CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Und jetzt Mal Klartext

Den modernen Kompakten gab es fast schon, ehe es den modernen Kompakten überhaupt gab. Das Schicksal des Renault 16 ist nur leider, dass das jeder irgendwie schon vergessen hat.

Roland Scharf

Quizfrage an die Schlaumeier da draußen: Wer hat den modernen Kompaktwagen erfunden, hm? Oder überhaupt die wichtigsten Innovationen in der Welt des Automobils? Sicher eine der großen Autobauernationen, die alles ins Rollen brachten. Soweit richtig, nur waren das weder Deutschland, Japan oder gar die USA. Das Kernland des selbstfahrenden Vehikels ist Frankreich, wo irgendwann vor über 100 Jahren auch das erste Autorennen ausgetragen worden ist.

Jedenfalls sollte es unter diesen Vorzeichen eigentlich niemanden verwundern, dass die Franzosen still und irgendwie unter dem Radar der Geschichte bereits 1965 das bauten, was beinahe all das vorweg nahm, das bis heute ein modernes Auto auszeichnet: den Renault 16.

Um es technisch kompakt zusammenzufassen: Er hatte Frontantrieb, einen entsprechend großen Innenraum und eine große Heckklappe, die ihn trotz kompakter Abmessungen überaus geräumig machten. 346 Liter Ladevolumen würden heute noch als völlig angemessen durchgehen, eine Zuladung von 1.600 Kilogramm erst Recht.

Sicher, es gab 1959 schon den Mini aus England, der ebenfalls Frontantrieb hatte und für seine Größe sehr viel Platz bot. Aber erst der 16er war von seinen Abmessungen für viele ein vollwertiges Auto, verfügte über vier Türen und eben eine große Kofferraumöffnung und war zudem weit komfortabler, wobei hier wieder einmal die französische Ingenieurskunst fantastische Blüten trieb, so als ob man sich bewusst gegen den Mainstream stemmen wollte: Um möglichst viel Komfort und lange Federwege bieten zu können, wurden an der Hinterachse nicht einfach nur Drehstäbe als Federung verbaut. Je länger diese sind, desto höher das Federungsvermögen. Und um Platz (und Geld) zu sparen, verbaute man sie zudem quer zur Fahrzeugrichtung, und nicht längs. Ein Stab geht somit von seinem Rad fast bis zur anderen Seite, womit sich die zwei Stäbe natürlich gegenseitig im Weg sind. Die somit völlig logische Konsequenz: Links und rechts hat der 16 unterschiedlich lange Radstände.

Ja und eines muss man dem Mini auch noch hoch anrechnen, wo die Franzosen lieber ihre eigenen unergründeten Wege gingen. Warum auch immer verbaute man den modernen Vierzylinder mit Alublock nicht nur längs, sondern auch noch hinter der Vorderachse. Das Getriebe lag davor und wurde über eine Lenkradschaltung bedient. Hört sich spannend an, war für die Mechaniker, die daran arbeiten mussten, aber natürlich jedes Mal ein Quell größter Freude.

Dennoch liebten vor allem die Franzosen das schlanke Raumwunder, sodass er 15 Jahre lang am Markt blieb und fast zwei Millionen Mal gebaut wurde. Also bis zu einer Zeit, als praktisch jede Nation Modelle fertigte, die es ohne den 16er wohl nie gegeben hätte.

News aus anderen Motorline-Channels:

Helden auf Rädern: Renault 16

Weitere Artikel:

Was Ahnen bei Bedarf ahnen

Helden auf Rädern: Isuzu VehiCROSS

Er mag wie ein lebendig gewordenes Spielzeug wirken, doch mit dem VehiCROSS wollte Isuzu wirklich zeigen, was sie alles können. Nicht nur designmäßig, sondern auch im Gelände.

Seit 50 Jahren wird in und um Admont die Schönheit des Rallyesports zelebriert - die ARBÖ Classic feiert nun selbst ihren 25. Geburtstag, zu dem sich über 170 Teams mit bildhübschen Oldtimern angesagt haben...

Der Countdown läuft - noch eine Woche!

Ennstal-Classic 2023: Final Countdown

In einer Woche geht es los: Am 19. Juli startet die Ennstal-Classic 2023. Neben einigen technischen Neuerungen arbeiten die Veranstalter bis zur letzten Minute daran, die 31. Ausgabe der Klassik Rallye mit Einzigartigkeiten auszustatten. Hier das letzte Update ...

Die Ennstal-Classic 2023 ist entschieden

Ennstal-Classic 2023: Schlussbericht

Die Sieger der Ennstal-Classic 2023 heißen Helmut Schramke / Peter Umfahrer auf Jaguar XK150 von 1960, sie gewinnen nach 2003, 2006 und 2012 zum, vierten Mal. Auf Platz 2 landeten Sebastian Klackl und Nicola Kovacic-Klackl auf Mini 1000 MKII, Platz 3 erreichten Peter Schöggl und Wolfgang Artaker auf Alfa Romeo Spider Verloce 1750 von 1970.

Mit dem Trans Sport wollten GM die Minivan-Idee nicht nur sexy machen. Man plante eine kleine Revolution im Segment. Bis die Buchhalter bei den Ideen zum Sparen anfingen.

Trotz Wetterkapriolen auch heuer ein Highlight

Ennstal-Classic 2023: Die Zusammenfassung

Ein neues Reglement, das noch mehr Spannung versprach, ein Wiederholungssieger, mit dem zu rechnen war und Wetterkapriolen, die es den Teilnehmern schwer machten, erfolgreich durchzukommen. Das waren die Ingredienzien der 31. Auflage der Ennstal-Classic 2023.