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WEC: News

Darum baut Peugeot kein LMP1-Auto

Rallycross mit Elektroantrieb statt Langstreckensport mit Hybrid: Warum sich der PSA-Konzern gegen ein Comeback bei den 24 Stunden von Le Mans entschieden hat.

Der Traum von einem Comeback der Marke Peugeot bei den 24 Stunden von Le Mans ist geplatzt. Nach vielen Diskussionen und Verhandlungen um das zukünftige LMP1-Reglement hat der PSA-Konzern, zu dem neben Peugeot auch die Marken Citroen, DS und neuerdings Opel und Vauxhall gehören, eine Absage erteilt. Die Franzosen entschieden sich kurzfristig um. Gerüchten zufolge waren die LMP1-Pläne bereits derart konkret, dass man im Juni in Le Mans die Bekanntgabe des Comebacks ins Auge gefasst hatte.

Doch die Marke Peugeot, die sich unter anderem durch das frühere Engagement in der LMP1-Klasse mit dem 908 HDi FAP stark im Bereich Dieseltechnologie dargestellt hatte, soll neu positioniert werden. Weg vom Selbstzünder, hin zu Elektromobilität - mit dem Umweg über zahlreiche Hybridmodelle in den kommenden sechs Jahren. Die Motorsport-Strategie wurde von Konzernboss Carlos Tavares und seinen Vorstandsmitgliedern entsprechend noch einmal angepasst.

Eine Rückkehr auf die Langstrecke stehe "nicht auf der Agenda - zumindest jetzt nicht", bestätigt PSA-Motorsportchef Jean-Marc Finot im Gespräch mit der Zeitung 'L'Est Republicain'. Man habe entschieden, sich voll auf die zukünftige Elektro-Rallycross-Serie (e-WRX) zu konzentrieren. Im Rahmen der Rallycross-Weltmeisterschaft (WRX) soll es schon bald Wettbewerbe für rein elektrisch betriebene Fahrzeuge geben.

Hybrid oder E-Antrieb: Zwei Varianten zur Auswahl

"Tatsache ist, dass es zwei Szenarien zur Auswahl gab", so Finot. "Auf der einen Seite die prestigeträchtige und medienwirksame Option, die unserer Marke beim Thema Hybridisierung unserer hochklassigen und High-end-Modelle geholfen hätte. Auf der anderen Seite eine Strategie, die dabei hilft, unsere Autos aus dem Segment B zu vermarkten. Wir haben uns für Letzteres entschieden." Aus Sicht von Peugeot-Motorsportchef Bruno Famin hat man sich damit mehr auf die Zukunft ausgerichtet.

"Es war die Wahl zwischen der Darstellung unserer Benzin-Hybrid-Technologie, die bis Ende dieses Jahrzehnts in den Autos stecken wird, oder der Vorausschau auf das, was danach kommen wird", sagt Famin. "Es geht in Richtung E-Mobilität, daher haben wir uns für die e-WRX entschieden. Beide Szenarien machen Sinn. Langstrecke für Kommunikation der Marke, Elektrotechnologie und Rallycross zur Produktdarstellung unseres 208."

"Peugeot hat entschieden, dass die Kommunikation unseres Flagschiffs, also des 208 und dessen rein elektrischem Nachfolger, in den Vordergrund gerückt wird", erklärt der erfahrene Ingenieur, der beim früheren LMP1-Programm der "Löwen" als Technikchef fungierte. Famin hatte in den vergangenen Monaten zahlreiche Gespräche mit ACO und FIA geführt. Der Franzose wollte Maßnahmen zur Kostensenkung und neue Elemente wie Plug-in-Hybrid ins Reglement 2020 aufgenommen haben. Diese Wünsche wurden erfüllt - und nach dem abgesagten Comeback wieder verworfen.

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