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Dakar-Rallye 2016

Loeb: "Dakar ist mehr Improvisation"

Sébastien Loeb hat erste Erfahrungen im Marathonsport gesammelt – Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah betont, dass Speed nicht alles ist.

Rallyerekordweltmeister Sébastien Loeb steht im Jänner vor seiner nächsten großen Herausforderung. Zum ersten Mal wird der Allrounder die berühmte Dakar-Rallye in Angriff nehmen. Nach zwei Jahren in der Tourenwagen-WM zieht es den Franzosen wieder auf unbefestigte Straßen. Einen ersten Einsatz für das Peugeot-Werksteam hat Loeb bereits absolviert. Bei der Marokko-Rallye stellte sich der 41jährige zum ersten Mal dem Wettbewerb, nach einem Überschlag war das Abenteuer aber vorzeitig beendet.

Trotzdem konnte sich Loeb einen Eindruck verschaffen, wie es bei Marathonrallyes zugeht. "Natürlich fühle ich mich im Rallyeauto zuhause, aber dieses Auto ist ganz anders", sagt er über den Peugeot 2008 DKR16. "Das Fahren an sich ist nicht so ungewöhnlich. Es geht mehr um den Aufschrieb bzw. um das Fehlen des Aufschriebs. Es gibt zwar Notizen, aber ich muss jetzt für mich auf die Straße vor mir blicken. Bisher konnte ich immer antizipieren, wie die Straße vor mir aussehen würde. Hier geht es viel mehr um Improvisation."

Die Öffentlichkeit blickt gespannt darauf, wie sich Loeb bei der Dakar schlagen wird. Im offenen Terrain kann im Laufe der zwei Wochen viel passieren, Tempo alleine bringt keinen Erfolg. "Er hat in Marokko einen guten Speed gezeigt, aber das ist normal", meint Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah, der auch selbst im Rallyeauto erfolgreich ist und beide Welten gut kennt. "Wir alle haben, nachdem wir vom Rallye- zum Marathonsport gewechselt sind, ein gutes Tempo gezeigt."

"Ich habe Sébastien gefragt, was er für ein Gefühl hat, und er meinte: 'Ich habe mich noch nie drei Mal auf einer Prüfung überschlagen.' Jeder kann schnell fahren, aber man darf nur 75 oder 80 Prozent des eigenen Tempos abrufen, um kontrolliert zu fahren", verrät Al-Attiyah das Erfolgsgeheimnis. "Es gibt Tage, an denen man pushen kann, und mit dem nötigen Glück fährt man damit eine gute Zeit. Damit kann man bei der Dakar sogar unter die Top 10 oder Top 5 kommen, denn die Dakar ist heute wie ein Sprintrennen. Wir kämpfen gegeneinander um ein, zwei oder drei Minuten im Ziel. 2010 waren Carlos [Sainz; Anm.] und ich vor der letzten Prüfung nur durch eine Minute voneinander getrennt."

Mit zwei Dakar-Siegen in der Tasche weiß Al-Attiyah, wovon er spricht. In Marokko holte er sich mit einem Sieg auch den FIA-WM-Titel. Mit der erprobten Mini-Silhouette von X-raid zählt er wieder zu den heißen Favoriten bei der Dakar-Rallye. Für Loeb endete der Ausflug nach Marokko mit einem weiteren Überschlag. "Ich habe einen Eindruck von der Größe dieser Veranstaltung erhalten. Nach dem Überschlag hatten wir fünf Stunden lang niemanden gesehen, nur ein paar Teilnehmer in weiter Ferne", berichtet Loeb von diesem Erlebnis. "Es war schon Nacht, als die Mechaniker uns erreichten; trotzdem war es eine tolle Erfahrung."

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