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Dakar-Rallye 2016

Massive Kritik am Dakar-Veranstalter

Vor allem die Route der ersten Woche sorgte für Kritik von mehreren Seiten; auch die zahlreichen Abbrüche störten viele Teilnehmer.

Fotos: X-raid

Die Dakar-Rallye 2016 ging nicht ohne Kritik über die Bühne: Viele Teilnehmer waren des Öfteren mit den Entscheidungen des Veranstalters Amaury Sport Organisation (ASO) unzufrieden. Aufgrund des Wetters mussten mehrere Etappen verkürzt oder abgebrochen werden. Das schmeckte vor allem einigen Topfahrern nicht, denn die Dakar-Rallye soll hart, lang und schwierig sein und den Teilnehmern alles abverlangen. Renndirektor Étienne Lavigne widerspricht der Kritik aber, denn die Sicherheit aller Fahrer stehe für die Organisation im Vordergrund.

"Seit vielen Jahren ist die Sicherheit unser Hauptaugenmerk; in jeder Minute ist das unsere Priorität", wird Lavigne von motorsport.com zitiert. "Wenn wir Zweifel haben, dass wir die Etappe problemlos durchführen können, müssen wir tun, was wir tun müssen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Wenn man bei mehr als 41 Grad Celsius fährt, wird es zu anstrengend. Wir sind dafür zuständig, für einen interessanten Wettbewerb zu sorgen, und nicht, die Fahrer zu zerstören."

Die Veranstalter dachten dabei auch an die vielen Privatfahrer, die das Rückgrat der Veranstaltung darstellen. Sie kommen meist Stunden nach den Topstars ins Ziel, haben keine klimatisierten Trucks oder Physiotherapeuten, und sind jeden Tag immensen Strapazen ausgesetzt. Erschöpfung und Dehydrierung können rasch zu schlimmen Unfällen führen, wie die Geschichte der Dakar schon mehrfach gezeigt hat. In diesem Jahr verlor keiner der Piloten sein Leben – die tragischen Unfälle haben diesmal Zuschauer und andere Unbeteiligte betroffen.

Der zweite Kritikpunkt richtete sich gegen die Routenführung: Vor allem in der ersten Woche und an den letzten beiden Tagen waren die Strecken praktisch längere Rallyesonderprüfungen, insgesamt gab es nur wenige Tage in den Dünen. So meint beispielsweise Dirk von Zitzewitz, Co-Pilot von Giniel de Villiers: "In der ersten Woche war die Route zu einfach. Der Veranstalter wollte auf große Höhe hinauf und bis nach Bolivien, der Preis dafür war sportliche Eintönigkeit."

Vor allem Rallye-WM-Ass Sébastien Loeb kam in der ersten Woche optimal zurecht und führte das Gesamtklassement an. "Die Härte wurde nicht durch die Strecke bestimmt, sondern durch die Länge der Tage. Es war also anstrengend, aber nicht anspruchsvoll", sagt von Zitzewitz. "Außer auf drei Etappen gab es ausschließlich Rallye-WM-ähnliche Routen. Die Dakar sollte aber eine Wüstenrallye bleiben", betont der Deutsche.

Renndirektor Lavigne verweist auf die unglücklichen Umstände bei der Planung. Ursprünglich hätte die Rallye durch Argentinien, Bolivien und Peru führen sollen. Im Frühling war die Route auch schon fest geplant. Da sich die peruanische Regierung zum Schutz der Bevölkerung auf das Wetterphänomen "El Niño" vorbereiten wollte, zog man sich vom Dakar-Projekt zurück. Kurzfristig musste die ASO im Sommer also eine neue Route planen.

"Diese Dakar war etwas speziell", räumt Lavigne deshalb ein. "Die erste Woche war sehr schnell, aber interessant. Die zweite Woche entsprach dem Geist der Dakar, denn die Verhältnisse waren extrem schwierig. Diese beiden Wochen waren eine Kombination. Vor dem August hatten wir eine komplette Route in drei Ländern, dann mussten wir in kurzer Zeit die erste Woche neu planen. Im Sinne der Dakar müssen wir die Teilnehmer in jedem Jahr mit neuen Herausforderungen überraschen."

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