Erinnerungen eines Sportreporters | 29.03.2024
My name is Luca!
motorline.cc-Kolumnist und TV-Legende Peter Klein meldet sich zurück und fordert von seinem Kollegen Achim Mörtl mehr Wertschätzung für Luca Waldherr ein...
22. März am Panagsama Beach in den Visayas, noch ein letzter Blick zurück zum Tauchboot, welches mich von meinem letzten Tauchgang rund um Pescador Island zurückgebracht hat. Wehmut, weil ich weiß, ich werde nie mehr hierher zurückkommen. Zu anstrengend sind mir diese endlos langen Flüge schon geworden, zu oft war ich schon hier und zu wenig Zeit verbleibt mir noch. Das San Miguel zischt satt die Kehle runter, das philippinische Bier ist gar nicht schlecht ! Gedanken an die lange Heimreise, an das, was nachher kommt. Die „ Rebenland „ ist vorbei und die „ Lavanttal „ steht vor der Tür. Ich habe eine besondere Beziehung zu diesem Bundesland im Allgemeinen und Wolfsberg samt Umgebung im Besonderen. 1975 habe ich in der kleinen Kapelle von Prebl erstmals „ Ja „ gesagt und fünf Jahre später zum ersten Mal von der „ Lavanttaler Mitternachtsrallye „ für den ORF berichtet. Seriensieger Franz Wittmann duellierte sich damals im Audi 80 mit seinem Schwager Georg Fischer im Talbot um den Sieg,- Bestattungsunternehmer Andi Stigler hatte im VW Golf als Dritter keine Chance. In der Folge kam ich oft nach Wolfsberg, hatte mit Walter Klösch und Gerhard Leeb das beste Einvernehmen und so viele Sieger und Protagonisten sind mir in Erinnerung geblieben: Franco Ceccato mit dem FIAT-Werksteam, Gerhard Kalnay, Wilfried Wiedner. Dann im Jahr 2000 Raphael Sperrer, später Raimund Baumschlager und besonders Achim Mörtl, der als Lokalmatador in seiner unmittelbaren Heimat nie gewinnen konnte. Beim letzten Glas an der La Pajac Bar lese ich schon die ersten Aussendungen von Pressechef Armin Holenia, denke drei Wochen voraus, was ich wohl beim 3. Meisterschaftslauf der Saison machen werde und erinnere mich noch zurück ans vergangene Jahr, als ich in Wolfsberg meinen letzten Filmbeitrag gemacht habe, der ja auch auf motorline.cc zu sehen war (Den Beitrag finden Sie hier)
Zurück in der Heimat gibt es natürlich vieles aufzuarbeiten und natürlich nachzulesen. Das Endergebnis der Rebenlandrallye studieren, die Ausfälle bestaunen, mich über einen weiteren Juniorensieg von Lukas Dirnberger freuen und über Achim Mörtl`s etwas oberflächliche Kolumne ein wenig ärgern. „Wertschätzung" - das ist eine sehr beliebte Diktion in Achim`s Berichten - doch von Wertschätzung ist er anlässlich der Rebenland-Rallye ziemlich entfernt. Kein Wort über den Sieger der Juniorenklasse, dabei hat sich Mörtl als „Namensgeber und einer der Sponsoren der Junioren" in der ÖM engagiert! Viele Zeilen über die ausgefallenen Mitfavoriten Neubauer, Julian Wagner und Jännerrallye-Überraschungssieger Michael Lengauer. Analysen über die Gründe und was Julian und Michael in Zukunft mit Hinblick auf die Meisterschaft besser machen müssten – und dass Simon Wagner dennoch sein Favorit ist. Und am Ende seiner Kolumne schwillt mir der Hals, Suzanne Vega nimmt in meinem Hirn Platz und folgende Überschrift fällt mir ein:
My name is Luca!
Denn der Gesamtzweite im Rebenland heißt Luca Waldherr und nein, er lebt nicht im zweiten Stock und wurde auch nie als Kind misshandelt,- wie Suzanne Vega in ihrem Welthit singt. Luca Waldherr ist zweifacher österreichischer 2Wd Meister und lebt in Thomasberg in Niederösterreich wo sein Unternehmen unter wms firmiert! Seine Karriere begann vor zehn Jahren, sie verlief bislang sehr erfolgreich und seit 2024 ist er mit seinem Citroen C3 Rallye2 einer der Konkurrenten von Staatsmeister Simon Wagner! Er wurde bei der LKW Friends on the Road Jännerrallye Gesamtvierter, Zweiter im Rebenland und fühlt sich nun wie ich glaube, von Achim Mörtl nicht gerade wertgeschätzt! Denn in dessen Kolumne findet man kein Wort über den Gesamtzweiten Luca Waldherr und seiner Co-Pilotin Claudia Maier! Auch nicht, dass die Beiden in der heimischen Meisterschaft hinter Simon Wagner nun auf Rang Zwei liegen, zehn Punkte vor Lengauer und gar zwanzig vor Julian Wagner! Und dass Simon als ersten Konkurrenten nun Luca Waldherr sehen muss und es im Lavanttal für ihn keinen Ausfall geben darf,- denn sonst wäre Luca Waldherr bei einem durchaus realistischen Podestplatz plötzlich Führender in der österreichischen Meisterschaft!
Und da erinnere ich mich an Luca`s Vater, an Andreas Waldherr, der 2011 viel zu früh von uns gegangen ist. Den ich als ungemein fleißigen Mechaniker kennen gelernt habe und dessen Karriere als Rallyepilot gleichfalls sehr erfolgreich war. 2010 mit dem VW Polo noch Gesamtzweiter der Meisterschaft und langjähriger Schützling des umtriebigen Rallyedoktors aus Lasberg bei Freistadt Dr. Helmut Czekal. Und ich erinnere mich an die Lavanttalrallye 2009 als Andi Waldherr mit Co-Pilot Bernhard Ettel und dem Polo seinen letzten Gesamtsieg feiern konnte. Es wäre einfach zu schön, könnte Sohn Luca 15 Jahre nach seinem Vater in Wolfsberg aufs Podest fahren. Ich denke, der Andi im Himmel wäre mächtig stolz und würde sich tierisch freuen …..