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Am Telefon mit Gerhard Berger

Gerhard Berger genießt seinen Urlaub auf einem Boot, freut sich über den ersten WM-Punkt für seine Scuderia Toro Rosso. Da ruft Helmut Zwickl an...

von Helmut Zwickl

Gerhard Berger urlaubt bei einem Freund auf dessen Boot. Gerhard ist immer erreichbar, und er ruft auch umgehend zurück, wenn ich ihm eine Nachricht hinterlasse.

Über den WM-Punkt durch Tonio Liuzzi in Indianapolis freut sich der Toro Tosso Miteigentümer immer noch. Gerhard hat viel erreicht in seiner Formel 1 Karriere, zehn Siege, er war in den Top-Teams, hat mit den besten Leuten zusammengearbeitet, hat schwer verdient.

Aber dieser eine WM-Punkt als Teambesitzer hat eine nachhaltige Wirkung.

«Du musst dir immer vor Augen halten, dass wir mit begrenzten Mitteln arbeiten» unterstreicht er.

Die Motorenfrage ist sowohl bei Toro als auch bei Red Bull Racing noch nicht entschieden.
«Es gibt Motoren von Cosworth, von Ferrari und von Renault, das wird geprüft und natürlich sind auch die Kosten entscheidend...»

Die sogenannten «eingefrorenen» Motoren müssen ja um Eckhäuser billiger werden. Heute zahlt man rund 30 bis 35 Millionen Dollar für Ferrari-Motoren, die Motoren aus der «Gefriertruhe» sollten nur 10 Mille kosten. Die Betonung liegt auf «sollten»...

Und wie sieht es mit Deinen Fahrern aus, fragte ich Gerhard.

«Ich möchte Liuzzi und Speed behalten. Der Liuzzi ist schon sehr gut, der Speed braucht noch ein Entwicklungsjahr.»

Und wie sieht es bei RB-Racing aus?

«Das entscheidet letztlich der Didi Mateschitz.»

Wackelt der Sitz von Christian Klien?

«Der wackelt» meint Gerhard, ohne ins Detail zu gehen, denn da will er in den Verantwortungsbereich von Helmut Marko nicht eingreifen.

Und wer käme dann neben Coulthard in Frage? Ralf Schumacher geistert durch die Deutschen Medien.
Und was ist mit Montoya?

Gerhard Berger stellt eine Gegenfrage: «Sag mir jemand, der top ist, frei am Markt ist und zu Coulthard passt?»

Klar, das Ralf Schumacher bei Toyota unzufrieden ist, aber Toyota hat sich auch von Ralf mehr erwartet. Das alte Lied: wenn das Auto nicht schnell genug ist, geht’s den Piloten an den Kragen.

Ralf Schumacher mit Coulthard bei Red Bull?
Berger lacht: «In der Formel 1 ist vieles möglich...»

Ist Montoya weg vom Auswahltisch?

«Nicht ganz» glaubt Berger.

Zur Ennstal-Classic kommt er per Motorrad. Um die berühmte Alfetta zu demonstrieren, jenen Alfa Romeo Kompressor Grand Prix-Wagen, der nach dem Krieg unschlagbar war und mit dem 1950 und 1951 die ersten beiden Formel 1- Weltmeisterschaften gewonnen wurden.

Autor Helmut Zwickl ist neben seiner langjährigen Tätigkeit als einer der führenden deutschsprachigen Motorsportjournalisten auch Veranstalter der Ennstal-Classic, alle Infos dazu finden Sie unter www.ennstal-classic.at

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