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Loeb frustriert: Überschlag mit 120 km/h

Sebastien Loeb beschreibt, was bei seinem Unfall auf der achten Etappe der Rallye Dakar passiert ist - VIDEO vom heftigen Unfall.

Fotos: Red Bull Content Pool; Dakar@Youtube, Twitter

Er kam eigentlich nur, um Erfahrung zu sammeln. Doch dann führte Sebastien Loeb die Rallye Dakar 2016 an. Dass sich dabei die Ziele verschieben, versteht sich von selbst; umso größer ist die Enttäuschung beim neunmaligen Rallye-Weltmeister nach seinem Überschlag auf der achten Etappe der Rallye Dakar 2016. Loeb beendete die Prüfung mit seinem schwer beschädigten Peugeot 2008 DKR 16, verlor aber über eine Stunde.

Der 41-Jährige beschreibt seinen Unfall: "Es war in einem breiten Flussbett und ich bin ziemlich weit rechts gewesen. Dort war eine tiefe Senke und die habe ich nicht gesehen. Wir sind also angeschossen gekommen und reingefallen. Das hat das Auto aus der Balance geworfen und wir haben uns abgerollt." Sein Teamkollege Stephane Peterhansel war nach der Etappe noch völlig aufgedreht nachdem er den Unfall mit eigenen Augen gesehen hatte: "Er hat mich überholt, als ich anhalten musste und dann war da ein riesiges Loch an einem Fluss und er ist mit etwa 120 km/h volles Rohr reingeknallt und hat sich überschlagen! Ich weiß nicht wie viele Male, aber er ist okay."



Loeb gibt zu, dass der Gesamtsieg nicht mehr zu holen ist und dass ihn das anfrisst: "Wir sind hierhergekommen, um Erfahrung zu sammeln. Aber dann haben wir nach der ersten Woche geführt. Das ist jetzt natürlich nicht so schön, zumal es so kurz vor dem Ende der Prüfung gewesen ist. Es ist schon recht frustrierend, aber so spielt das Leben."

Um weiterzufahren, musste Loeb reichlich Reparaturarbeiten durchführen: "Der Kühler war kaputt, aber wir konnten ihn reparieren und wieder ein bisschen Wasser eingießen. Wir haben auch die zwei hinteren Räder gewechselt, die komplett zerstört waren." Er fuhr wieder los, nur um kurze Zeit später wieder anzuhalten: Loeb musste Teile der Kraftübertragung austauschen. Der Peugeot 2008 DKR 16 verfügt über Heckantrieb, im Gegensatz zum Allradler konnte Loeb also nicht einfach eine Achse vom Antrieb abkoppeln. "Letztlich konnten wir nach einer Stunde wieder losfahren", kommentiert er.

Loeb kündigt an, dass er die Rallye Dakar 2016 fortsetzen werde. "Ich muss weiter Erfahrung sammeln", begründet er. Das gilt vor allem für die vielen schweren Etappen, die in der zweiten Dakar-Woche auf ihn warten. Sein Teamkollege Stephane Peterhansel hatte bereits am Ruhetag verkündet, dass die zweite Woche der Rallye Dakar 2016 eher etwas für Veteranen sei. Loeb liegt trotz des Überschlages noch in den Top 10 des Gesamtklassements - aktuell wird er mit seinem Beifahrer Daniel Elena auf dem achten Platz mit einem Rückstand von 1:05:16 Stunden geführt.

Der Rückstand auf den derzeit drittplatzierten Nasser Al-Attiyah (Mini) beträgt rund 50 Minuten. Dass die Piloten auf der langen Reise durch Südamerika schnell mal eine Stunde oder mehr verlieren können, wurde nicht zuletzt durch den gestrigen Crash von Loeb noch einmal deutlich.

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