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Dakar-Rallye 2016

Erster Etappensieg für Carlos Sainz

Nach zwei denkbar knappen Niederlagen hat sich Carlos Sainz den ersten Tagessieg geholt - Sebastian Loeb übernimmt wieder die Gesamtführung.

Fotos: Red Bull Content Pool

Aller guten Dinge sind drei: Nachdem Carlos Sainz und Lucas Cruz den Etappensieg um wenige Sekunden verpasst haben, setzte sich das spanische Gespann diesmal gegen die Teamkollegen durch: 38 Sekunden betrug der Vorsprung des Peugeot 2008 DKR 16 im Ziel der siebten Etappe der Rallye Dakar. Sebastien Loeb holte sich derweil die Gesamtführung von Stephane Peterhansel zurück, der zweieinhalb Minuten verlor.

Anders als bei den Motorrädern wurde die Etappe für die Autofahrer nicht abgebrochen. Die 336 Wertungskilometer waren in zwei Wertungsprüfungen aufgeteilt: Zunächst ging es durch das bolivianische Hochland bei trockenen Bedingungen. Hier spielte die Navigation eine wichtige Rolle. Viele Flussdurchfahrten kennzeichneten den Streckenverlauf, bevor es auf einer Verbindungsetappe wiederum auf 4.600 Meter hinaufging.

Im zweiten Teil der Prüfung kam es dann zu schweren Regenschauern, die Flüsse in reißende Ströme verwandelten. Für die Motorradfahrer wurde die Prüfung daher abgebrochen, den Autos mutete die Organisation die Schlammschlacht jedoch zu. Die Verbindungsetappe, die wiederum durch San Salvador de Jujuy führte - ein früheres Etappenziel - ging es stetig bergab in die Provinzhauptstadt Salta, die auf nur noch 1.200 Metern über Normalnull liegt.

Loeb verfährt sich

Sebastien Loeb/Daniel Elena legten einen fulminanten Start hin und schnappte sich auf dem ersten Teilstück die Führung. Zwei Minuten fuhren sie auf Sainz raus, über drei auf Stephane Peterhansel/Jean Paul Cottret, die die Etappe eröffnet hatten. Im zweiten Teil der Etappe verlor Loeb jedoch drei Minuten und fiel hinter Sainz zurück. "Wir hatten ein Motorenproblem beim Start der zweiten Sektion", begründete der Franzose. "Es war ein Problem mit dem Turbomanagement, aber jetzt sieht es wieder gut aus."

"Das Auto funktionierte mehr oder weniger, aber es ging", so Loeb weiter. "Wir haben dann unsere Konzentration verloren und einen Navigationsfehler gemacht. Wir haben nicht alles erreicht, was wir wollten, aber wir liegen in Führung und das ist das, was zählt." Routinier Sainz ließ es sich nicht mehr nehmen und holte seinen ersten Etappensieg bei der diesjährigen "Dakar". Peterhansels kurzes Intermezzo an der Spitze ist schon wieder vorbei: Der Rekordsieger der Rallye Dakar verlor knapp drei Minuten auf Sebastien Loeb, womit dieser nun wieder in Führung gegangen ist.

Über die vergangenen Prüfungen hinweg hat jedoch Sainz die größten Fortschritte von allen gemacht und hat die zu Beginn der Rallye verlorenen 15 Minuten nun bereits zu zwei Dritteln aufgeholt. Der zweimalige Rallye-Weltmeister und Sieger der Rallye Dakar 2010 kann es selbst kaum glauben: "Wir waren schon fast aus dem Rennen. Wir hart gepusht, um aufzuholen und einen Etappensieg zu holen. Das ist uns jetzt gelungen."

Hoffnung für Al-Attiyah

Nach Yazeed Al-Rahji am Vortag gelang es diesmal Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel, in die Phalanx der Peugeots einzubrechen. Der Katari verlor nur drei Minuten auf Sainz und ließ Peterhansel um fünf Sekunden hinter sich. Nachdem er in den letzten Tagen eher grantig dreinschaute, schöpft er neue Hoffnung: "Gegen die Peugeots anzukämpfen wird schwierig, aber wie es aussieht, können sie in Probleme geraten. Da kommen noch einige sehr harte Prüfungen. Wir werden sehen, wie das weitergeht. Derzeit bin ich weit vor allen Allradlern."

Immer besser zurecht kommt auch Mikko Hirvonen: Gemeinsam mit Michel Perin gelang dem früheren WRC-Star die fünftbeste Zeit, womit er sich in der Gesamtwertung an Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz vorbeischob. Die Toyotas konnten diesmal nicht glänzen und landeten geschlossen auf den Plätzen sieben bis neun.

Ergebnis der 7. Etappe (Top 10):
01. Sainz/Cruz (Peugeot) - 3:19:03 Stunden
02. Loeb/Elena (Peugeot) +0:38 Minuten
03. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +3:22
04. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +8:15
05. Hirvonen/Perin (Mini) +4:07
06. Despres/Castera (Peugeot) +5:24
07. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +5:25
08. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +6:42
09. Poulter/Howie (Toyota) +6:57
10. Roma/Haro Bravo (Mini) +7:16

Gesamtwertung nach 7 Etappen (Top 10):
01. Loeb/Elena (Peugeot) - 21:46:18 Stunden
02. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +2:22 Minuten
03. Sainz/Cruz (Peugeot) +4:50
04. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +17:36
05. Hirvonen/Perin (Mini) +32:53
06. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +33:41
07. Poulter/Howie (Toyota) +40:19
08. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +42:51
09. Wasiljew/Schiltsow (Toyota) +53:46
10. Spataro/Lozada (Renault) +1:15:45 Stunden

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