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Dakar-Rallye 2016

Dreikampf um letzten Podiumsplatz beginnt

Die Rallye Dakar bleibt spannend: Mit dem Sieg auf der 12. Etappe startet Helder Rodrigues einen Dreikampf um den letzten Podestplatz - Toby Price führt souverän.

Fotos: Red Bull Content Pool

Die Rallye Dakar bog am Freitag mit der zwölften Etappe in die Zielgerade ein und KTM steht vor dem 15. Gesamtsieg in Folge. Toby Price startet morgen mit einem Vorsprung von 37:39 Minuten auf den Slowaken Stefan Svitko (KTM) den Triumphzug nach Rosario. Nachdem Price im Vorjahr bei seinem Debüt als Dritter auf dem Siegerpodest stand, hat der Australier bei seiner zweiten Dakar-Teilnahme die große Chance auf den Gesamtsieg. Auf der vorletzten Etappe von San Juan nach Villa Carlos Paz fiel zudem eine kleine Vorentscheidung um den dritten Platz, auch wenn es morgen bis zum Schluss spannend bleiben wird.

Doch der Reihe nach: Antoine Meo, der die elfte Etappe sensationell gewinnen konnte, stellte sich heute in den Dienst von KTM. Der mehrfache Enduro-Weltmeister eröffnete die gewertete Strecke, ging aber vom Gas und wartete auf Price. Gemeinsam legte das Duo den Großteil der Wettbewerbskilometer zurück. Aber rund 40 Kilometer vor dem Ziel stürzte Meo und verletzte sich eine Hand. "Ich kann mich nicht erinnern, aber ich habe höllische Schmerzen", schnauft der Franzose im Zielbereich. "Es war ein heftiger Crash."

Mit Schmerzen quälte sich Meo bis zum Ende und verlor dabei nicht nur 38 Minuten, sondern auch den dritten Platz im Gesamtklassement. Erst am Donnerstag hatte Pablo Quintanilla (Husqvarna) Rang drei an Meo verloren und ihn heute wieder zurückbekommen. Da Quintanilla heute angriff und Meo kein Risiko einging, hatte sich Quintanilla schon im Laufe der Etappe mehrere Minuten Vorsprung auf seinen direkten Konkurrenten herausgefahren und sich den letzten Podestplatz verdient zurückgeholt.

"Eine komplizierte Stage", berichtet Quintanilla. "Es regnete und war matschig. Einmal bin ich gestürzt und bin anschließend etwas ruhiger gefahren. Es war rutschig und gefährlich. Als ich Meo nach seinem Sturz sah, habe ich ihn gefragt, wie es ihm geht." Da die Husqvarna baugleich zur KTM ist, könnten am Samstag drei identische Motorräder auf dem Podest stehen. Doch entschieden ist Platz drei noch nicht.

Helder Rodrigues macht zwei Plätze gut

Das Tempo wurde auf der vorletzten Etappe von Yamaha bestimmt. Helder Rodrigues fuhr volle Attacke und griff gemeinsam mit seinem Teamkollegen Adrien van Beveren an. Der Plan ging auf, denn Rodrigues holte für Yamaha den bisher einzigen Tagessieg in diesem Jahr. "Für mich war es ein großartiger Tag", strahlt der Portugiese im Ziel. "Ich versuchte zu pushen. Meine zweite Dakar-Woche war besser. Zu Beginn der Woche verletzte ich mich an der Schulter, aber jetzt bin ich okay. Ich hatte viel Spaß, als ich Toby und Meo überholte."

Auch mit Blick auf die Gesamtwertung war es ein erfolgreicher Tag für den Portugiesen. Mit seinem Husarenritt konnte Rodrigues noch Kevin Benavides abfangen, der als einzig verbliebener Honda-Fahrer auf sich alleine gestellt war. Da Meo aufgrund seiner Probleme heute 38 Minuten einbüßte, fiel der mehrfache Enduro-Champion auf den sechsten Platz der Gesamtwertung zurück.

Rodrigues machte heute somit zwei Positionen gut und kann morgen als Vierter Richtung Ziel in Rosario aufbrechen. Es könnte am Samstag aber noch einen enger Dreikampf um den letzten Podestplatz geben, denn Quintanilla, Rodrigues und Benavides sind durch weniger als fünf Minuten voneinander getrennt.

Toby Price kann Geschichte schreiben

All das kümmert Price wenig, denn er kann als erster Australier die Rallye Dakar gewinnen. "Ich bin heute mein eigenes Rennen gefahren und hatte auch Glück, denn die Reifen waren am Limit", sagt Price. "Wenn es morgen klappt, schreiben wir Geschichte. Wir müssen abwarten." Auch Svitko würde als Zweiter Geschichte schreiben. In der Slowakei ist er bereits ein gefeierter Sportheld.

Bei den Quads sicherte sich heute Marcos Patronelli (Yamaha) seinen dritten Tagessieg. Und auch in der Gesamtwertung wird ein Patronelli den Sieg holen. Marcos hält einen Vorsprung von knapp viereinhalb Minuten auf seinen Bruder Alejandro. Für Marcos Patronelli wäre es nach 2010 und 2013 der dritte Dakar-Sieg.

Die zwölfte Etappe am Freitag war mit insgesamt 931 Kilometern die längste der Rallye, wobei die Speziale 481 Kilometer betrug. Am Samstag geht die Rallye Dakar 2016 mit der letzten Etappe zu Ende. Vor dem Triumphzug nach Rosario müssen noch 180 gezeitete Kilometer zurückgelegt werden.

Ergebnis der 12. Etappe (Top 10):
01. Helder Rodrigues (Yamaha) - 5:57:24 Stunden
02. Toby Price (KTM) +7:32 Minuten
03. Kevin Benavides (Honda) +7:55
04. Stefan Svitko (KTM) +9:48
05. Adrien van Beveren (Yamaha) +10:28
06. Pablo Quintanilla (Husqvarna) +15:23
07. Gerard Farres Guell (KTM) +20:04
08. Armand Monleon (KTM) +20:15
09. Olivier Pain (KTM) +20:36
10. Jacopo Cerutti (Husqvarna) +21:29

Gesamtwertung nach 12 Etappen (Top 10):
01. Toby Price (KTM) - 46:13:26 Stunden
02. Stefan Svitko (KTM) +37:39 Minuten
03. Pablo Quintanilla (Husqvarna) +53:10
04. Helder Rodrigues (Yamaha) +54:29
05. Kevin Benavides (Honda) +57:28
06. Antoine Meo (KTM) +1:14:50 Stunden
07. Adrien van Beveren (Yamaha) +1:36:42
08. Gerard Farres Guell (KTM) +1:54:30
09. Ricky Brabec (Honda) +2:03:06
10. Armand Monleon (KTM) +3:19:13

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