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Dakar-Rallye 2016

Peterhansel knöpft Loeb die Führung ab

Stephane Peterhansel holte sich seinen zweiten Etappensieg der Rallye Dakar 2016 hauchdünn vor Carlos Sainz - Loeb verliert Gesamtführung.

Fotos: Red Bull Content Pool

Die Dominanz der Peugeot 2008 DKR 16 geht bei der Rallye Dakar unvermindert weiter: Stephane Peterhansel/Jean Paul Cottret und Carlos Sainz/Lucas Cruz fuhren einen souveränen Doppelerfolg für den französischen Hersteller heraus. Nicht zufrieden sein wird Sebastien Loeb, denn der WRC-Rekordmeister verlor durch Reifenschäden und ein steckengebliebenes Gaspedal acht Minuten auf seine Teamkollegen und damit auch die Gesamtführung.

Mit 542 Kilometern stand auf der bolivianischen Hochebene rund um den Salar de Uyuni die längste Prüfung der Rallye Dakar 2016 auf dem Programm. Da es um den Salzsee herum ging, war die Navigation weniger schwierig als auf der Marathonetappe zuvor. Auch die Höhenluft hat ihren Schrecken verloren, denn die meisten Teilnehmer haben sich mittlerweile akklimatisiert. Auch am Freitag ging es stellenweise auf über 4.000 Meter mit einem Peak bei 4.200 Metern, größtenteils blieben die Teilnehmer jedoch auf den angestammten 3.500 Metern über Normalnull.

Über rund 500 Kilometer hinweg lagen die drei führenden Peugeots dicht beieinander. Loeb, der durch seinen Etappensieg am Vortag als Erster starten musste, konnte auf dem ersten Drittel der Etappe noch erfolgreich gegen seine Teamkollegen gegenhalten, hatte dann aber das Pech an den Hacken: Ein Plattfuß, dann ein blockiertes Gaspedal, zuletzt ein weiterer Plattfuß. "Ich musste die Beschleunigung mit einem Knopf regeln", sagte Loeb im Ziel. Durch sein Pech muss Loeb damit die Gesamtführung bei der diesjährigen "Dakar" erstmals abtreten.

Sekundenduell zwischen Sainz und Peterhansel

Stephane Peterhansel und Carlos Sainz kämpften verbissen um jede Sekunde. Nach 542 Kilometern und fünf hart umkämpften Stunden Fahrzeit holte sich der Rekordsieger der Rallye Dakar den Etappensieg mit ganzen 17 Sekunden Vorsprung. Sainz verpasste damit zum zweiten Mal hintereinander seinen ersten Etappensieg um weniger als eine halbe Minute, nachdem er am Donnerstag bereits Loeb um 22 Sekunden den Vortritt lassen musste. "El Matador" lag bei Hälfte der Stage vorn, verlor dann eineinhalb Minuten und holte im Schlussspurt wieder mehr als eine Minute auf.

"Das war ein ganz guter Tag", fasste Sainz trotz der knappen Niederlage im Ziel zusammen, wunderte sich aber: "Ich habe heute niemanden gesehen. Nur Seb 20 Kilometer vor dem Ziel, als er einen Plattfuß hatte. Ansonsten war ich den ganzen Tag alleine." Der Routinier denkt in seiner Strategie langfristig: "Das Auto ist noch richtig gut in Schuss. Es können noch viele Dinge passieren. Wir werden sehen..."

Weiterhin völlig chancenlos sind die Allradfahrzeuge: Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel verloren im X-Raid-Mini erneut fast neun Minuten. "Ja, ihr wisst schon, wir haben versucht zu pushen, aber wir können nichts tun, weil die Peugeots so schnell sind", sagte der Olympionike. "Jeden Tag verlieren wir vier bis acht Minuten. Aber was können wir schon tun? Wir versuchen einfach, unsere Position zu halten. Das ist ein schlechtes Gefühl, aber wir wissen, dass die Buggys schnell sind. Es gibt keine Prüfungen, die dem Allradler besser liegen, weil ihr Buggy einfach überall funktioniert, sowohl auf Rallye-Strecken als auch Offroad."

Ten Brinkes Toyota fängt Feuer

Dafür zeigten seine bisher blassen Teamkollegen Nani Roma/Alex Haro Bravo und Orlando Terranova/Bernado Graue auf dieser Etappe auf und lagen den gesamten Tag über in den Top 10. Überraschend schnellster Allradler war jedoch der Saugmotor-Toyota von Yazeed Al-Rahji/Timo Gottschalk, der sich sogar noch vor Loeb/Elena einsortierte. Auf Sainz und Peterhansel verlor Al-Rahji sieben Minuten.

Probleme hatten Robby Gordon/Kellon Walch: Mit ihrem Gordini lagen die US-Amerikaner lange Zeit in den Top 10 der Etappe, verloren aber kurz vor Schluss fast 90 Minuten, schafften es aber immerhin ins Ziel. Auf demselben Streckenabschnitte büßten auch Leeroy Poulter/Robert Howie in ihrem Toyota zehn Minuten ein und fielen damit in der Gesamtwertung hinter ihre Teamkollegen Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz zurück, die heute Neunte wurden. Großes Pech hatten Bernhard Ten Brinke/Tom Colcoul: 25 Kilometer vor dem Ziel fing der Toyota Hilux Feuer. Die Rallye Dakar 2016 ist damit für das belgisch-niederländische Duo gelaufen.

Ergebnis der 6. Etappe (Top 10):
01. Peterhansel/Cottret (Peugeot) - 5:01:07 Stunden
02. Sainz/Cruz (Peugeot) +0:17 Minuten
03. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +7:19
04. Loeb/Elena (Peugeot) +8:15
05. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +8:51
06. Roma/Haro Bravo (Mini) +11:01
07. Terranova/Graue (Mini) +13:06
08. Hirvonen/Perin (Mini) +14:15
09. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +15:14
10. van Loon/Rosegaar (Mini) +16:45
10. Despres/Castera (Peugeot) +16:45

Gesamtwertung nach 6 Etappen (Top 10):
01. Peterhansel/Cottret (Peugeot) - 18:26:20 Stunden
02. Loeb/Elena (Peugeot) +0:27 Minuten
03. Sainz/Cruz (Peugeot) +5:55
04. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +15:19
05. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +29:21
06. Hirvonen/Perin (Mini) +29:51
07. Poulter/Howie (Toyota) +34:27
08. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +37:14
09. Wasiljew/Schiltsow (Toyota) +42:27
10. Spataro/Lozada (Renault) +57:32

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