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MRC Schweden: Hüfinger siegt vor Atteneder
Fotos/Screenshots: Codemasters Dirt 2.0

Hüfinger auf Eis und Schnee nicht zu schlagen

Bereits in Monte Carlo bewies Florian Hüfinger seine Klasse auf Eis und Schnee, in Schweden ließ er der Konkurrenz abermals keine Chance. Atteneder Zweiter, Miesenberger 1,5 Sekunden dahinter auf Rang Drei.

Die Beteiligung beim dritten Lauf der Motorline Rallye Challenge powered by Dirt 2.0 von Codemasters war abermals sehr stark, 78 Piloten nahmen die Schweden-Rallye unter die Räder. Gefahren wurde dieses Mal mit den legendären World Rally Cars der 2.000er Jahre, vor allem im Spitzenfeld fiel die Wahl mit wenigen Ausnahmen auf das Citroen C4 WRC, mit dem schon Sebastien Loeb mehrere Titel einfuhr.

Durch die zeitversetzte Austragung – die Piloten haben eine Woche Zeit, die jeweilige Rallye zu bestreiten – war es auch Zwischendurch sehr spannend. Mehrmals wechselte die Gesamtführung unter insgesamt vier Piloten, doch der Reihe nach. Die Umstellung vom Kitcar auf den heißen Asphalt-Pfaden Spaniens in das schwedische Winter-Wonderland könnte größer nicht sein, Florian Hüfinger stellte mit einer Bestzeit gleich sein Potenzial unter Beweis. Nur sechs Zehntel dahinter klopfte Jonas Atteneder, der MRC-Newcomer, kräftig an, Simon Seiberl und Michael Miesenberger folgten auf den Plätzen drei und vier. Aber auch dahinter ging es knapp zur Sache, die ersten 13 lagen auf der – zugegeben relativ kurzen – Auftaktprüfung innerhalb von zehn Sekunden.

Und schon auf der zweiten Sonderprüfung musste Hüfinger die Führung aus der Hand geben, knapp aber doch war Atteneder schneller, dahinter Miesenberger und Seiberl. An der Spitze zeichnete sich auch auf SP3 ab, dass hier ein beinhartes Duell entbrannt war, Atteneder fuhr „nur“ die drittschnellste Zeit und musste Hüfinger wieder vorbeiziehen lassen, knapp eine halbe Sekunde der Rückstand. Ebenfalls eine halbe Sekunde betrug der Rückstand von Michael Miesenberger in dieser SP, Seiberl Viertschnellster.

In der selben Tonart ging es auch auf der 4. SP „Stor-Jangen Sprint“ weiter, Hüfinger nahm Atteneder 0,259 Sekunden ab, sein Vorsprung damit 0,736 Sekunden, ein packender Kampf um die Führung. Auch Seiberl konnte das Tempo der beiden Spitzenreiter auf dieser Prüfung mitgehen, er verlor lediglich sieben Zehntel und zog in der Gesamtwertung an Miesenberger vorbei auf Rang drei. „Best of the rest“ Benjamin Nakov mit einem Rückstand von 22,252 Sekunden, eine Sekunde hinter ihm der 16jährige MRC-Newcomer Mario Friesenecker.

Auf der folgenden SP „Hamra“ setzte Hüfinger dann ein Ausrufezeichen und nahm Atteneder über vier Sekunden ab, sein Vorsprung nun fünf Sekunden zur Halbzeit der Rallye. Probleme hatte indes Simon Seiberl, er verlor knapp 20 Sekunden auf Hüfinger und damit auch den dritten Gesamtrang klar an Miesenberger. Mit einer guten SP-Zeit lag Nakov nun nur noch sechs Sekunden hinter Seiberl auf Gesamtrang fünf. Die sechste Sonderprüfung sah dann eine gänzlich andere Reihenfolge. Schnellster dieses Mal Michael Miesenberger im Skoda Fabia WRC, eine Sekunde vor Jonas Atteneder, knapp vier Sekunden vor Thomas Traußnig und Simon Seiberl, Florian Hüfinger mit fast sechs Sekunden Rückstand nur Fünfter. Im Gesamtklassement konnte er seine Führung haarscharf behalten, sein Vorsprung auf Atteneder aber lediglich 0,152 Sekunden!

Auch auf SP 7 duellierten sich die beiden, Hüfinger wieder mit Bestzeit vor Atteneder und Miesenberger, starker Vierter Harald Pammer, ein ehemaliger MRC-Champion aus dem Frühjahr. Drei Sonderprüfungen galt es noch zu bestreiten, auf SP 8 fiel dann die Vorentscheidung. Während Hüfinger abermals die Bestzeit vor Seiberl, Miesenberger und Traußnig markierte, verlor Atteneder 7,4 Sekunden, die insgesamt knapp neun Sekunden in den letzten zwei Prüfungen zu holen, war aus eigener Kraft so gut wie unmöglich.

Auf der vorletzten Prüfung dann doch noch ein Hoffnungsschimmer, Bestzeit für Atteneder, nur Rang fünf für Hüfinger, der Vorsprung auf unter drei Sekunden geschmolzen, ein echte Showdown kündigte sich an! Aber auch Michael Miesenberger auf Gesamtrang drei lag nur knapp sechs Sekunden hinter Atteneder, Thomas Traußnig als Vierter hatte bereits knapp 59 Sekunden Rückstand, er überholte Simon Seiberl, der auf Rang fünf zurückfiel und seinerseits Druck von Mario Friesenecker verspürte, der nur 3,5 Sekunden hinter ihm lag.

Mittlerweile war es Nacht in Schweden und die relativ lange SP „Lysvik“ sollte die Entscheidung bringen. Und die fiel deutlich aus. Hüfinger holte eine weitere Bestzeit, Miesenberger als Zweitschnellster bereits mit über fünf Sekunden Rückstand, Pammer als Drittschnellster mit sieben und Jonas Atteneder mit über neun Sekunden. Somit feierte Florian Hüfinger mit 12,135 Sekunden einen schlussendlich doch relativ klaren Sieg vor Jonas Atteneder, der mit einem Vorsprung von 1,5 Sekunden auf Michael Miesenberger noch Gesamtrang zwei rettete. Thomas Traußnig und Simon Seiberl fuhren nahezu zeitgleich, Traußnig damit Vierter vor Seiberl. Die Top-Ten komplettierten Mario Friesenecker, Harald Pammer, Klaus Ostermann, Fabian Subasic und Manfred Rehberger, Benjamin Nakov verlor auf der finalen SP über 43 Sekunden und musste mit Rang 11 vorlieb nehmen.

Florian Hüfinger durfte sich in den ersten drei Rallyes somit zum bereits zweiten Mal zum Sieger küren: „Das war auch wieder eine ziemlich fehlerfreie Fahrt mit zwei Drehern. Die letzte SP in der Nacht war definitiv meine beste und richtig cool zu fahren, jetzt freue ich mich auf die Schotterpisten in den USA!“

In der Gesamtwertung hat sich Hüfinger damit vor Thomas Traußnig an die Spitze gesetzt, aktuell sind die beiden aber durch lediglich zwei Punkte getrennt. Weiter acht Punkte dahinter hat aber auch Jonas Atteneder noch alle Titelchancen, zum erweiterten Favoritenkreis zählen auch Michael Miesenberger auf Rang vier und Fabian Subasic als Fünfter, ihm fehlen allerdings bereits 34 Punkte auf Hüfinger.

Erstmals in dieser MRC-Saison geht es für die Piloten nun auf Schotterpisten, die Zeitenjagd in den USA im R5-Boliden ist bereits eröffnet, Zieleinlauf ist kommender Mittwoch (16.12.)

SP-Zeiten und Gesamtstand

Anmeldungen sind jederzeit möglich, alle Infos dazu gibt es hier

Fahrt Michael Miesenberger


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