CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Epochen-Wechsel: Mercedes-Benz bringt den 300SL Prototyp

Das Mercedes-Museum bringt den legendären 300SL Prototyp zur Ennstal Classic - damit werden Jochen Mass und Herbert Völker an den Start gehen.

Foto: www.ennstal-classic.at

Weil der Mercedes-Benz 710SS, Baujahr 1930, nicht einsatzbereit ist, und in der Epoche III (1951-1960) plötzlich ein Startplatz frei wurde, bringt das Mercedes-Museum den legendären 300SL Prototyp für Jochen Mass/Herbert Völker.

Die elf gebauten, W194 codierten Prototypen des 300 SL, waren gravierende Mosaiksteine zum Mythos Mercedes. Die Erfolgsstory dieses Autos wurde zu einem einzigartigen Sagenbuch.

Da war dieser Endkampf in der Mille Miglia zwischen Giovanni Bracco und Karl Kling. Der Italiener in einem 3-Liter, 250S-Vignale Ferrari, der Deutsche in dem 3 Liter, 215 PS starken Mercedes-Benz 300SL Prototyp. Bracco, der in Pescara völlig demotiviert schon aufgeben wollte, zog sich im letzten Kontrollpunkt eine Flasche Chianti rein und stürmte daraufhin wie von Furien gehetzt durch die Nebelschwaden am Futa-und Raticosa-Paß, um Kling mit 4 Minuten Vorsprung den Mille Miglia-Sieg wegzuschnappen. Kling hatte allerdings sechs Minuten verloren, da sich beim Reifenwechsel ein Zentralverschluß festgefressen hatte.

Dann kam Le Mans. Im Training probierte man eine Luftbremse am Dach des 300SL. Der Kling-Klenk SL hatte im Rennen einen Lichtmaschinendefekt, Versuchschef Uhlenhaut soll daraufhin den Bosch-Mann mit einem Wagenheber bedroht haben...

Der Franzose Pierre Levegh wollte in seinem Talbot Le Mans im Alleingang gewinnen. In der letzten Stunde, als Levegh am Rande einer Ohnmacht, immer noch in Führung lag, killte er durch einen Schaltfehler den Motor. Lang/Riess rückten daraufhin vor Helfrich/Niedermayer mit ihren 300SL Prototypen zum Doppelsieg vor.

Doch erst das Abenteuer Carrera Panamericana Mexico, mit einem weiteren Doppelsieg durch Kling/Klenk vor Lang/Grupp, verhalf dem Silberstern im Nachkriegsdeutschland zu neuer Leuchtkraft.

Der von Jochen Mass in der Ennstal-Classic gefahrene 300SL Prototyp ist jener, mit dem Rudolf Carracciola beim Sportwagenrennen von Bern verunfallte. Wieder aufgebaut, wurde Vorkriegs-Star Hermann Lang mit dieser Chassis-Nummer 05 in der Carrera von 1952 Zweiter.

» Zur Ennstal Classic-Website: ww.ennstal-classic.at

News aus anderen Motorline-Channels:

Ennstal Classic 2008

Weitere Artikel:

Wenn man ein simples Arbeitstier schon überzeichnet, dann bitte ordentlich. Dass dem Mazda Rotary Pick-up dennoch keine große Karriere zuteil wurde, lag vor allem am schlechten Timing. Aber auch am Charakterdarsteller Wankelmotor.

Schiebung will geformt sein

Helden auf Rädern: Renault Estafette

Wenn sich ein Player nicht an die Spielregeln hält, muss man kreativ werden, um noch mitmischen zu können. Renaults Weg zum Estafette war etwas steinig und warf irgendwie alle Pläne über den Haufen, die man für die Marke hatte.

Selten lag die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn so nahe beinander wie beim Fiat Multipla. Da passt es nur gut, dass ihm sogar ein Leben nach dem Tod vergönnt war. In China. Als Elektroauto.

Die Opfer des Wunders

Helden auf Rädern: BMW Glas 3000 V8

Weil das Wirtschaftswunder schneller Wohlstand brachte, als es manche Firma recht war, griff Glas mit dem 3000 V8 gleich nach den Sternen. Dazu fehlte es dann aber doch an Strahlkraft.

ARBÖ Classic & ARL 2025

27. ARBÖ Classic rechnet mit Nennrekord

Am 6. und 7. Juni werden wieder bildhübsche Oldtimer die traumhafte Gesäuseregion rund um die Stiftsgemeinde Admont beglücken. Bei der 27. Ausgabe der ARBÖ Classic winkt ein Rekordergebnis.

Kleiner Bruder, das Luder

Helden auf Rädern: Renault 6

Plattformübergreifende Entwicklungen waren schon in Mode, bevor sie wirklich in Mode kamen. Im Falle des Renault 6, brachte das Gleichteileprinzip aber fast mehr Nach- als Vorteile mit sich.