007 | 27.02.2007
Der 'Kam-sah-und-siegte' Maserati von Ascari/Villoresi bei der Ennstal-Classic
Aus der Nennungsflut zur heurigen Ennstal-Classic sticht ein Auto mit einer sagenhaften Historie hervor - es handelt sich um einen um einen Maserati A6G.CS.
Foto: www.ennstal-classic.at
Die Nennung kam aus Deutschland. Fahrer: Dr. Karl-Josef Bode, Beifahrer Rolf Weitzmann. Das Auto aus der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg ist von Legenden umrankt, sein Wert ist mit «unbezahlbar» zu definieren. Es handelt sich um einen Maserati A6G.CS, wie er unter Alberto Ascari und Luigi Villoresi am 28.9.1947 gleich bei seiner Rennpremiere in Modena die ersten beiden Plätze belegte.
Maserati hatte die beiden Werks-Rennsportwagen 1947 mit einem 130 PS starken, 2-Liter Sechszylindermotor als Prototyp für die neue Formel 2 entwickelt.
Insgesamt wurden von der Serie 1 bis 1953 16 Exemplare gebaut. Heute existieren nur noch drei Exemplare mit den charakteristischen «Cycle wings».
Die Typenbezeichnung A6G.CS erklärt sich so: A steht für Alfieri Maserati, 6 für sechs Zylinder, G für Ghersa, d.h. gusseiserner Zylinderblock, C für Corsa (Rennen) und S für Sport.
Chassis-Nummer 2001, die Dr. Karl-Josef Bode zur Ennstal-Classic bringt, hat eine aufregende Lebenslaufakte:
Gab es bei der Rennpremiere in Modena mit Ascari-Villoresi gleich einen Doppelsieg, so gewann Luigi Villoresi am 5.10.1947 auch den Grand Prix de Lausanne.
Im Frühjahr 1948 verkaufte Maserati den Werkswagen #2001 an die Scuderia Ambrosiana für Luigi Villoresi. In Pescara wurde er Zweiter hinter Ascari auf einem anderen Maserati A6G.CS. Beim Garda-See Rennen wurde Villoresi Dritter.
1949 nahm das Maserati-Werk #2001 zurück und verkaufte das Auto an den Brasilianer Rodrigo Mirando, der damit am 3.7.1949 ein Rennen in Petropolis gewann und damit bis in die 50er Jahre in Südamerika Rennen fuhr.
Als letzter Eigentümer ist Anfang der 60er Jahre ein Ribeiro de Barras aus Sao Paulo registriert. Anfang 2001 wurde das Auto in Montevideo (Urugay) aufgestöbert, der Zustand mit «matching numbers» war erstaunlich gut.
Die aufwendige Komplettrestaurierung wurde nach Originalunterlagen bei Modena Motori und Carrozzeria Autosport in Modena und Storicar in Brescia durchgeführt.
Bei der 15. Ennstal-Classic gilt der Maserati als Fixstarter.
Zur Ennstal-Classic Website