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Ennstal Classic 2009

Die Stimmen kurz vor dem Start

Was die Teilnehmer der Ennstal Classic kurz vor dem Start zu sagen hatten – die Stimmen von Baier/Baier, Jochen Mass, Sir Stirling Moss, Rudi Stohl und vielen mehr.

Michael Noir Trawniczek
Foto: Sepp Fuchs

Jo Ramirez (früherer McLaren-Teammanager und oftmaliger Ennstal- und Planai Classic-Teilnehmer, diesmal nur im GP am Start):
„Natürlich bedauert man es, dass man selbst nicht am Start steht. Ich liebe es, durch dieses wunderschöne Land zu fahren. Das bereitet einem sehr viel Freude. Aber das zweitschönste ist, beim Grand Prix von Gröbming mitzufahren…“

2, Margot Baier (Fahrer Christian Baier/Lea Francis P Type, Bj. 1927)
„Das Gefühl ist wie bei einer Magen- und Darmentzündung, wirklich. Es ist mit diesem Vorkriegswagen alles neu. Komplett fremd. Als ob man das erste Mal fahren würde. Jetzt geht es darum, dass der Wagen motorisch durchhält, sodass wir am Samstag auch noch dastehen. Und wenn wir dann noch eine gute Platzierung erreichen könnten, wären alle Erwartungen erfüllt. Dann hätte sich das Kribbeln jetzt ausgezahlt. Das Navigieren brauche ich, da bin ich abgelenkt – sonst hätte ich zu viel Angst, mitzufahren.“

2, Christian Baier (Navigatorin Margot Baier/Lea Francis P Type, Bj. 1927)
„Es ist mit so einem Auto eine ganz andere Ennstal Classic. Man achtet auf ganz andere Dinge: Werden die Bremsen halten? Das Auto wurde ja nicht dafür gebaut, um an einem Tag 400 Kilometer zu fahren. Beim Bergabfahren soll ich laut unserem Mechaniker weniger bremsen, dafür aber fest.

3, Dr. Walter Jungwirth (Navigator Dr. Josef Molcan/Chrysler Imperial Speedster, Bj. 1927)
„Wir sind schon ein bisschen aufgeregt, eine Art von Lampenfieber. Man fragt sich, ob das Auto auch hält, ob wir halten. Es passiert immer wieder etwas. Man fühlt sich ein bisschen wie ein kleiner Bub vor Weihnachten. Kriegt man etwas oder kriegt man nichts? Es geht nicht darum, zu gewinnen – aber wir verkaufen unser Fell so teuer wie möglich.“

85, Jochen Mass (Navigator Herbert Völker/Mercedes-Benz 300 SL):
„Ich freue mich, dass ich wieder hier bin. Wenn ich die traumhaft schöne Gegend betrachte, freue ich mich schon sehr auf die Fahrt. Mit der Anspannung vor einem Formel 1-Rennen hat das Gefühl hier vor dem Start der Ennstal Classic nichts gemeinsam. Vor einem Grand Prix-Start stand man schon gewaltig unter Druck – aber auch das war zu verkraften. Man hat eben auf den Start hingearbeitet und irgendwann ging es dann los. Ob damals so viele lästige Journalisten um Stimmen vor dem Start gebeten haben? (lacht) Nicht ganz so viele wie heute…“

134, Rudi Stohl (Navigator Rolf Schmidt/Austin Healey 3000, Bj. 1965)
„Noch ist das Gefühl gut – wir werden sehen, wie es dann am Abend sein wird, wie es mit den Punkten ausschaut. Am Konto hat man gern möglichst viel, bei den Strafpunkten wollen wir natürlich möglichst wenig auf dem Konto haben. Natürlich stellt man sich geistig darauf ein, möglichst gleichmäßig zu fahren - aber gleichmäßige Bewegungen beim Frühstück? (lacht) Nein, das nicht gerade. Gut, ich bin ohnehin immer sehr ruhig, ich gehöre nicht zu denen, die ins Lenkrad beißen. Trotzdem: Wenn man einmal im Auto sitzt, entwickelt man doch einen Ehrgeiz. Unsere Platzerwartung? Mein Navigator Rolf hat als bislang beste Platzierung Platz 140 erreicht, das wollen wir unterbieten. Ein Top 100-Platz wäre auch nicht schlecht.“

161, Sir Stirling Moss (Navigator Lady Susie Moss/Porsche 911, Bj. 1967)
„Es ist schön, wieder hier zu sein, wir haben heuer ein sehr schönes Auto. Wir wollen unser Bestes geben, wir haben einen Halda Tripmaster (Messgerät, d.Red.) und daher gibt es auch keine Ausreden. Wäre das hier der Start zu einem Formel 1-Rennen, dann wären die Fahrer gar nicht hier, sie wären in ihren Motorhomes. Hier sind alle Fahrer sehr relaxt, es geht hier um den Spaß an der Freude.

161, Lady Susie Moss (Fahrer Sir Stirling Moss /Porsche 911, Bj. 1967)
„Ja, ich bin der Navigator – ich bin diejenige, die für die Fehler verantwortlich zeichnet. Es ist tatsächlich viel Denkarbeit – wenn man dann losfährt, konzentriert man sich voll und ganz auf die Aufgabe. Aber man kann sehr leicht Fehler begehen – doch letztlich ist es ein Riesenspaß. Ob ich Zeit finde, um mir die Landschaft anzusehen? Oh ja, das ist auch der Grund, warum mir immer wieder Fehler passieren.“

180, Franz Wittner (Navigator Othmar Weise/Ford Shelby GT 500), Besitzer des Moss-Wagens:
„Ich komme von der Firma Car Collection und ich habe die große Ehre, dem Herrn Moss und der Lady Moss dieses Auto zu borgen. Der Wagen wurde eben erst fertig gestellt, eine Vollrestauration mit zirka 2000 Arbeitsstunden. Ich hoffe, dass das Fahrzeug dem Herrn Moss entspricht und dass es gut läuft. Wir sind auch selbst am Start und dank Orange immer bestens informiert.“

172, Dieter Quester (Navigator Heiko Esser/BMW 2002 Tii, Bj. 1969):
„Ich bin mit einem BMW 2002 Tii unterwegs. Natürlich habe ich immer den Ehrgeiz, eine gute Platzierung einzufahren, aber heuer haben wir dafür nicht unbedingt das geeignete Auto. Aber das ist meine Schuld, denn ich habe mir dieses Auto bei BMW aus dem Fundus ausgesucht. Der Motor ist von einem Rennfahrzeug und einfach viel zu spitz, um gleichmäßig zu fahren. Ob wir dann eher eine Show für die Fans machen werden? Das wissen wir noch nicht – wir warten einmal ab, wie es am ersten Tag läuft.“

173, Pius Weckerle (Navigator Stefan Hommel/Porsche 914/6):
„Es ist schwierig, aber wir werden es wieder probieren. Natürlich hoffen wir, dass wir erneut zu den Favoriten gehören.“

176, Manfred Pledl (Navigator Edith Lutz/Lotus Elan S4):
Wir sind sehr gespannt, wir haben uns bereits mit Sonnencreme eingecremt. Wir sind vom Lotus Klub Österreich und zum ersten Mal gemeinsam bei der Ennstal Classic. Jetzt schauen wir uns einmal an, wie es geht. Ich war vor zwei Jahren schon einmal Beifahrer – und das hat mir sehr gut gefallen. Ich habe mir gedacht: Man muss zumindest einmal im Leben die Ennstal Classic gefahren sein.

177,Stefan Pabeschitz (Navigator Gabriele Berger/Lancia Fulva 1600 HF):
„Unser Ziel ist es, durchzukommen – die Platzierung sollte am Ende nicht dreistellig sein.“

190, Andi Aigner (Navigator Martin Wallner (Samsung-CEO)/Ford Escort RS 2000):
„Es sind viele schöne Autos da, es ist alles perfekt, das Auto läuft auch mittlerweile. Wenn er kalt gestartet wird, dauert es immer eine Zeit lang, bis er anspringt. Das ist eben nicht wie bei den modernen Autos, die beim ersten Zünden gleich schnurren. Ich freue mich jetzt schon sehr auf die Fahrt hinauf auf den Stoderzinken, das Wetter passt, einfach super.“

190, Martin Wallner (Fahrer Andi Aigner/Ford Escort RS 2000):
„Das wird mein Debüt als Navigator, ich bin schon sehr aufgeregt. Aber nachdem ich auf dem heißen Sitz eines Profis sitze, mache ich mir da wenig Sorgen.“

191, Anita Gerhardter, Wings for Life (Fahrer Ian Dewar/Lancia Fulvia 1300 Rallye):
„Ich bin schon sehr aufgeregt, wobei mein Fahrer gar nicht aufgeregt ist, denn er hat mir eben eröffnet, dass ich ausschließlich für das Auffinden der besten Restaurants entlang der Strecke zuständig bin. (lacht) Ich bin in den ersten beiden Jahren der Ennstal Classic bereits als Navigatorin mitgefahren – aber das ist mittlerweile ja schon sehr lange her. Es ist ja schon die 17. Ennstal Classic. Platzierungswunsch haben wir keinen, denn wir sind ein bisschen unorganisiert, der Tacho ist kaputt, geraucht hat das Auto auch schon am Morgen…“

192, Beppo Harrach (Navigator Wolfgang Artaker/Ferrari 246 GT Dino):
„Für mich ist es ein Novum, gleichmäßig statt schnell zu fahren – ich bin gespannt, ob ich das schaffe. Ich bin einmal die Alpenfahrt gefahren – aber da will ich nicht sagen, welchen Platz wir belegt haben. Aber ich habe diesmal einen sehr guten Navigator, der sehr erfahren ist und der mich hoffentlich gut leiten wird.“

199, Enrico Falchetto (Navigator Inge Limbach/Ford Capri RS):
„Ich hab diesen wunderbaren Ford Capri RS 2600 aus dem Kölner Werksmuseum. Und es ist eigentlich feig, damit teilzunehmen – weil dieses Auto eigentlich so neuwertig ist. Es fährt sich bis auf die fehlende Servolenkung wie ein Neuwagen. Einen Schönheitspreis werden wir wahrscheinlich nicht erhalten, da er keine Stoßstangen hat, Tripmaster haben wir auch keinen. Daher: Dabei sein ist alles und es geht darum, viel Spaß zu haben.“

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